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Tote bei Terroranschlag auf Mindanao

Foto: RolandoMayo, Adobe Stock

Manila (KNA/iz). Christen und Muslime auf der philippinischen Insel Mindanao verurteilen den jüngsten Bombenanschlag, bei dem neun Muslime und zwei Katholiken getötet wurden. Niemand habe bislang die Verantwortung für das Attentat auf eine Busstation in der Provinz Sultan Kudarat übernommen, berichtet der asiatische Pressedienst Ucanews (Montag).

Die Behörden gingen aber davon aus, dass muslimische Extremisten hinter dem Angriff steckten. In einer gemeinsamen Erklärung der Organisationen „Christen für den Frieden“ und „Muslime für den Frieden“ hieß es laut Ucanews, Terrorismus sei die größte Bedrohung in der Region Mindanao; „Unschuldige sollten keinen Tropfen Blut für irgendein politisches Anliegen vergießen. Wir sind ein Land, eine Nation.“

Bischof Edwin De La Pena von der Kommission für den interreligiösen Dialog der katholischen Bischofskonferenz nannte Armut als Hauptgrund dafür, dass islamistische Extremistengruppen weiterhin in der Region Kämpfer rekrutieren könnten. „Jene, die mehr Essen auf den Tisch bringen wollen; jene, die ihre Kinder zur Schule schicken wollen, meinen, dass ein unabhängiger islamischer Staat die Lösung sei“, so der Bischof von Marawi auf Mindanao.

Die Insel im Süden der mehrheitlich katholischen Philippinen hat trotz ihres Reichtums an natürlichen Ressourcen und einer zukunftsträchtigen Landwirtschaft seit langem die höchste Armutsrate der Philippinen. 2021 lebten laut Behördenangaben 26 Prozent der 24 Millionen Einwohner von Mindanao in extremer Armut.

Ein Armeesprecher sagte Ucanews, die islamistische Terrorgruppe Dawlaf Islamiya könnte den Anschlag als Rache für anhaltende Einsätze gegen sie verübt haben. Die Gruppe setzt sich aus ehemaligen Guerillas der Moro Islamic Liberation Front (MILF) und ausländischen radikalen muslimischen Kämpfern zusammen. 2017 griff die Dawlaf Islamiya zusammen mit der Gruppe Abu Sayyaf die Stadt Marawi an, zerstörte Häuser, Kirchen und öffentliche Gebäude. Die Schlacht von Marawi dauerte fünf Monate und forderte mehr als 300 Menschenleben, bis die Armee die Stadt befreite.