Neu Delhi (KNA). Am Donnerstag startete mit der Wahl im Bundesstaat Uttar Pradesh eine Serie von Regionalwahlen in Indien. Religiöse Minderheiten in Uttar Pradesh (UP) hoffen auf eine Niederlage des hindunationalistischen Regierungschefs Yogi Adityanath, wie örtliche Medien am Mittwoch berichteten.
Mit mehr als 200 Millionen Einwohnern ist der von religiösen Konflikten zwischen Hindus und den Minderheiten der Muslime und Christen geprägte Bundesstaat im Norden Indiens bei Wahlen von zentraler Bedeutung. Die Wahl in UP wird bis zum 7. März in sieben Phasen abgehalten. Das Ergebnis soll am 10. März veröffentlicht werden.
Der 50 Jahre alte UP-Regierungschef Yogi Adityanath hat die Wahl zum Kampf der Hindus, die 80 Prozent der Bevölkerung des Bundeslands ausmachen, gegen den „Terror“ der 20 Prozent der Muslime erklärt. Der Politiker der hindunationalistischen Regierungspartei BJP gilt als potenzieller politischer Erbe von Ministerpräsident Narendra Modi.
Die BJP und die Hinduextremisten haben zuletzt ihre Rhetorik gegen religiöse Minderheiten verschärft. Muslime werden häufig als „Terroristen“ verunglimpft, Christen sehen sich dem Vorwurf der Massenkonvertierung von Hindus gegenüber.
Vergangenes Wochenende weihte Ministerpräsident Modi in Hydarabad eine riesige „Statue der Gleichberechtigung“ aller Religionen ein. In Modis Rede kam laut indischen Medien das friedliche Miteinander der Religionen nicht vor. Die Statue zeigt den Hindupriester Bhagavad Ramanuja, der vor 1.000 Jahren gelebt haben soll. Kritiker sehen Modis Auftritt bei der Einweihung als weiteren Schritt in Richtung eines hinduistischen Staates.