Versöhnungsprozess „braucht Zeit“

Foto: Pierre Prakash EU/ECHO 2013 | Lizenz: CC BY-ND 2.0

Rangun (KNA). In Myanmar ist offenbar ein Großbrand in einem Flüchtlingslager für die muslimische Minderheit der Rohingya ausgebrochen. „Binnen 45 Minuten brannten etwa 50 Unterkünfte nieder. Etwa 500 Rohingya-Familien haben wohl ihre Unterkunft verloren“, twitterte am 5. Mai Matthew Smith von der Organisation Fortify Rights. Die Feuerwehr in der Nähe von Sittwe im Teilstaat Rakhine habe den Brand löschen können.
Die Rohingya werden in Myanmar unterdrückt und entrechtet. Mehr als 120.000 von ihnen leben seit dem Ausbruch von Gewaltaktionen radikaler Buddhisten in Rakhine in Flüchtlingslagern. Zehntausende sind in den vergangenen Jahren mit Booten aus Rakhine nach Thailand und Malaysia geflohen.
Rakhines Chefminister U Nyi Pu sagt am 3. Mai der Zeitung „Myanmar Times“, es werde mehr als fünf Jahre dauern, die beiden verfeindeten Gruppen der Buddhisten und der Rohingya wieder zu vereinen. „Diesem Prozess müssen wir viel Zeit einräumen.“
Zum einen sei der Handlungsspielraum seiner Minderheitsregierung eng, so der Chefminister der von der Nationalen Liga für Demokratie (NLD) gestellten Minderheitsregierung in Rakhine. Zum anderen werde das von Mönchen geführte buddhistische-nationalistische „Komitee zum Schutz von Rasse und Religion“ mit seinen Protesten gegen die NLD-Regierung auch weiter eine antimuslimische Stimmung in Myanmar anheizen.