(iz). Der geehrte Kalif Umar ibn al-Khattab (Allahs Wohlgefallen auf ihm) war der Oberbefehlshaber der Muslime und streifte Nachts durch die Straßen um für die Sicherheit seiner Bevölkerung zu sorgen. Eines Nachts war er erneut draußen mit Abdullah ibn Masud (Allahs Wohlgefallen auf ihm). Als sie durch die Nacht schritten, vernahmen sie aus einem Haus Musik. Beide sahen durch den Türspalt hinein und erblickten einen älteren Mann beim Wein trinken und eine Sklavin für ihn singen und Musik spielen.
Der geehrte Umar erzürnte sogleich und sprang durch das Fenster in den Raum und schimpfte den Mann: “Geziemt sich dergleichen für dich etwa?”, woraufhin sich der Mann erhob und Umar zuwandte und sagte: “Oh Oberbefehlshaber der Muslime! Richte nicht bevor du mich nicht angehört hast!”
Umar gewährte ihm zu sprechen und der Mann sagte: “Wenn ich mich doch auch Gott in einer Sache widersetzte, so hast du dich Gott in dreierlei widersetzt!” Da fragte Umar: “Worin?” Der Mann erklärte: “Unser Herr gebietet: “Und spioniert nicht…” [49:12], du hast mir jedoch hinterherspioniert.
Dein zweites Vergehen ist, dass unser Herr gebietet: “Und es ist keine Frömmigkeit, wenn ihr Häuser von der Rückseite betretet. Frömmigkeit ist vielmehr, (Allah) zu fürchten. So geht in die Häuser durch ihre Türen hinein und fürchtet Allah.” [2:189], du jedoch hast dem zuwidergehandelt.
Dein dritte Vergehen ist, dass unser Herr gebietet: “O ihr, die ihr glaubt, betretet keine anderen Wohnungen als die euren, bevor ihr nicht um Erlaubnis gebeten und ihre Bewohner gegrüßt habt.” [24:27]”
Wenn der geehrte Umar erzürnte, dann konnten ihn Berge nicht aufhalten, doch als ihm die obigen Verse rezitiert wurden, bat Umar: “Du hast recht, verzeihst du mir?”, worauf der Mann sagte: “Gott möge dir verzeihen.”
Da verließ Umar weinend das Haus und sprach dabei: “Was wird mit Umar, wenn Gott ihm nicht verzeiht?”
*Die Erzählung wird in “Hayatus Sahaba” von Muhammad Yusuf Khandlawi überliefert.
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