Wenn Öl nur die Nummer zwei ist

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Berlin (ots). Öl, Öl und noch mal Öl – viele Staaten des OPEC-Kartells sind völlig abhängig von diesem Exportprodukt, das nicht nur wegen der Klimaschutzanstrengungen auf dem absteigenden Ast ist. Die Wirtschaftskrisen bei Mitgliedern wie Venezuela zeigen schon seit geraumer Zeit, welch fatale Folgen eine derart einseitige Ausrichtung haben kann.
Katar hingegen will die Abhängigkeit vom Öl verringern, internationale Beteiligungen seiner Staatsfonds sorgen für Diversifizierung, und vor allem setzt das Emirat noch stärker auf Flüssiggas, das gerade groß im Kommen ist. Der OPEC-Austritt ist da nur folgerichtig, zumal dieser keine negativen Folgen hat.
Die Macht des Kartells ist gegenüber den Ölkrisen der 1970er Jahre massiv gesunken. Lediglich das recht fragile Bündnis der beiden größten Ölexporteure Saudi-Arabien (OPEC) und Russland (Nicht-OPEC) kann die Weltmarktpreise nennenswert beeinflussen.
Auch außenpolitisch hofft Katar unabhängiger zu werden. Wegen der relativ geringen Ölförderung hatte man in der OPEC wenig zu sagen. Gerade um die Erdgasgeschäfte am Laufen zu halten, ist Katar auf gute Beziehungen zu Saudi-Arabiens regionalem Erzfeind Iran angewiesen.