Alexandria: lange Haftstrafen für minderjährige Demonstrantinnen. Von Dzsihad Hadelli über die Realität im neuen Ägypten

(iz). Ein ägyptisches Gericht verhängte hohe Strafen – von bis zu 11 Jahren Haft – gegen 21 weibliche Mursi-Sympantisantinnen. Den Frauen, viele unter ihnen minderjährig, wurde vorgeworfen, an Demonstrationen für den, aus dem Amt geputschten Präsidenten Mohammed Mursi teilgenommen zu haben.

Das Gericht in der Mittelmeerstadt Alexandria verurteilte die Frauen am Mittwoch, den 27.11., nachdem sie Wochen zuvor auf einer Demonstration verhaftet wurden. Auf der Demonstration wurde die Wiedereinsetzung des am 3. Juli abgesetzten Präsidenten gefordert.

Während der Demonstration sollen Straßensperren errichtet worden sein, zudem Polizisten mit Steinen beworfen. Darauf lauteten die Anklagepunkte „Teilnahme an einer Demonstration, Sabotage und Anwendung von Gewalt“. Sieben der angeklagten Mädchen sind unter 18. Fünf von ihnen gerade mal 15 Jahre alt.

Das Gericht verurteilte außerdem sechs Mitglieder der Muslimbruderschaft zu 15 Jahren. Sie sollen die Demonstration organisiert haben.

Die Skandal-Urteile des Gerichts kommen während der Umsetzung neuer Rechtsvorschriften, welche unter anderem das Demonstrationsrecht schwer einschränken.