Angriffe auf Muslime, Häuser und Moscheen in Sri Lanka

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Kandy (dpa). Die Polizei in Sri Lanka hat am zweiten Tag des landesweiten Ausnahmezustands Dutzende Menschen wegen religiöser und ethnischer Ausschreitungen festgenommen. Mehr als 70 Menschen seien in der Region Kandy wegen Angriffen auf Häuser und Geschäfte von Muslimen verhaftet worden, sagte Polizeisprecher Ruwan Gunasekara am Donnerstag. Etwa zehn weitere säßen wegen Volksverhetzung und der Steuerung von Mobangriffen in Haft.
Auslöser für die Gewalt soll der Polizei zufolge ein Angriff muslimischer Jugendlicher auf einen singhalesischen Lastwagenfahrer nach einem Verkehrsunfall gewesen sein. Der Fahrer kam demnach dabei ums Leben. Mehrere Geschäfte, Häuser und eine Moschee wurden seit Montag angegriffen. Bei einem der Brandanschläge soll ein muslimischer Jugendlicher getötet worden sein.
Präsident Mai Maithripala Sirisena rief am 6. März einen siebentägigen Ausnahmezustand aus, um eine weitere Ausweitung der Gewalt zu vermeiden. Dazu gehört auch eine nächtliche Ausgangssperre. Derzeit patrouillieren in der Region schwer bewaffnetes Sicherheitspersonal und Polizei, hieß es.