Bangladesch: Tausende protestieren nach Brandanschlägen auf Hindus

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Foto: hyotographics, Shutterstock

Dhaka (dpa). Nach Brandanschlägen gegen Häuser von Hindus im mehrheitlich muslimischen Bangladesch haben Tausende gegen die Gewalt protestiert. Organisiert wurde die Demonstration für Harmonie zwischen den religiösen Gruppen in der Hauptstadt Dhaka von der Regierungspartei von Premierministerin Sheikh Hasina.

Nach Angaben der Organisatoren hätten mehr als 8.000 Menschen teilgenommen. Der Generalsekretär der Regierungspartei, Obaidul Quader, versicherte am Dienstag, dass die Regierung alles tun würde, um für die Sicherheit der hinduistischen Minderheit zu sorgen.

Ein Mob hatte Sonntagnacht mindestens 20 Häuser von Hindus in einem Fischerdorf im Norden des Landes niedergebrannt. Hunderte griffen dort nach Polizeiangaben Häuser und einen Tempel von Hindus an. Kurz zuvor hatten Gerüchte über einen anti-muslimischen Facebook-Post eines Hindus die Runde gemacht.

Wenige Tage davor hatten Hunderte radikale Muslime einen anderen hinduistischen Tempel angegriffen; in der Folge waren mindestens drei Menschen getötet worden. Vor diesem Angriff sollen im Internet Bilder kursiert sein, auf denen ein Koran auf dem Knie einer hinduistischen Götterstatue bei einem Fest zu sehen war.

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In der Region der ehemaligen Kolonie Britisch-Indien, zu der auch das heutige Bangladesch zählt, gibt es seit Jahrhunderten immer wieder Spannungen zwischen Hindus und Muslimen. Meist leben die religiösen Gruppen zwar friedlich nebeneinander, aber manchmal kommt es zu gewalttätigen Eskalationen.