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Beck fordert „maximale Distanz“ zur DITIB

Foto: ditib.de

Hamburg (KNA). Der Grünenpolitiker Volker Beck hat sich für „maximale Distanz” des deutschen Staates zum Moscheeverband DITIB ausgesprochen. „Das Bundesland Hessen sollte der Ditib den Status einer Religionsgemeinschaft aberkennen“, sagte er dem „Spiegel“ am 30. Dezember 2017. Um diesen zu erfüllen, müsste die DITIB „einzig das religiöse Bekenntnis in den Mittelpunkt stellen – und eben nicht Nation, Staat oder Partei“.
Beck äußerte sich aus Anlass der Wahl des DITIB-Bundesvorstands an Heiligabend. „Ich hätte gedacht, dass die Ditib nach aller Kritik zumindest den Anschein erwecken will, sich vom türkischen Staat unabhängiger zu machen. Das Gegenteil ist nun der Fall“, kritisierte der Politiker. In den Vorstand seien wieder Beamte des türkischen Staats gewählt worden. „Man hat kein Problem damit zu zeigen, dass man sich komplett von Ankara aus steuern lässt“, so Beck, der derzeit Lehrbeauftragter am Zentrum für Religionswissenschaftliche Studien der Ruhr-Universität Bochum ist.
Die Mitgliederversammlung des größten islamischen Verbands in Deutschland hatte am Sonntag den Theologen Nevzat Yasar Asikoglu als Vorstandsvorsitzenden bestätigt. Der 1984 in Köln gegründete bundesweite Verband hat nach eigener Darstellung 960 Vereine als Mitglieder. Dem Vorstand gehören außerdem die Psychologin Emine Secmez, der Mufti und stellvertretende Vorsitzende des Obersten Religionsrates der Ditib, Ahmet Dilek, der Theologe Abdurrahman Atasoy, der Vorsitzende des Landesverbandes NRW-Köln, Irfan Saral, der Vorsitzende des Landesverbandes Rheinland-Pfalz, Yilmaz Yildiz, und Gründungsmitglied Nihat Özkan an.
DITIB steht seit längerem wegen ihrer engen Verbindungen zur türkischen Regierung in der Kritik. Kritiker bezeichnen sie als verlängerten Arm der Regierung Erdogan in Deutschland.