
(iz). Bei dem Buch „Zweiheimisch. Die Erben des Paschas von Magdeburg“ herausgegeben von Mieste Hotopp-Riecke und Stephan Theilig handelt sich um eine Textsammlung verschiedenster Autoren. Die Kernfrage des Buches lautet: „Sind wird nicht alle ein wenig Pascha?“ Die Antwort wird für viele interessierte eine Gegenfrage sein: „Wer ist der Pascha von Magdeburg?“ Zur Beantwortung dieser Frage wird eine spannende, von den Autoren entwickelte Methode, die „Methode Pascha“, angewendet. Zu dieser Methode gehört die gezielte Aufarbeitung der Thematik der Integration als Leitmotiv in Workshops, Ausstellungen, Filmen und Begegnungen der letzten zehn Jahre.
Der erste Teil dieser interessanten Buchreihe „Der Pascha von Magdeburg“ hat schon einen Ehrenplatz in meinem Bücherregal erhalten.
Ludwig Karl Friedrich Detroit hat seine Heimatstadt verlassen und durch seine Reise kam er mit dem Islam in Kontakt und machte Karriere im Osmanischen Reich. Seine Reise begann mit einer Vorstellung aus Erzählungen, die er in Büchern las.
Spannende Erkenntnisse seines Lebens, aus der wissenschaftlichen Aufarbeitung neu entdeckter Quellen werden mit uns geteilt. Das Buch ist jedoch nicht nur eine Aufarbeitung von wissenschaftlichen Erkenntnissen, es zeigt auch die heutige Bedeutung des Carl Friedrich Detroit, alias der Pascha von Magdeburg, indem sein Leben als Inspirationen für verschiedenste Persönlichkeiten verstanden wird. Den Autoren bietet das Buch die Möglichkeit ihre eigenen Schicksale zu teilen und folgt damit einem kaleidoskopischen Ansatz multilingualer transkultureller Bildung.
Neben den Episoden der transkulturellen Geschichte Mittelost und Osteuropas, nimmt uns das Buch in den darauffolgenden Texten mit auf einen Rückblick geleisteter Arbeit und dadurch entstandenen neuen Projekten. So erhält selbst der einfache Döner durch mehrere Texte eine ganz neue Bedeutungsebene.
Neben einem Schlussteil mit wissenschaftlichen Texten ist die Sammlung „Zweiheimisch. Die Erben des Pasches von Magdeburg“ ansonsten zweigeteilt. Während sich der erste Teil dem Blick in die Vergangenheit widmet, behandelt der zweite gegenwärtige und persönliche Perspektiven. Mit dabei ist auch ein Aufsatz von IZ-Chefredakteur Sulaiman Wilms.
Es wird klar, dieses Buch setzt auf Vielseitigkeit und unterliegt keinen Einschränkungen. Es informiert, berichtet, klärt auf und gibt Lösungsansätze für ein Leben, geprägt durch kulturelle Vielfalt. Denn eins ist klar: „Wir sind doch alle ein bisschen Pascha.“ (YS)
Mieste Hotopp-Riecke und Stephan Theilig (beide Herausgeber), Zweiheimisch. Die Erben des Paschas von Magdeburg, Publikation 9 der „Schriftenreihe des ICATAT“, Hirnkost KG, Berlin 2022, gebunden, 296 Seiten, ISBN 978-3-949452-58-1, Preis: EUR 32.–