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Ein bemerkenswerter Rohstoff

Ausgabe 289

Foto: jcomp | Freepik.com

(IPS). Bambus ist stärker als Beton oder Stahl, stellt jedoch eine erneuerbare Ressource dar und bietet Zuflucht und Nahrung für wild lebende Tiere sowie Biomasse. Er wird  seit langem von Umweltorganisationen und -gruppen für eine nachhaltige Entwicklung eingesetzt, insbesondere in den ärmsten Ländern der Welt. Das Gras ist eine einheimische Pflanze auf allen Kontinenten (mit Ausnahme der Antarktis und Europas), obwohl der größte Teil seines natürlichen Lebensraums in den tropischen Gürteln liegt.

Es bindet mehr Kohlendioxid als die meisten Pflanzen. Bambus kann deutlich schneller als Holz geerntet werden. Über einen Zeitraum von 20 Jahren kann er fast 12-mal so viel Material produzieren wie Holz. Die Pflanze findet einen vielfältigen Einsatz wie beim Bau von Unterkünften sowie unter bestimmten Umstän­den im Transportwesen. Sie bietet nachhaltige, umweltfreundliche und wirtschaftliche Chancen für die Menschen – insbesondere jene in ärmeren Regionen.

Internationale NGOs wie INBAR verweisen darauf, dass der Rohstoff eine erhebliche Rolle dabei spielen kann, dass Länder die Entwicklungsziele der Vereinten Nationen erreichen können. Das Bewusstsein für das Potenzial von Bambus und Rattan ist jedoch in vielen Ländern allgemein gering, insbesondere in den Industrieländern; vor allem in leitenden Positionen von Regierung und Industrie. „Das Potenzial ist immens. Es wird von Leuten zum Beispiel in der Forstwirtschaft und anderen verstanden, aber nicht wirklich von Politikern. Auf dieser Konferenz möchten wir ihnen helfen, dies zu realisieren, indem wir ihnen Beispiele geben“, meinte vor einiger Zeit der deutsche Experte Dr. Friedrich auf einer Fachkonferenz zum Thema.

Befürworter haben auf das wirtschaftliche Potenzial der Bambusindustrie hingewiesen. In China, das laut Dr. Friedrich bislang das „einzige Land ist, das Bambus als Industrie wirklich ernst nimmt“, beschäftigt der Sektor 10 Millionen Menschen und hat einen Umfang von 30 Milliarden US-Dollars pro Jahr. Die Menschen würden das Potenzial und die Möglichkeiten der Pflanze entdecken.

INBAR veröffentlichte vor Monaten eine Untersuchung über die Einsparung bei Kohlendioxid. Zu diesen kommt es, wenn emissionsstarke Rohstoffe durch Bambus ersetzt werden. Es wurde festgestellt, dass das Potenzial zur Reduzierung der Kohlenstoffemissionen eines bewirtschafteten Bambusartenwaldes unter denselben Bedingungen höher ist als bei bestimmten Baumarten.

Tuisa Hilft - Kurban

Produkte der Pflanzen können auch in langlebigen Produkten wie Möbeln, Fußböden, Gehäusen und Rohren verwendet werden und emissionsintensive Materialien wie Holz, Kunststoffe, Zement und Metalle ersetzen. Sie kann auch als Ersatz für fossile Energieträger verwendet werden – Untersuchungen von INBAR haben ergeben, dass der Ersatz von Strom aus dem chinesischen Stromnetz durch Strom aus Bambusvergasung die CO2-Emissionen um fast 7 Tonnen pro Jahr senken würde.