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Religionen mischen sich ein – großes Engagement gegen Rassismus

Rassismus Wochen
Foto: TU Dresden

Von einem „beispielhaften Engagement“ spricht Jürgen Micksch, Vorstand der Stiftung gegen Rassismus, von der die UN-Wochen gegen Rassismus in Deutschland koordiniert werden.

Darmstadt (IWGR). Neun Religionsgemeinschaften engagieren sich bei den Internationalen Wochen gegen Rassismus und betonen: Rassismus und Gewalt sind mit religiösen Werten nicht vereinbar.

Religionen gegen Rassismus

Angehörige der alevitischen, bahai, buddhistischen, christlichen, ezidischen, hinduistischen, jüdischen und muslimischen Religionsgemeinschaften und der Sikh-Religion haben sich zusammengeschlossen und beteiligen sich mit über 2.000 Feiern und Zeremonien bei den Internationalen Wochen gegen Rassismus.

Rassismus

Foto: Jörg Nowak, Shutterstock

Von einem „beispielhaften Engagement“ spricht Jürgen Micksch, Vorstand der Stiftung gegen Rassismus, von der die UN-Wochen gegen Rassismus in Deutschland koordiniert werden.  „Religionen müssen Vorreiter sein. Alle Religionen sind gefordert, sich für Menschlichkeit zu engagieren“, so Ihsan Dilber, Vorsitzender des Landesverbandes der Alevitischen Gemeinden in Hessen.

Auch Tsunma Konchok Jinpa Chodron, Ratsmitglied der Deutschen Buddhistischen Union, unterstützt die interreligiösen Einladungen und verweist auf die neuen Erfahrungen, die dabei gemacht werden können: „Die Gastfreundschaft nimmt in allen Religionen und Traditionen einen hohen Stellenwert ein. Wir laden ein und öffnen damit eine Tür zu unserer Welt – und erfahren dabei etwas mehr über die uns fremde Welt“.

Foto: Freepik.com

Zentrale Abschlussfeiern in Ausgburg

Zentrale religiöse Feiern fanden in diesem Jahr in Augsburg statt und beginnen am 23. März 2023 mit einer alevitischen Zeremonie mit Ansprachen einer Buddhistin und des katholischen Dekans.

Am 24. März erfolgte ein muslimisches Freitagsgebet mit einer Ansprache der Vorsitzenden des Zentralrates der Eziden in Deutschland. Am Abend haben sich muslimische Gruppen zusammengeschlossen, um im Kolpingsaal die Öffentlichkeit zu einer Iftar-Feier angesichts des Fastenmonats Ramadan einzuladen.

Die Bahai-Gemeinde von Augsburg lud am 25. März zu einer öffentlichen Andacht ein und am 26. März findet im Augsburger Dom eine Messe mit Bischof Dr. Bertram Meier mit jüdischen und muslimischen Ansprachen statt.

„Über 1.800 Moscheegemeinden sind in Deutschland dazu bereit, jüdische Persönlichkeiten zu Ansprachen während der UN-Wochen gegen Rassismus einzuladen. Die Erfahrungen dazu sind ausgesprochen positiv. Während vor einigen Jahren noch zehn jüdische Persönlichkeiten bei Freitagsgebeten zu Moscheegemeinden sprachen, erfolgt das in diesem Jahr leider in keiner einzigen Gemeinde. Die für die koordinierenden Aufgaben erforderliche halbe Stelle konnte in diesem Jahr nicht finanziert werden“ so Jürgen Micksch abschließend.