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Hilfswerk: Opferzahlen unter Kindern im Jemen auf Rekordhoch

Foto: Jennifer Bose, CARE

Berlin (KNA). Nach Angaben des Hilfswerks Save the Children wurden im Jemen in der vergangenen Woche so viele Kinder durch Angriffe verletzt oder getötet wie seit zwei Jahren nicht mehr. In der letzten Woche des durch die Vereinten Nationen vermittelten Waffenstillstands kamen 11 Kinder durch kriegerische Handlungen zu Tode, 27 wurden verletzt, wie die Organisation am Montag mitteilte. Zuletzt habe die Opferzahl im Frühjahr 2020 so hoch gelegen.

Bereits im gesamten Juli habe die Zahl bewaffneter Überfälle wieder zugenommen. Insgesamt seien im ganzen Monat 232 Zivilisten getötet oder verletzt worden, davon allein 65 in der vergangenen Woche. Dies entspreche einem Anstieg von 52 Prozent zum Vormonat.

Vor dem Hintergrund dieser Zunahme an Gewalt warnt Save the Children vor weiteren Opfern, wenn der Waffenstillstand ausläuft. „Im April waren alle dankbar, als sie über den Waffenstillstand hörten, und die Verlängerung im Juni gab Hoffnung auf eine langfristige Lösung des Konflikts“, erklärte dieJemen-Länderdirektorin von Save the Children, Rama Hansraj. „Die Nachricht von der drastischen Zunahme der Opfer unter der Zivilbevölkerung in der vergangenen Woche hat uns jedoch in erschreckender Weise vor Augen geführt, dass die Kinder noch lange nicht in Sicherheit sind, solange der Krieg nicht offiziell beendet ist.“

Das Hilfswerk rief die Kriegsparteien dazu auf, ihrer menschenrechtlichen Verpflichtung zum Schutz der Kinder nachzukommen. Im Jemen kämpft ein von Saudi-Arabien angeführtes Militärbündnis seit rund sieben Jahren gegen die Huthi-Rebellen. Der Konflikt gilt als Stellvertreterkrieg zwischen den beiden Erzrivalen Saudi-Arabien und Iran.