Ich träume…
Ein japanisches Sprichwort sagt:
Und aus diesem Grund träume ich…
Ich träume und halte fest an diesem Traum…
Ich träume von dem Tag…
…wo in Afghanistan der Geist Gottes siegt
über den Ungeist dieser Zeit,
…wo Vertrauen siegt
über Misstrauen und Eifersucht,
…wo die Wahrheit siegt
über Lügen und Verleumdung,
…wo das Reden siegt
über das Schweigen,
…wo das Miteinander siegt
über das Gegeneinander.
Ich träume von dem Tag…
…wo der Dialog siegt
über den Monolog und die Selbstgefälligkeit,
…wo die Hoffnung siegt
über die Mutlosigkeit und
Verzweiflung,
…wo Freundschaft siegt
über die Feindschaft,
…wo die Toleranz siegt
über Intoleranz und Herrschsucht,
…wo die Zufriedenheit siegt
über die Unzufriedenheit.
Ich träume von dem Tag…
…wo der gerade Weg siegt
über die Verirrung und den Irrglauben,
…wo Fröhlichkeit siegt
über Traurigkeit und Verbitterung,
…wo Lebensfreude siegt
über den Hang zum Tod,
…wo die Warmherzigkeit siegt
über die Barbarei,
Ich träume von dem Tag…
…wo in Kabul die Blume siegt
über den Asphalt,
wo in Kabul der Gesang des „Bulbul“, der Nachtigall, siegt
über den Kanonendonner,
über das Wehklagen der Überlebenden,
über den Schmerz der Sterbenden…
wo der sanfte Klang der „Robab“ siegt
über die Herzlosigkeit,
wo Ansari, Rumi und Dschami siegen,
über den blinden Fanatismus,
wo wir zum Mittelweg zurückfinden,
wo die Verblendung von der herrlichen Schönheit
des Quran und der Sirah unseres Propheten überwältigt und besiegt wird.
Ich träume von dem Tag…
…wo die Großzügigkeit siegt
über Neid und Habgier,
…wo der Friede siegt
über Unfriede und Krieg,
…wo die Nächstenliebe siegt
über Egoismus und Hass,
…wo die Barmherzigkeit siegt
über die Brutalität,
…wo das Gute in Afghanistan siegt
über das Böse,
wo die Gerechtigkeit siegt über das Unrecht auf der mit so viel Blut durchtränkten Erde meines, ach so geliebten, Afghanistans.
Ich träume von dem Tag in AFG…
…wo die Demut siegt
über die Arroganz,
…wo in Afghanistan die Menschlichkeit siegt
über die Gewalt,
…wo die Geduld siegt
über die Ungeduld und Hektik,
…wo der Tag siegt
über die Nacht und Finsternis.
Ich träume von diesem Tag…
Ich sehne mich nach diesem Tag…
Ich träume von dem Tag…
wo es keine Sieger und Verlierer mehr gibt,
wo es ein Mehr an WIR und ein Weniger an ICH gibt,
wo wir in unserem Gegenüber,
ganz gleich ob Uzbeke oder Hazara,
ganz gleich ob Tadschike oder Paschtune,
ganz gleich ob Turkmene oder Aimak,
den Mitmenschen, den Afghanen sehen, der Teil dieses wunderschön geknoteten Teppichs namens AFGHANISTAN ist.
Ich träume von dem Tag, dass wir Einheit in unserer schönen Vielfalt finden,
ganz gleich, ob wir Muslime, Hindus, Sikhs oder Juden sind.
Und ich träume von dem Tag,
wo in AFG die Ehrfurcht vor Gottes Schöpfung und Geboten siegt
über die Selbstgerechtigkeit, die Selbstüberschätzung und die Eitelkeit,
wo wir uns wirklich unserer Verantwortung vor unserem Schöpfer und seiner Schöpfung bewusst werden,
Ich träume von dem Tag wo wir nicht mit Krieg,
sondern mit FRIEDEN dem Schöpfer allen Seins huldigen,
wo wir die Mitmenschlichkeit in das Zentrum unseres Wirkens stellen,
wo wir beginnen über unsere Schatten zu springen…
Denn es gibt viel zu viel Schatten und viel zu wenig Licht in unserer Welt!
Ich träume von dem Tag, an dem wir erkennen, dass unser gesamtes irdisches Leben aus einem ständigen Neubeginn besteht!
Ich träume davon, dass wir dies eines nahen Tages erkennen und verstehen…
Ich träume davon, dass wir dieses besondere Geschenk des Neubeginns – so wie ER uns gebietet – das der Schöpfer allen Seins in Seiner umfassenden Gnade uns mit jedem Atemzug macht, endlich zum Wohle des Menschen und jedes SEINER Geschöpfe, annehmen…
Ich träume davon, diesen kleinen Traum für die Menschen Afghanistans Wirklichkeit werden zu lassen, denn die Menschen Afghanistans haben es wahrlich verdient…
Genug der Tränen, Genug des Leids, Genug des Todes…
Ya Bani Adam… Es ist genug!