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In eigener Sache: Wo steht die IZ?

Vor Corona: Vorstellung der IZ in einer Berliner Moschee.

(iz). Jeden Monat erscheint sie neu: die Printausgabe der Islamischen Zeitung. Unsere leicht ansteigenden Abo-Zahlen zeigen, dass die gedruckte Ausgabe nach wie vor beliebt ist. 

Gleichzeitig machen wir uns keine Illusionen über die wachsende Bedeutung gut produzierter Onlineangebote und die Rolle bewegter Bilder in neuen Medien. Das ist eine Herausforderung, denn wie bei allen Medienhäuser lassen sich hohe Besucherzahlen auf den Internetseiten nicht leicht kommerzialisieren.

Nur verhältnismäßig wenig Nutzer bezahlen für die angebotenen Artikel im Netz. Die Situation ist zudem dadurch erschwert, dass wir generell keine hohe Werbeeinnahmen erzielen.  

In den letzten beiden Jahren mussten wir uns weiteren Problemen stellen. Zahlreiche professionelle Hackerangriffe zwangen uns zu einer teuren Neugestaltung der IT-Infrastruktur. Zwei Jahre Coronalage haben unseren Direktverkauf erschwert und teilweise unmöglich gemacht.

In den letzten Monaten steigen alle Kosten für Produktion und Herstellung der Zeitung und unser kleines Team erwartet schon länger auch entsprechende Angleichung der bescheiden gestalteten Gehälter. Kurzum, die IZ ist eine Zeitung mit langer Tradition, aber die Zukunft unseres Mediums ist unsicher. 

Was uns optimistisch stimmt, sind neue Ideen, die wir gerade umsetzen. Geplant ist eine englische Ausgabe unserer Webseite, wir haben als Experiment einen eigenen Marktplatz etabliert und wir hoffen auch unsere Beiträge in den sozialen Medien bald mit Video-Content zu erweitern. Und die berühmte Nachfrage nach einer eigenen App würden wir gerne zeitnah lösen. 

Unsere Strategie ist kurz gefasst die Flucht nach vorne. Das Problem ist dabei weniger, gute Inhalte zu produzieren, da wir auf eine große Zahl von freien MitarbeiterInnen zurückgreifen können, sondern die Herausforderung ist es, die notwendigen Schritte auch finanzieren zu können.

Die „Islamische Zeitung“ setzt auf unsere muslimische Community, die mit uns der Meinung ist, dass wir ein eigenes Medium brauchen. Wir wollen auch weiterhin Brücken in die Mehrheitsgesellschaft schlagen, eine konstruktiv kritische Selbstreflexion betreiben und das teilweise negativ Bild über die Muslime in Europa korrigieren.

Dabei sind wir offen, auch unsere eigenen Strukturen anzupassen. Idealerweise wäre aus unserer Sicht, die IZ mittelfristig in eine Stiftung zu verwandeln. Bei allen diesen Vorhaben gilt eine einfache Gleichung: Mehr Einkommen, mehr Abos und mehr Werbung für die IZ wird sich in besseren, zeitgemäßeren Inhalten niederschlagen.

Was hilft uns also die nächsten Monate nicht nur zu überstehen, sondern auch unsere neue Ideen umzusetzen? Kurzgesagt sind es drei Punkte: mehr Abos, mehr Hilfe beim Vertrieb und gerne auch Spenden. Wer also Interesse hat, für uns zu werben oder mit einem einmaligen Betrag zu helfen, sagen wir schon jetzt: vielen Dank! 

Aber auch ideell darf man gerne bei uns mitmachen: einen Artikel schreiben, Verbesserungsvorschläge oder andere Ideen sind uns stets willkommen. Viele Themen, die euch auf den Nägeln brennen, finden sich nur deswegen (noch) nicht, weil wir nur über begrenzte Kapazitäten verfügen.

Ich will auch die Gelegenheit nutzen, euch für Eure Aufmerksamkeit, Treue und Unterstützung in den letzten Jahren zu danken. Gemeinsam sind wir in der Lage, unser Medienhaus nicht nur zu sichern, sondern auch auszubauen. Insch‘Allah.

Ein Kommentar zu “In eigener Sache: Wo steht die IZ?

  1. Gratuliere zu der Idee einer englischen Ausgabe! (Vielleicht genügt auch die gleiche Zeitung, nur ergänzt durch eine angefügte Übersetzung der wichtigsten Artikel?) Es gibt so viele Muslime, die nur vorübergehend hier sind (z.B. Studenten) oder aus anderen Gründen Deutsch nie richtig lernen (z.B. ältere Leute oder Frauen, die keine Teilhabe am öffentlichen Leben haben) und denen käme das sehr entgegen.

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