Licht geht ans Netz

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Frankfurt (KNA). Deutschland ist nach Angaben der bundeseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) maßgeblich an der Finanzierung des riesigen Solarparks beteiligt, der am Donnerstag in Marokko eröffnet wurde. Zu den geplanten Gesamtkosten von etwa 2,2 Milliarden Euro trägt die KfW nach eigenen Angaben 864 Millionen Euro bei.
König Mohammed VI von Marokko hatte das Solarkraftwerk Noor I, arabisch für „Licht“, eröffnet. Es hat laut KfW eine Kapazität von 160 Megawatt und wird den Angaben zufolge Strom für mindestens 350.000 Menschen erzeugen. In den nächsten Jahren würden nahe der Stadt Ouarzazate im Süden des Landes vier Kraftwerke mit einer Leistung von 580 Megawatt entstehen, die dann Strom für rund 1,3 Millionen Menschen liefern sollten.
Gegenüber der konventionellen Stromerzeugung werden dadurch jährlich mindestens 800.000 Tonnen CO2-Ausstoß vermieden, so die KfW. Die marokkanische Regierung habe sich vorgenommen, dass im Jahr 2020 rund 42 Prozent der Stromerzeugung auf erneuerbaren Energien basieren solle, vor allem Wind- und Solarstrom.
Die KfW unterstützt Marokko nach eigenen Angaben im Auftrag des Entwicklungsministeriums und des Bundesumweltministeriums innerhalb der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI). Bei Noor I übernimmt sie mit 115 Millionen Euro rund 20 Prozent der Fremdkapitalfinanzierung. Noor II und III fördert die KfW mit 654 Millionen Euro und ist nach eigenen Angaben damit der größte Kreditgeber. Noor IV wird sie mit bis zu 95 Millionen Euro als voraussichtlich einziger Kreditgeber finanzieren.
Nach der Fertigstellung soll die komplette Anlage eine Fläche von 30 Quadratkilometern bedecken. Auf einer Fläche von der Größe von rund 650 Fußballfeldern ragen dann 537.000 Spiegel in den Himmel. Sie lenken die Sonnenstrahlen auf breite Rohre, in denen synthetisches Öl auf 393 Grad Celsius erhitzt und in einen Kraftwerksblock geleitet wird. Dort erhitzt es Dampf, der eine Turbine antreibt und so Strom erzeugt.
Die Wärme kann den Angaben zufolge auch in Flüssigsalztanks gespeichert, dort entnommen und genutzt werden, wenn Strom benötigt wird. Noor III ist laut KfW als „Solarturmkraftwerk“ konzipiert: Die Spiegel leiten die Sonnenstrahlen auf einen zentralen Wärmeabsorber, der sich auf einem mehr als 200 Meter hohen Turm befindet. Dort entstehen Temperaturen von rund 700 Grad. Noor IV wird ein Photovoltaik-Kraftwerk.