(stevecafeandcuisine.com). Islamische Werte sind laut einer neuen Studie der Universität von Portsmouth für Muslime genauso wichtig wie das Reiseziel, die Qualität und das Preis-Leistungs-Verhältnis bei der Auswahl eines Urlaubsortes.
Die Forschungen ergaben, dass muslimische Reiseziele bei der Wahl eines Urlaubsortes im Rahmen des sogenannten Halal-Tourismus aufgrund einer Kombination aus Verbrauchswerten (in Zusammenhang mit Unterbringung, Fluglinie, Unterhaltung etc.), persönlichen Aspekten (wie Spaß, Erholung, Sicherheit) und religiösen Werten basieren. Islamische „Werte“ bezüglich von Aspekten wie Halal-Lebensmitteln, getrennten Einrichtungen für Männern und Frauen beim Sport und Schwimmen, Gebetsräumen sowie die Abwesenheit verbotener Dinge spielen laut der Studie eine entscheidende Rolle für Muslime bei ihren Urlaubsansprüchen.
Die Studie, die in der neuesten Ausgabe des „International Journal of Tourism Research“ veröffentlicht wurde, empfiehlt Tourismus- und Hotelunternehmen, Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, die islamrechtlichen Normen entsprechen. Angesichts eines erwarteten Halal-Tourismusmarkts von mehr als 200 Mrd. US-Dollars bis 2020 (Global Muslim Travel Index GMTI, 2016) könnten Tourismus- und Gastgewerbefirmen mit solchen Initiativen ihre kulturelle Reaktionsfähigkeit auf diesen aufstrebenden Sektor unter Beweis stellen.
Der leitende Autor der Studie, Dr. Padmali Rodrigo, Research Fellow für Marketing an der Universität von Portsmouth, erklärte zu ihren Erkenntnissen: „Angesichts des Wachstums auf dem Markt für Halal-Tourismus ist es wichtig, jene Werte zu verstehen, die die Reiseentscheidungen muslimischer Verbraucher beeinflussen, da dies den Unternehmen ermöglichen würde, ein einzigartiges Angebot zu liefern und authentische Reiseerfahrungen für Muslime, durch die sie sich sicher, geborgen und willkommen fühlen. Deshalb argumentieren wir, dass die Konsumwerte erweitert werden müssen, um religiöse Überzeugungen wie die islamischen einzubeziehen.“
Zwar weist die Studie Einschränkungen auf wie ausschließlich Befragte aus nur einem Land und die geringe Anzahl weiblicher Befragter, doch liefern die Ergebnisse neue Einblicke in die Erwartungen muslimischer Verbraucher auf dem unterrepräsentierten Markt für Halal-Tourismus (der Anteil des Halal-Tourismus beträgt 12 Prozent global).
Die Koautorin Dr. Sarah Turnbull, Hauptdozentin für Marketing an der Universität von Portsmouth, sagte: „Das bloße Verstehen der mit den Erwartungen an den Grundverbrauch verbundenen Werte ist nicht ausreichend. Tourismus- und Gastgewerbebetriebe müssen andere Faktoren wie religiöse und persönliche Werte berücksichtigen, die ins Spiel kommen. Es ist nicht möglich, das Verhalten muslimischer Touristen zu verstehen, ohne die islamischen Attribute zu berücksichtigen.“