
Viele kennen ihn aus dem „Wort zum Sonntag“: Ex-Sprecher Stephan Wahl. Der Israel-Experte hält ein Ende des Konflikts für möglich. Die Kriegsparteien müssen über ihren Schatten springen. Jerusalem/Trier (KNA). Für […]
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Viele kennen ihn aus dem „Wort zum Sonntag“: Ex-Sprecher Stephan Wahl. Der Israel-Experte hält ein Ende des Konflikts für möglich. Die Kriegsparteien müssen über ihren Schatten springen. Jerusalem/Trier (KNA). Für […]
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Jerusalem (KNA). Für Frieden und Menschenrechte sind am Montagnachmittag mehrere Hundert Menschen verschiedener Religionen durch Jerusalem gezogen. Mit dem Zug durch die Stadt, „aus der die Welt geschaffen wurde und die eine Stadt der Gerechtigkeit und des Friedens“ sein sollte, wolle man „in dieser schmerzhaften Zeit die Worte Gottes mit lauter und entschlossener Stimme verkünden“, sagte Rabbinerin Leah Schakdiel zum Abschluss des Zugs vor dem Jaffator zur Jerusalemer Altstadt.
„Frieden, Gleichheit und Gerechtigkeit für alle Menschen zwischen dem Fluss und der See“, gab sie dem oft von Radikalen auf beiden Seiten des Nahostkonflikts missbrauchten Slogan „From the River to the Sea“ eine erstrebenswertere Bedeutung.
Der interreligiöse Friedensmarsch inmitten des seit fast acht Monaten dauernden Gaza-Kriegs ist auch eine Gegenveranstaltung zum israelisch-nationalistischen Flaggenumzug rechter Organisatoren am Mittwoch, bei dem es regelmäßig zu rassistischer Gewalt kommt.
Zum Auftakt der von den „Rabbinern für Menschenrechte“ initiierten Veranstaltung hatten sich die Teilnehmer zu gemeinsamen Gebeten im Herzen der Westjerusalemer Fußgängerzone versammelt. Am Rathaus und entlang der westlichen Altstadtmauer ging es dann weiter zum Jaffator, ganz ohne Fahnen, dafür mit bekannten Friedensliedern wie „Od javo schalom aleinu“ (Noch wird Friede über uns kommen) auf den Lippen.
Rabbinerinnen, Imame, Priester und Scheichs wechselten sich ab in ihren Forderungen nach einem anderen, besseren Weg aus dem Konflikt als Krieg. Ob auf Hebräisch oder Arabisch, ein jeder und eine jede erntete den Applaus der Versammelten aus mindestens fünf Religionen.
Nach Monaten des Krieges mit zu vielen unschuldigen Opfern scheine ein gemeinsamer Umzug „beängstigend, ja fast gefährlich“, erklärte der Rabbiner der reformjüdischen Jerusalemer Gemeinde „Kol HaNeschama“, Oded Mazor. Dennoch sei es der einzige Weg, und er müsse gemeinsam gegangen werden. „Von Jerusalem muss ein großer Ruf nach Frieden kommen, der aus dem Blickkontakt entsteht“, so Mazor.
Freiheit, Frieden, Gleichheit und Gerechtigkeit waren die verbindenden Themen der Reden, Gebete und Gesänge. Man müsse sich auf das Gemeinsame konzentrieren, statt das Trennende zu betonen, sagte Drusen-Scheich Junis Amascha der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Den langen Weg vom Karmelgebirge in Nordisrael „und drei Stunden Stau“ hat er auf sich genommen, um Solidarität mit „diesem Forum für den Frieden“ zu zeigen, entsprechend dem Geist des Drusentums als „Brücke zum Frieden“. Glaube müsse zusammenbringen, statt zu spalten, so Amascha.
„Im Heiligen Land gibt es derzeit nicht gerade viele, die noch Zuversicht auf Frieden haben, aber von denen sind viele hier.“ An ihrer Seite wolle man stehen, begründete der Propst der evangelischen Erlöserkirche in Jerusalem, Joachim Lenz, seine Teilnahme. Man dürfe die Heilige Stadt nicht denen überlassen, die keinen Frieden wollen. Betet für den Frieden von Jerusalem, der sechste Vers des Psalms 122, der an diesem Nachmittag einige Male gesprochen wird, steht eingraviert auf dem Brustkreuz des rheinischen Theologen.
Lenz will besonders auch die einheimischen Christen unterstützen. Als Christ aus dem Ausland treffe ihn der Vorwurf der „Normalisierung“, wie er manchmal gegen Palästinenser vorgebracht werde, die trotz des anhaltenden Konflikts mit Israelis zusammenarbeiten, weniger hart.
Für den bekannten britisch-israelischen Rabbiner David Rosen steht die Zusammenkunft für das „interreligiöse Engagement für Frieden“. Ihre zweite Auflage, diesmal mit deutlich größerer Beteiligung als im Vorjahr, sei „ein Zeichen der Hoffnung in harten Zeiten“, sagte er KNA.
„Hoffnung ist ein Tun“, warb Friedensaktivist Maoz Inon, dessen Eltern am 7. Oktober von Hamas-Terroristen ermordet wurden. Genau das sei es, was sie mit diesem Marsch gemeinsam täten: der Hoffnung Handlung verleihen.
Das letzte Wort der Hoffnung an diesem Nachmittag hatte ein Lied des jüdisch-christlich-muslimischen „Jerusalemer Jugendchors“: „Aber wir werden den Sonnenaufgang sehen. Diese Dunkelheit kann nicht andauern“, heißt es darin. „Wir leben in den Kriegen. Wir fühlen den Schmerz des anderen. Deinetwegen weiß ich, dass wir einen anderen Weg wählen müssen.“
Derzeit sind Touristen in Jerusalem wegen des Gaza-Kriegs eher Mangelware. Doch meist wirkt die Heilige Stadt dreier Weltreligionen wie ein Magnet. (KNA). Sie ist als Touristen-Attraktion für Millionen Jerusalem-Besucher gedacht. […]
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Die Einzigartigkeit Jerusalems als Stadt dreier Religionen bewahren. Neues 3D-Modell zeigt Heilige Orte von Christen, Muslimen, Juden (KNA). Eine Trennung von Religion und Staat, wie etwa in Deutschland, ist hier […]
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Amman/Jerusalem (dpa/IZ) Rund eine Woche vor Beginn des Fastenmonats Ramadan wächst die Sorge vor möglichen Auseinandersetzungen um den Al-Haram al-Scharif in Jerusalem. Jordaniens König Abdullah II. empfing am Montag drei arabische Abgeordnete der Knesset, wie der Königshof in Amman mitteilte. Israelischen Medienberichten zufolge sollen sie um Unterstützung für ungehinderten Zugang für Muslime zur Al-Aksa-Moschee auf dem auch als Al-Haram al-Scharif bekannten Komplex gebeten haben. Das jordanische Königshaus hat zumindest symbolisch die Schirmherrschaft für die heiligen Stätten in Jerusalem, auch wenn diese de facto seit dem Sechstagekrieg im Jahr 1967 von Israel kontrolliert werden.
Abdullah II. mahnte Israel einer Mitteilung seines Büros zufolge zur Zurückhaltung. Alle Seiten müssten zu einer Deeskalation beitragen, so der Monarch. Vertreter der Hamas hatten die Palästinenser in Jerusalem und im Westjordanland zuvor aufgerufen, zum Beginn des Ramadan, der am 10. oder 11. März beginnen soll, zur Al-Aksa-Moschee zu ziehen. Hamas-Vertreter Osama Hamdan rief die Menschen in einer Rede in der libanesischen Hauptstadt Beirut am Montag dazu auf, „jeden Tag des Fastenmonats zu einem Tag der Zusammenstöße“ zu machen.
Am Sonntag hatten sich israelischen Medien zufolge bereits hochrangige Vertreter der Armee, der Polizei und des israelischen Inlandsgeheimdienstes Schin Bet getroffen, um Sicherheitsvorkehrungen für den Tempelberg zu besprechen.
Der rechtsextreme Polizeiminister Itamar Ben-Gvir pocht auf weitreichende Beschränkungen für Palästinenser aus dem Westjordanland. Mitte Februar hatte er verlangt, dass Muslime aus Israel im Alter unter 70 Jahren keinen Zugang zu der Anlage haben, während er Palästinensern aus dem besetzten Westjordanland grundsätzlich verwehrt werden soll. Am Montag bekräftigte Ben-Gvir seine Forderungen.
Medien zufolge lehnen aber der israelische Inlandsgeheimdienst Schin Bet und das Militär strenge Auflagen ab, die in der Vergangenheit zu Zusammenstößen geführt haben. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu verschob Medien zufolge ein weiteres für Montag geplantes Treffen über die Sicherheitsvorkehrungen aus gesundheitlichen Gründen. Die Kabinettssitzung könnte am Dienstag nachgeholt werden und dann im Sinne der Vorschläge von Schin Bet und Militär entscheiden, berichtete der Fernsehsender Channel 12.
Im vergangenen Jahr war der Zugang zum Tempelberg Frauen jeden Alters, Männern wiederum nur über 55 Jahren erlaubt. Der Tempelberg mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee ist die drittheiligste Stätte im Islam. Als Maßnahme zur Deeskalation wurde in den vergangenen Jahren zudem Juden der Besuch für die letzten zehn Tage des Ramadan verboten. Der Tempelberg (arabisch: Al-Haram al-Scharif) gilt auch Juden als heilig, weil es die Stätte der beiden in der Antike zerstörten jüdischen Tempel ist.
Berlin (dpa/iz/KNA). Die Bundesregierung hat nach Gewaltausbrüchen am Haram al-Scharif in Jerusalem alle Seiten zur Deeskalation aufgerufen. „Die Ausschreitungen der vergangenen Nacht am Tempelberg erfüllen uns mit Sorge. Die Raketenangriffe in der Nacht von Gaza auf Israel verurteilen wir klar“, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Mittwoch in Berlin.
Foto: Muhamad Taufiq Bin Azmi, Shutterstock
Damit alle Gläubigen die anstehenden Feiertage Ramadan, Pessach und Ostern in Würde und Frieden begehen könnten, „darf es jetzt zu keiner weiteren Eskalation kommen“. Dafür sei es essenziell, dass die zuständigen israelischen, palästinensischen und jordanischen Stellen weiter im engen Austausch blieben. Das jüdische Pessach-Fest hat am Mittwoch begonnen und dauert eine Woche.
Der Sprecher ergänzte, in den vergangenen Wochen hätten teils mehrere zehntausend muslimische Gläubige täglich in Ruhe und Sicherheit auf dem Tempelberg Gebete und Festlichkeiten im Zuge des Ramadan begehen können, „auch dank einer engen Absprache zwischen den beteiligten Behörden.
Foto: Eddie Gerald, Alamy
Dies gilt es aus Sicht der Bundesregierung fortzuführen.“ Alle, die Einfluss auf die Lage hätten, stünden in der Verantwortung, „dass jetzt kein weiteres Öl ins Feuer gegossen wird und alles zu tun, um die Lage zu beruhigen“.
Wegen des Status als besetztes Gebiet gelte für das Handeln israelischer Stellen in Ostjerusalem das humanitäre Völkerrecht, das sowohl die Pflicht zur Sicherung der öffentlichen Ordnung als auch das Gebot der Verhältnismäßigkeit beinhaltet, erklärte der Sprecher des deutschen Außenministeriums.
Foto: Nick Brundle
Zugleich wisse man, dass auch an diesem Ort „immer wieder leider auch Akteure, Gruppen mit provokativen Absichten zugange sind, sowohl von palästinensischer als auch von israelischer Seite“.
In jedem Fall solle Gewalt immer das letzte Mittel sein und besonders der Schutz von Zivilpersonen im Vordergrund stehen. Und für den Tempelberg als politisch und religiös besonders sensiblen Ort gelte dies in ganz besonderem Maße.
Zuvor hatten Konfrontationen auf dem Tempelberg Sorgen vor einer weiteren Eskalation in Nahost geweckt. Nach Angaben der Polizei wurden rund 350 Menschen festgenommen. Ein Sprecher des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas verurteilte das Vorgehen der Polizei. Kritik kam auch aus Jordanien, Ägypten, Saudi Arabien und der Türkei.
Foto: Jan Scheunert/ZUMA Wire/Alamy Live News
„Bilder über die jüngsten Gewaltexzesse in und um die Al-Aqsa Moschee sind sehr verstörend und machen uns als Religionsgemeinschaft tief betroffen“, erklärte der Zentralrat der Muslime am gleichen Tag.
Er verurteile jeglichen Gewalteinsatz und forder die israelischen Sicherheitskräfte gemeinsam mit den Hütern der Heiligen Stätte auf, alles daran zu setzen, damit diese angespannte Lage nicht weiter eskaliert.
„Wir beten für die Verletzten der letzten Nacht und bitten unseren Schöpfer, dass in #Jerusalem, als religiöse und historische Stätte der drei abrahamitischen Weltreligionen, Frieden einkehrt. Wir appellieren an alle Gläubigen den Fastenmonat Ramadan, das christliche Oster- und das jüdische Pessachfest, welche alle drei in diesen Tagen zusammenfallen, zu achten, zu respektieren und zu schützen.“
Das Leitungskomitee für Kirchenangelegenheiten der Palästinensischen Behörde hat internationalen Schutz für das palästinensische Volk und seine heiligen Stätten gefordert. Nach Zusammenstößen zwischen muslimischen Gläubigen und der israelischen Polizei auf dem Tempelberg, arabisch Haram al-Scharif, rief der Vorsitzende des Gremiums, Ramzi Khoury, die politisch Verantwortlichen weltweit am Mittwoch dazu auf, „diesem blinden Wahnsinn Einhalt zu gebieten, den Angreifer zur Rechenschaft zu ziehen und die barbarische Aggression gegen Kultstätten zu beenden“.
Khoury bezeichnete das Vorgehen Israels als brutale Aggression sowie „Unterdrückung und Misshandlung, die sich über alle menschlichen Werte hinwegsetzen“. Die Besatzungsmacht Israel ziele darauf ab, den Status quo zu ändern und jüdischen Extremisten zu ermöglichen, ihre Rituale wie das rituelle Schlachtopfer am Pessachfest auf dem Tempelberg zu feiern.
Damit bringe „die Regierung der rassistischen Rechten“ die Region an den „Abgrund eines Religionskrieges, dessen Folgen nicht absehbar sind“. Das palästinensische Volk werde seine christlichen und islamischen heiligen Stätten verteidigen.
In der Nacht zu Mittwoch war die israelische Polizei unter anderem mit Blendgranaten und Gummigeschossen gegen Palästinenser vorgegangen, die sich nach den nächtlichen Ramadan-Gebeten in der Al-Aksa-Moschee auf dem Tempelberg verbarrikadiert haben.
Nach israelischen Polizeiangaben wurden 350 Palästinenser festgenommen. Laut dem Palästinensischen Roten Halbmond wurden sieben Palästinenser verletzt. Die Polizei habe die Sanitäter daran gehindert, die Verletzten zu erreichen.
Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas, sein Ministerpräsident Mohammed Schtajjeh, das jordanische Außenministerium sowie weitere arabische Länder verurteilten das israelische Vorgehen und warnten vor unabsehbaren Folgen für die Region.
Canberra (dpa). Australien macht die Anerkennung von West-Jerusalem als israelische Hauptstadt nach wenigen Jahren wieder rückgängig. Außenministerin Penny Wong begründete dies am Dienstag in Canberra damit, dass über den Status von Jerusalem in Friedensverhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern entschieden werden solle. Die australische Botschaft sei immer in Tel Aviv gewesen und werde dort auch bleiben. Australien wolle eine Zwei-Staaten-Lösung, in der Israel und ein Palästinenserstaat „in Frieden und Sicherheit“ miteinander auskommen.
Israels Ministerpräsident Jair Lapid äußerte sich enttäuscht. Er sprach von einer „hastigen Entscheidung“. „Wir können nur hoffen, dass die australische Regierung andere Dinge ernsthafter und professioneller handhabt. Jerusalem ist die ewige und vereinigte Hauptstadt Israels und nichts wird dies jemals ändern.“ Das Außenministerium kündigte an, den australischen Botschafter einzubestellen.
Australiens neue Regierung von Premierminister Anthony Albanese ändert mit der Entscheidung den Kurs von Vorgänger Scott Morrison. Dieser hatte im Dezember 2018 West-Jerusalem als israelische Hauptstadt anerkannt, die Botschaft allerdings in Tel Aviv belassen.
Darüber hinaus hatte er sich dazu bekannt, einen künftigen palästinensischen Staat mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt anzuerkennen, wenn eine dauerhafte Zwei-Staaten-Lösung erreicht sei. Palästinenser hatten die Entscheidung damals kritisiert. Israel von „einem Schritt in die richtige Richtung“ gesprochen.
Zuvor hatten die USA 2017 unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump Jerusalem als Israels Hauptstadt anerkannt und ihre Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem verlegt. Die Verlegung war für die Palästinenser ein Affront. Israel hatte den Ostteil Jerusalems im Sechstagekrieg 1967 erobert.
Jerusalem (iz). Alle amerikanischen Präsidenten der neueren Geschichte bezeichneten sich als Freunde Israels, doch er – so Donald Trump während seines Wahlkampfes – würde beweisen, dass er ein wahrer Freund Israels sei.
An diesem Mittwoch, den 06. Dezember, hat er es nun getan. Entgegen aller Warnungen erklärte der US-Präsident, dass die USA Jerusalem als ungeteilte (!) Hauptstadt Israels anerkannten und die amerikanische Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem verlegen wollten.
Sofort versammelten sich wütende Demonstranten in der Jerusalemer Altstadt und ein dreitägiger Generalstreik wurde ausgerufen. Schulen, Kindergärten, Büros und Geschäfte blieben geschlossen – wieder einmal. Die Hamas rief zu einer „neuen Intifada“ auf – wieder einmal. Denn leider protestieren und streiken die Palästinenser sehr oft. So oft, dass es außerhalb Palästinas niemanden mehr interessiert und auch niemand darüber berichtet. Israel verstößt permanent gegen sämtliche Regeln des Völkerrechts, doch die Palästinenser fühlen sich zunehmend hilflos.
„Es gibt keine Führung“, sagte ein Journalist aus Bethlehem. „Niemand steht uns bei und wir sollen unsere Söhne jedes Mal in den Tod schicken.“ Denn immer, wenn erneut ein Mauerabschnitt oder eine Siedlung gebaut wird, immer wenn Häuser demoliert werden oder die Beschränkungen an der Al-Aqsa-Moschee zunehmen, sind die Jugendlichen zur Stelle. Junge Männer gehen mit Steinen und Messern auf israelische Sicherheitskräfte los – und sterben. Ein Stein in der Hand und gleich darauf die Kugel im Kopf. „Ich möchte nicht, dass mein Sohn nach Jerusalem geht“, sagt die Mutter eines 14-Jährigen, „ich habe Angst um ihn“.
Die Stimmung ist angespannt. Wird etwas passieren? Trump wurde „gewarnt“ – aber wovor? Saudi Arabien und Ägypten haben seine Entscheidung moniert. Doch laut dem israelischen Fernsehsender „Channel 10“ hätte der US-Präsident sich diesen Schritt nicht getraut, wenn er nicht Saudi Arabien und Ägypten hinter ihm wüsste.
Erst vor einem Monat kehrte Mahmud Abbas aus Saudi Arabien zurück und berichtete, dass der einflussreiche Kronprinz Muhammad ibn Salman ihm einen mit Trumps Schwiegersohn Jared Kushner erarbeiteten „Friedensvertrag“ vorgelegt habe. Demnach sollte er einem palästinensischen Staat ohne Jerusalem als Hauptstadt, ohne Rückkehrrecht und ohne Abzug der Siedlungen zustimmen. Saudi Arabien bestritt diese Meldungen allerdings.
Während Mahmud Abbas immer noch auf ein Wunder seitens der „Internationalen Staatengemeinschaft“ und auf deren Hilfe hofft, werden in den sozialen Netzwerken und Medien Katar und die Türkei als einzige Unterstützer angesehen. Doch jeder weiß, dass auch diese Länder in ihre eigenen Probleme verstrickt sind.
Währenddessen fragen sich die Menschen vor Ort: Wo ist er also, der wahre Freund Palästinas?
(KNA). Jerusalem brodelt. Seit im Sommer Jugendliche beider Seiten durch Radikale ermordet wurden, kommt die Stadt nicht zur Ruhe. Fast täglich kommt es zu Zusammenstößen zwischen jungen Palästinensern und israelischen […]
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(iz). Für Muslime, Juden und Christen ist Jerusalem von ungeheurer Bedeutung. In den Geschichten der Propheten spielten sich an diesem Ort besondere Ereignisse ab. Die meisten Christen glauben daran, dass dort, wo heute die, 325 errichtete, Grabeskirche steht, der Prophet Jesus, Allahs Segen auf ihm, gekreuzigt und begraben wurde , und dann auferstanden ist. Aber nur wenige wissen, dass es ein Muslim ist, der die Tür zu dieser Pilgerstätte bewacht, öffnet und schließt.
Nach der Eroberung Jerusalems 637 versprach der Kalif Umar, Allahs Wohlgefallen auf ihm, den Juden und Christen Schutz. So wurde beispielsweise das Verbot von jüdischen Ritualen aufgehoben, das unter römischer Herrschaft jahrhundertelang galt. Umar garantierte dem Erzbischof Sophronius auch die Grabeskirche stets beschützen zu lassen und dafür wählte er die angesehene Familie der Nuseibehs aus.
Es geht aber nicht nur um den Schutz vor Übergriffen von außen, sondern auch um die Bewahrung von Frieden und Harmonie zwischen den einzelnen christlichen Konfessionen, deren Anhänger in Scharen nach Jerusalem pilgern. Innerhalb der letzten Jahrhunderte gab es immer wieder Konflikte, und auch Kämpfe, zwischen einander.
Auch als der Sultan Saladin 1187 Jerusalem von den Kreuzrittern zurückeroberte, erneuerte er den Schutz der Grabeskirche und wählte dafür wieder die Familie der Nuseibehs. Doch sie sind heute nicht mehr die einzigen, die dafür zuständig sind. Nachdem die Osmanen die Verwaltung Jerusalems übernahmen, ernannten sie wenig später eine weitere Familie, die Joudehs, zum zweiten Beauftragten. Seitdem teilen die beiden palästinensischen Familien sich diese Aufgabe.
Der Schlüssel zu der Kirche wird behütet, wie ein Schatz. Die Obhut seiner Wächter verlässt er nur in die Hände der obersten Kirchenvertreter. In vertrauen Ritualen übergeben die Muslime täglich den Schlüssel an die Patriarchen der verschiedenen Konfessionen. Jede größere christliche Gemeinschaft hat ihre eigene Zeit. Am Ende landet der Schlüssel, den schon der Sultan Saladin hielt, immer in den Händen seiner Beschützer, einem Joudeh oder Nuseibeh.
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