Kabul (dpa). Vor dem Ende des Nato-Kampfeinsatzes im kommenden Jahr nimmt die Angst der Afghanen um ihre eigene Sicherheit oder die ihrer Familie einer Umfrage zufolge zu. Nach 48 Prozent im Vorjahr hätten in diesem Jahr 59 Prozent der Afghanen solche Sorgen geäußert, teilte die Asia Foundation bei der Präsentation ihrer jährlichen Umfrage in dem Land am Donnerstag in Kabul mit. Zugleich habe das Misstrauen gegenüber den internationalen Truppen zugenommen. Mehr als drei Viertel (77 Prozent) der Befragten sagten, sie fürchteten Begegnungen mit ausländischen Soldaten. Der Nato-Kampfeinsatz in Afghanistan läuft Ende 2014 aus.
Trotz dieser Sorgen gehen nach der Umfrage 57 Prozent (plus 5 Punkte) davon aus, dass sich Afghanistan in die richtige Richtung bewegt. Als Hauptgründe für Optimismus wurden Wiederaufbau 32 Prozent), eine gute Sicherheitslage (24 Prozent) und ein besseres Bildungssystem (13 Prozent) genannt. Hauptgründe für Pessimismus waren Unsicherheit (24 Prozent), Korruption (23 Prozent) und Arbeitslosigkeit (20 Prozent). Für die neunte Studie dieser Art befragte die Asia Foundation im Juli nach eigenen Angaben mehr 9000 Afghanen aus allen 34 Provinzen des Landes.