(dpa). Zum ersten Mal seit dem Bosnienkrieg in den 90er Jahren sind wieder mehr Asylsuchende nach Deutschland gekommen als in jedes andere westliche Land. 2013 stieg die Zahl der Asylbewerber in der Bundesrepublik gegenüber dem Vorjahr um 70 Prozent auf 109.600.
Deutschland sei damit noch weit vor den USA, Frankreich und Schweden zum größten Empfängerland für Asylsuchende unter allen 44 als industrialisiert eingestuften Staaten geworden, erklärte das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) in seinem jüngsten Asylbericht. Insgesamt sei die Zahl der registrierten Asylsuchenden in diesen Ländern 2013 um 28 Prozent auf 612.700 gestiegen, heißt es in dem zur Veröffentlichung am Freitag in Genf herausgegebenen Bericht.
Eine der Ursachen sei die Vertreibung von immer mehr Menschen durch den Krieg in Syrien, erklärte der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, António Guterres. In Deutschland nahm allerdings auch die Zahl von Asylbewerbern aus Russland und vom Balkan zu. Die meisten dieser Anträge werden erfahrungsgemäß abgelehnt.