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UN-Menschenrechtshochkommissarin fordert mehr Druck auf Militär Myanmars

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Foto: sharafmaksumov, Adobe Stock

Genf (dpa). Zum ersten Jahrestag des Militärputsches in Myanmar fordert das UN-Menschenrechtsbüro von der Weltgemeinschaft mehr Druck auf das Militär. Bisherige Verurteilungen hätten nicht dazu geführt, dass das Militär die Gewalt gegen das eigene Volk einstellt und die zivile Regierung wiederherstellt, teilte die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, am Freitag in Genf mit.

Der Coup jährt sich am 1. Februar zum ersten Mal. Bachelet lobte Privatunternehmen, die sich unter Hinweis auf die Menschenrechtslage aus Myanmar zurückgezogen haben. Das sei ein wirksames Werkzeug, um dem Militär Finanzmittel zu entziehen, die sie für ihre Einsätze gegen Zivilisten brauchen.

Sie habe gerade diese Woche von Menschenrechtsverteidigern gehört, dass Journalisten gefoltert und Fabrikarbeiter eingeschüchtert und ausgenutzt würden. Minderheiten wie die muslimischen Rohingya würden verfolgt, politische Aktivisten vor Scheingerichte gestellt. In der Stadt und auf dem Land setze das Militär schwere Waffen gegen die Menschen ein. 

Seit dem Putsch habe das Militär mindestens 1.500 Menschen getötet, mehr als 11.700 seien wegen Widerstands festgenommen worden. 8.792 seien noch in Haft. 290 Menschen seien in Militärgewahrsam umgekommen, „höchstwahrscheinlich durch Folter“.