US-Präsident verurteilt Morde an den drei muslimischen Studenten

(iz/KNA). Der US-amerikanische Präsident Barrack Obama verurteilte die Morde an den drei muslimischen Studenten Deah Barakat, Yusor Abu-Salha und Razan Abu-Salha in Chapel Hill, North Carolina, als „brutale und verabscheuenswürdige Morde“. Niemand in den USA solle aufgrund seines Aussehens oder seines Glaubens angegriffen werden, erklärte Obama vor der Presse.

Einige Stunden zuvor äußerte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan öffentlich Kritik am Schweigen Obamas zu dem Vorfall. Obama sprach den Angehörigen sein Beileid aus. Das zahlreiche Erscheinen bei der Beerdigung der drei Stundenten, deutete er als Beweis für eine „einheitliche, amerikanische Familie“. Zum Totengebet und der Beisetzung waren über 5.000 Menschen erschienen. Einige waren extra angereist, unter ihnen auch viele Nichtmuslime.

Muslime in aller Welt beunruhigt
//1//Nach dem Mord an drei muslimischen Studenten in den USA hat der Zentralrat der Muslime in Deutschland die Medien zu Ausgewogenheit gemahnt. Es stelle sich die Frage, welche Reaktionen die Tat hervorgerufen hätte, wenn der mutmaßliche Täter Muslim und nicht ein Atheist gewesen wäre, erklärte der Vorsitzende des Zentralrats, Aiman Mazyek, am Donnerstag in Köln. Wenn Muslime nur als Täter mediales Interesse fänden, heize dies „die ohnehin schon vorhandene antimuslimische Stimmung in unserem Land nur noch unnötig weiter an“, so Mazyek. Weiter verlangte der Zentralrats-Vorsitzende strafrechtliche Aufklärung über einen möglichen antiislamischen Hintergrund der Morde.

Auch muslimische Vertreter im Nahen Osten äußerten sich besorgt über einen möglichen islamfeindlichen Hintergrund der Morde. Das Büro des Großmuftis von Ägypten sprach von einem „rassistischen und terroristischen Verbrechen“. Die Islamophobie zeige darin „ihr hässliches Gesicht“, erklärte ein Berater von Großmufti Schawki Ibrahim Allam laut dem staatlichen Presseamt am Donnerstag in Kairo.

Der Libanesische Justizminister Ashraf Rifi nannte die Tat „ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit“. Unschuldige allein wegen ihrer Rasse oder ihres Glaubens zu töten, müsse der Vergangenheit angehören, sagte der Minister laut der staatlichen Agentur NNA (Donnerstag). Rifi verwies auch auf die Verfolgung von Muslimen in Myanmar und von Christen in Nigeria und im Irak.

Auf Twitter fand das Verbrechen beträchtliche Resonanz. Unter dem Hashtag #MuslimLivesMatter wurde die Tat binnen zwei Tagen fast 160.000 Mal erwähnt oder kommentiert. Viele bemängelten eine aus ihrer Sicht unzureichende öffentliche Aufmerksamkeit.