Während des Opferfestes schweigen die Waffen

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Bengasi (dpa). Die Konfliktparteien in Libyen haben sich unter Vermittlung der Vereinten Nationen auf eine Waffenruhe während des Opferfestes geeinigt. Die selbst ernannte Libysche Nationalarmee (LNA) erklärte, der Waffenruhe von Samstag bis Montag zugestimmt zu haben. Das Eid al-Adha beginnt in Libyen und den meisten muslimischen Ländern am Sonntag.
Nach einem Bericht der Nachrichtenseite „Africa Gate“ erklärte LNA-Sprecher Ahmed Al-Mismari, dass die Truppen die Waffenruhe seit 15 Uhr am Samstag eingehalten hätten. Auf Bedrohungen werde man aber reagieren.
LNA-Kommandeur Chalifa Haftar hatte im April eine Offensive auf die Hauptstadt Tripolis angeordnet. Dort sitzt die von den Vereinten Nationen anerkannte Regierung des Landes. Auch diese hatte erklärt, die „humanitäre“ Waffenruhe einhalten zu wollen.
Im ölreichen Libyen herrscht seit dem Sturz von Langzeitherrscher Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 Chaos, zahlreiche Milizen kämpfen um Einfluss. Haftar beherrscht weite Gebiete des Landes und versucht mit der LNA, die Kontrolle über ganze Libyen zu gewinnen.
Am Samstag explodierte in Bengasi im Osten des Landes eine Autobombe und tötete drei Mitarbeiter der Vereinten Nationen, wie das Büro von UN-Generalsekretär Antonio Guterres mitteilte. Etwa ein Dutzend Menschen wurden bei der Explosion vor einer Bank verletzt. Sicherheitskreisen zufolge war der Anschlag gegen einen UN-Konvoi gerichtet. Zu der Tat bekannte sich zunächst niemand. Guterres und eine Sprecherin der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini verurteilte den Angriff. Voriges Jahr waren bei einem Doppelanschlag nahe einer Moschee in Bengasi 33 Menschen getötet worden.