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Berliner Justizenatorin sieht Meldestelle für religiöses Mobbing kritisch

Berlin (KNA). Die anstrebte spezielle „Anlauf- und Dokumentationsstelle“ für religiös begründetes Mobbing an Schulen hat weiterhin nicht den Rückhalt des Berliner Senats. Solche Fälle seien nicht ausschließlich ein religiöses, sondern auch ein gesamtgesellschaftliches Problem, erklärte Justizsenatorin Lena Kreck (Linke) am 18. Mai vor dem Rechtsausschuss des Abgeordnetenhauses. Sie kündigte an, der Senat wolle Studien zu dem Thema in Auftrag geben.

Kreck kritisierte, dass in der öffentlichen Debatte über das Projekt der Eindruck entstehe, das Land Berlin helfe Schulen bei solchen Fällen nicht. Die Senatorin betonte, dass es bereits ein „umfassendes Beratungs- und Unterstützungsangebot“ gebe.

Hinter dem Vorhaben einer Anlauf- und Dokumentationsstelle für „konfrontative Religionsbekundungen“ stehen vor allem das Bezirksamt Neukölln und der „Verein für Demokratie und Vielfalt“, der bereits Präventionsprojekte gegen Rechtsextremismus umsetzt.

In der Stelle sollen Lehrkräfte religiös begründetes Mobbing melden und für den Umgang damit Hilfe erhalten können. Unter anderem geht es um Fälle, in denen Mädchen gezwungen werden, ein Kopftuch zu tragen. Kritiker aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft wenden gegen das Projekt ein, dass es sich einseitig gegen muslimische Jugendliche richte und diese damit diskriminiere.