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Boris Johnson vollzieht Kehrtwende nach Diskriminierungsvorwürfen

Foto: Nusrat Ghani

London (dpa/iz). Nach Vorwürfen der Diskriminierung gegen seine Regierung hat der massiv unter Druck stehende britische Premier Boris Johnson eine weitere Kehrtwende vollzogen. Anfang der Woche ordnete er eine offizielle Untersuchung der Vorwürfe von Ex-Staatssekretärin Nusrat Ghani an.

Sie gab an, ihren Posten vor zwei Jahren aufgrund ihres muslimischen Glaubens verloren zu haben. Zuvor hatte Downing Street auf die offiziellen Beschwerdeprozesse der Partei verwiesen und es abgelehnt, weiter in den Fall verwickelt zu werden. Allerdings hatten sich die Regierungsminister Nadhim Zahawi und Sajid Javid am 23. Januar beide für eine offizielle Untersuchung ausgesprochen.

Die Kehrtwende gilt als weiterer Beleg dafür, wie stark Premier Johnson unter Druck steht und wie gespalten seine Partei derzeit ist. In London wird in dieser Woche mit Spannung der offizielle Untersuchungsbericht zu Lockdown-Partys in der Downing Street erwartet. Je nach Ergebnissen droht Johnson danach ein Misstrauensvotum.