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Der Fotograf Peter Sanders hat die muslimische Welt abgebildet

Ausgabe 319

Foto: Peter Sanders, Facebook

Als Kind, das in England aufwuchs, lernte der Fotograf Peter Sanders, der in seinen Arbeiten die Menschlichkeit und die reiche Tradition der Muslime auf der ganzen Welt porträtiert, auf spielerische Weise, was zu den grundlegenden Fähigkeiten seines Handwerks werden sollte.

Anlässlich der Veröffentlichung seines neuesten Buches „Meetings with Mountains“ führte er für das intellektuelle Onlinemagazin „Renovatio“ ein Gespräch mit Youssef Ismail. Das Buch ist das Ergebnis jahrelanger Reisen und Begegnungen mit Männern und Frauen, die in ihrer Beziehung zu Gott etwas Besonderes sind. Von Youssef Ismail

Frage: Wie sind Sie am Ende bei der Fotografie gelandet?

Peter Sanders: Als Kind habe ich mit meinen Fingern einen Rahmen um die Dinge gelegt. Das war für mich ganz natürlich. Indem ich mich näherte, konnte ich alles um den Gegenstand oder die Person herum ausschließen, was ich nicht sehen wollte. Meine Mutter hatte immer Kameras. Später erfuhr ich, dass mein Großvater ein professioneller Fotograf war und ein Studio in der King’s Road in Chelsea in London hatte.

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Als ich jünger war, saß ich oft bei ihm, und er erzählte mir Geschichten über Reisen und seine Liebe zu Bildern, und er hat mir etwas vermittelt. Wir hatten nie die Gelegenheit, über seine Fotografie zu sprechen, aber ich glaube, seine Kunstfertigkeit wurde von seinen Genen an mich weitergegeben.

Frage: Fotografie ist ein wirklich gutes Medium, um Leute den Blick zu lehren…

Peter Sanders: Die Herausforderung für die Menschen, besonders heutzutage, ist, dass sie nicht sehr präsent sind. Jeder ist abgelenkt, und ein Foto zu machen ist ein Prozess. Man muss sich selbst beruhigen, und wenn man das tut, fängt man an, Dinge zu sehen. Andernfalls verpasst man die ganze Zeit alles. Vieles, was wir mit unseren Schülern machen, besteht darin, sie dazu zu bringen, ruhig und still zu sein, und dann können sie die Dinge sehen.

Frage: Es gab eine Schätzung, wonach 2018 eine Billion Fotos geschossen wurden. Kann man damit überhaupt noch was anfangen?

Peter Sanders: Bilder sind eine Sprache, die junge Menschen benutzen. Aber sie müssen wissen, wie man das tut. Wir sehen zuerst ein Bild in unserem Kopf, und dann kommen die Gedanken dazu. Vorstellungskraft ist ein Prozess und eine Fähigkeit, die Gott uns gegeben hat. Wir müssen sie verstehen. Wenn man sich Dinge vorstellt, wenn man sie wirklich sieht, ist es möglich, Dinge zu verwirklichen, gute oder schlechte.

Frage: Wenn Sie auf Ihren Reisen Menschen fotografieren, machen Sie dann einfach das Foto, oder müssen Sie vorher eine Erlaubnis einholen?

Peter Sanders: Ich frage meistens immer um Erlaubnis. Ein Bild mit Erlaubnis ist etwas völlig anderes als ein Bild, das man stiehlt. Wenn die Person dir die Erlaubnis gibt, gibt sie dir Etwas. Besonders bei dem Projekt „Meetings with Mountains“ habe ich es mit einer ganzen Gruppe von Menschen zu tun, die noch nie oder nur selten fotografiert wurden – ich muss ihr Vertrauen gewinnen. Und ich werde es nicht missbrauchen.