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Kampf gegen Muslimfeindlichkeit: CLAIM-Allianz feiert 5-jähriges Jubiläum

Foto: Piethan, CLAIM-Allianz

Berlin (CLAIM-Allianz). Zum sechsten Netzwerktreffen der CLAIM-Allianz kamen rund 90 Vertreter*innen der derzeit 50 Allianzmitglieder sowie weitere Projektpartner*innen aus dem gesamten Bundesgebiet in Berlin zusammen, um sich gemeinsam über Strategien im Kampf gegen antimuslimischen Rassismus auszutauschen. Und natürlich auch, um das fünfjährige Jubiläum gemeinsam zu zelebrieren.

In ihrer Begrüßungsrede sprach Rima Hanano, Leitung von CLAIM, über die Zielsetzung von CLAIM: die Prävention und Bekämpfung von antimuslimischen Rassismus in Behörden, Politik und Verwaltung zu verankern. Im Anschluss stellte Dr. Cihan Sinanoğlu (DeZiM) die ersten Ergebnisse des Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitors (NaDiRa) vor. Die Studie dient der grundsätzlichen Bestandsaufnahme im Feld und als Ausgangs- und erster Orientierungspunkt im Aufbau des langfristigen Monitorings. Zudem ist sie die erste repräsentative Studie in Deutschland, die Rassismus in einer sehr großen Breite, d.h. in sehr vielen unterschiedlichen Aspekten beleuchtet. Zentrale Ergebnisse der Studie sind hier nachzulesen.

Am ersten Tag des zweitägigen Netzwerktreffens diskutierten Vertreter*innen aus der Politik über Rassismusbekämpfung in Deutschland. Im ersten Podium mit dem Titel „Rassismusbekämpfung in Deutschland – zwischen Stillstand und Aufbruch“ sprachen Schahina Gambir (MdB, Bündnis 90/Die Grünen), Hakan Demir (MdB, SPD), Gökay Akbulut (MdB, DIE LINKE) und Dr. Cihan Sinanoğlu zu Problematiken deutscher Antirassismuspolitik und zu möglichen Handlungsmaßnahmen.

Auch die Staatsministerin und Beauftragte der Bundesregierung für Antirassismus, Reem Alabali-Radovan, war auf dem Netzwerktreffen anwesend. Sie betonte in ihrem Grußwort die zentrale Rolle der Zusammenarbeit von Staat und Zivilgesellschaft im Kampf gegen Rassismus.

Die zweite Podiumsdiskussion fokussierte sich konkreter auf das Themenfeld des antimuslimischen Rassismus in Deutschland. Es diskutieren Reem Alabali-Radovan, Aliyeh Yegane Arani (Leitung unabhängige Anlaufstelle für Diskriminierungsschutz an Schulen, ADAS/Life e.V.), Amir Alexander Fahim (Türkische Gemeinde Deutschland) und Rima Hanano (CLAIM) über die aktuelle politische Lage und Strategien im Hinblick auf antimuslimischen Rassismus und Islam- und Muslimfeindlichkeit. Die breite Anerkennung des Phänomens sei eine große Herausforderung, aber auch die Voraussetzung für politisches Handeln zur Bekämpfung von antimuslimischem Rassismus, so Rima Hanano. Ebenfalls diskutiert wurden konkrete Auswirkungen für Betroffene von antimuslimischem Rassismus und der fehlende Zugang von zivilgesellschaftlichen Selbstorganisationen zur Politik.

Der erste Tag endete mit Themenrunden zur CLAIM Agenda 2025 – die Teilnehmenden tauschten sich über Wünsche, Ideen und Strategien für die zukünftige Arbeit der Allianz aus. Neben Workshops, Vorträgen und Diskussionsrunden blieb jedoch auch Zeit für den Austausch der Teilnehmenden untereinander. Den Abschluss des ersten Tages bildete das gemeinsame Jubiläumsdinner.

Am zweiten Tag standen allianzinterne Themen im Fokus. In den von AG-Mitgliedern organisierten Workshops wurde zu verschiedenen Themen gearbeitet – die AG Bildung bot einen Workshop zu „Empowerment und Powersharing” (Sabrina Rahimi) an, die AG Sicherheitsbehörden diskutierte über die „Kooperationen der Zivilgesellschaft mit der Polizei” (Ikram Eramouni Rimi) und die AG Kommunikation tauschte sich über „Strategien und Solidarität bei (Online) Hate Speech” (Nava Sadat Zarabian, Bildungsstätte Anne Frank) aus.

Den Abschluss bildete ein Update über den Narrative Change Prozess und ein Ausblick aufs nächste Jahr.