Essen (KNA). Das Leben der syrischen Flüchtlinge im irakischen Aufnahmelager Domiz wird laut Angaben der Essener Caritas durch die winterlichen Temperaturen erschwert. Viele Menschen seien im Sommer aus dem Nachbarland Syrien in den Norden des Irak geflohen – „mit nichts als den Sachen, die sie am Leib trugen“, sagte der Irak-Beauftragte des Caritasverbandes, Rudi Löffelsend, am Montag in Essen in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Jetzt fehle vielen Betroffenen warme Kleidung. Auch habe jeder dritte Insasse des Lagers unzureichendes Schuhwerk.
Das Lager Domiz ist das größte Camp für syrische Flüchtlinge im Irak. Es liegt im Norden des Landes und ist ausgelegt für 18.000 Personen. Derzeit leben dort laut Angaben von Löffelsend 60.000 Menschen; die Behörden verhängten inzwischen einen Aufnahmestopp. Die Essener Caritasverband ist der einzige deutsche Diözesancaritasverband, der sich im Irak engagiert.
Medienberichte, wonach sich sowohl in Syrien wie auch im Norden des Irak radikale Islamisten ausbreiteten, bestätigte Löffelsend. „Gerade in den Regionen im Norden Syriens, aus dem viele Flüchtlinge im Irak stammen, haben Al-Kaida-Kämpfer und Djihadisten aus Tschetschenien ein Schreckensregiment errichtet“, sagte der Caritsvertreter. Diese seien über die Türkei eingereist „und bedrohen die Menschen solange mit Tod, Plünderungen, Entführungen, bis sie nur noch einen Ausweg sehen: Raus aus Syrien“.