
Leipzig (dpa/iz). Die Leipziger Eyüp Sultan Moschee ist am Montagabend im Rahmen eines nach Angaben von Leipziger Medien „spontanen“ Aufmarsches angegriffen worden. Dabei seien vier Fensterscheiben eingeschlagen worden, sagte ein Polizeisprecher. Bereits in der Vergangenheit wurde die Fassade der Einrichtung durch Farbbeutel und Graffiti verschandelt.
Nach ersten Erkenntnissen sei die Moschee im Zusammenhang mit einem Aufzug zum sogenannten ACAB Day von etwa 100 vermummten Menschen beschädigt worden, die die Polizei als linksmotivierte Gruppe einordne. Mutmaßlicher Anlass des Aufmarsches seien Verfehlungen und Gewalt seitens der Polizei gewesen.
Beobachter vermuten, die Zugehörigkeit der Räumlichkeiten zum türkischstämmigen Moscheeverband DITIB könnte Motivation für die Gewalt gewesen sein. In Teilen der linken Szene gilt sie damit als „verlängerter Arm“ der Regierung Erdogan. In den letzten Jahren kam es mehrfach zu Angriffen auf Einrichtungen türkischstämmiger Muslime von linksradikaler Seite, die die Moscheen als Stellvertreter der türkischen Politik betrachten.
Entlang der nahe gelegenen Eisenbahnstraße im Ortsteil Volkmarsdorf hätte die Gruppe etwa auch Mülleimer angezündet. Die Polizei nahm elf Menschen in Gewahrsam. Weitere Informationen wurden am Abend nicht bekannt. (sw)