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Pakistan antwortet auf iranische Luftangriffe

Pakistan
Foto: Sharaf Maksumov, Adobe Stock

Die pakistanische Luftwaffe hat in Folge von iranischen Raketen- und Drohnenangriffen auf Ziele im Nachbarland Luftangriffe geflogen.

Teheran/Islamabad (dpa, KUNA, iz). Der iranische Außenminister hat die nächtlichen Raketen- und Drohnenangriffe auf mutmaßliche Extremisten im Nachbarland Pakistan verteidigt.

„Wir respektieren die Souveränität und territoriale Integrität Pakistans“, sagte Hussein Amirabdollahian am Mittwoch auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. „Aber wir werden ihnen nicht erlauben, mit der nationalen Sicherheit unseres Landes zu spielen.“

Pakistan hat seinen Botschafter aus dem Iran abberufen, wie ein Sprecher des Außenministeriums in Islamabad am Mittwoch mitteilte. Der iranische Botschafter in Pakistan, der sich derzeit zu einem Besuch im Iran aufhält, dürfe nicht auf seinen Posten zurückkehren, berichtete Reuters.

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Angriffe auf Pakistan: Teheran verteidigt Vorgehen

„Kein Staatsbürger unserer Nachbarn, Freunde und Brüder in Pakistan wurde durch Drohnen und Raketen ins Ziel genommen“, sagte der Minister weiter. Der Angriff habe vielmehr nur Terroristen gegolten, die im Grenzgebiet Unterschlupf suchten. Islamabad hatte die Attacke als illegal bezeichnet und sprach von einer „eklatanten Verletzung der pakistanischen Souveränität“.

Im Iran ist laut dpa ein Offizier der Revolutionsgarden (IRGC) getötet worden. Der Oberst sei am Mittwoch auf einer Landstraße in der südöstlichen Provinz Sistan und Belutschistan erschossen worden, meldete die Nachrichtenagentur Tasnim über Telegram.

Der Iran erlebt derzeit eine Welle von Terroranschlägen. Anfang Januar wurden bei einem Selbstmordanschlag in Kerman fast 100 Menschen getötet. Auch im Südosten des Landes sind Separatistengruppen aktiv.

Iranisches Militär griff am Dienstagabend Stellungen der Extremistenmiliz Dschaisch al-Adl im Grenzgebiet zum Nachbarland an. Dabei wurden nach pakistanischen Angaben zwei Kinder getötet.

„Die Stützpunkte wurden von Raketen und Drohnen getroffen und zerstört“, hatten iranische Staatsmedien zuvor berichtet, ohne Details zu nennen. Der iranische Nachrichtensender Nournews, der der obersten Sicherheitsbehörde des Landes untersteht, meldete, die angegriffenen Stützpunkte lägen in der Provinz Belutschistan.

Siedlergewalt Nahost

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Islamabad lässt daraufhin iranische Ziele bombardieren

Islamabad warnte in einer am frühen Mittwochmorgen veröffentlichten Erklärung des Sprechers des pakistanischen Außenministeriums, der Vorfall könne „ernste Konsequenzen“ haben und sei „völlig inakzeptabel“.

Pakistan hat offenbar als Vergeltung Ziele im Iran mit Raketen angegriffen. Die Angriffe in der Provinz Sistan und Belutschistan am Donnerstag hätten Extremisten gegolten, teilte das pakistanische Außenministerium mit.

Nach Angaben der iranischen Nachrichtenagentur Irna wurden drei Frauen und vier Kinder getötet. Wie Tasnim berichtete, wurde der Geschäftsträger der pakistanischen Botschaft ins Außenministerium einbestellt, um den Vorfall zu erklären. Die Atommacht Pakistan hatte die Angriffe auf ihr Staatsgebiet scharf kritisiert und am Mittwoch ihren Botschafter aus Teheran abgezogen.

Karte Naher Osten Iran Yuan Einfluss

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China bietet sich als Vermittler an

Unterdessen hat sich China als Vermittler angeboten. „Iran und Pakistan sind Chinas enge Nachbarn, befreundete Länder und Länder mit großem Einfluss, und China hofft aufrichtig, dass beide Seiten Ruhe bewahren und Zurückhaltung üben können“, sagte eine Sprecherin des Pekinger Außenministeriums am Donnerstag. 

„Wenn es auf beiden Seiten einen Bedarf gibt, sind wir auch bereit, eine konstruktive Rolle bei der Entspannung der Situation zu spielen.“

Türkei ruft zu Deeskalation auf

Die Türkei appellierte an die „brüderlichen und befreundeten“ Staaten Iran, Pakistan sowie Irak (dessen Gebiet ebenfalls vom Iran angegriffen wurde), die Situation zu deeskalieren. 

Der türkische Außenminister Fidan appelliert an seine iranischen und pakistanischen Amtskollegen, dies zu tun.  Beide Amtskollegen erklärten Fidan gegenüber, sie hätten nicht die Absicht, die Spannungen zu verschärfen.