Nachdem ein 18-jähriger tschetschenisch-russischer Schüler einen Lehrer in einem Pariser Vorort brutal ermordete, befürchten französische Muslime und Moscheen Übergriffe.
Paris (Agenturen/iz). Zu einem gewalttätigen Vorfall kam es am Sonntag, den 18. Oktober unter dem Pariser Eiffelturm nahe des Marsfelds. Die Polizei berichtete, zwei weibliche Verdächtige hätten zwei Musliminnen beschimpft und danach mit einer Messerattacke angriffen. Eine der beiden Frauen wurde leicht verletzt, während auf das zweite Opfer sechs Mal eingestochen wurde. Die Frau wurde mit einer Lungenpunktion ins Krankenhaus gebracht und musste operiert werden.
Die Pariser Staatsanwaltschaft erklärte, die mittlerweile verhafteten, mutmaßlichen Täterinnen stünden vor einer Anklage für „versuchten Mord“. Zeugenaussagen hätten den Verdacht auf Muslimfeindlichkeit bestätigt. Es wurden Ausrufe wie „Schmutzige Araber, nehmt eure Schleier ab“ kolportiert.
Mitglieder der muslimischen Gemeinschaft (in Frankreich leben rund sechs Millionen Muslime) berichteten von Angriffen im Rahmen von ersten Maßnahmen der Regierung Macron. Militante Islamophobe würden den Aktivismus der Regierung als Vorlage zur Rechtfertigung ihres Hasses nutzen.
Am 21. Oktober berichteten Medien, Innenminister Gerald Darmanin habe in Beziers und Bordeaux Polizeischutz für Moscheen angeordnet. „Solche Handlung sind auf dem Boden der Republik nicht hinnehmbar“, sagte der Minister auf dem Nachrichtendienst Twitter. Zuvor hatten Moscheeverantwortliche Anzeige bei der lokalen Polizei wegen Drohungen erteilt.