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Religionsunterricht: DİTİB weist Kritik an Beteiligung zurück

Foto: Marco Versch, via ccnull.de | Lizenz: CC-BY 2.0

Köln/Berlin (KNA/iz). Der türkische-islamische Moscheeverband DİTİB wies am 28. Mai Vorwürfe im Zusammenhang mit seiner Beteiligung am islamischen Religionsunterricht „aufs Schärfste“ zurück. Kritiker redeten eine „vermeintliche Einflussnahme von ausländischen Staaten herbei, die es zu keinem Zeitpunkt gab und auch nicht geben wird“, hieß es in einer in Köln veröffentlichten Stellungnahme.

Das NRW-Schulministerium hatte vergangene Woche die Besetzung einer neuen Kommission vorgestellt, die über die Inhalte des islamischen Religionsunterrichts mitbestimmen soll. Die Mitgliedschaft der DİTİB in einem früheren Beirat ruhte zuletzt – in die neue Kommission hat sie das Schulministerium nun wieder berufen. Politiker und Religionsvertreter kritisierten die Entscheidung.

Der Verband warf seinen Kritikern vor, die Organisation in einer „fragwürdig populistisch durchzogenen Manier“ jenseits des Grundgesetzes stellen zu wollen. „Im Kontext der Diskurse um die DİTİB -Religionsgemeinschaft gibt es eine erstaunliche Kontinuität an Wiederholung von falschen Tatsachenbehauptungen und bereits widerlegten Vorwürfen.“

In der neuen Kommission für den islamischen Religionsunterricht sind nur noch muslimische und keine staatlichen Repräsentanten mehr vertreten. Als Mitglieder wurden neben der DİTİB das Bündnis Marokkanische Gemeinde (BMG), die Islamische Gemeinschaft der Bosniaken in Deutschland (IGBD), die Islamische Religionsgemeinschaft NRW (IRG NRW), die Union der Islamisch-Albanischen Zentren in Deutschland (UIAZD) sowie der Verband der Islamischen Kulturzentren vorgestellt. Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD), der Teil des alten Beirats war, ist in der Kommission nicht mehr vertreten.

Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) verteidigt die Entscheidung gegen wachsende Kritik an der jüngsten Vereinbarung mit dem Islamverband Ditib. „Einerseits ist DİTİB alles andere als eine Organisation, die ich positiv finde. Andererseits ist es die größte. Wir brauchen Ansprechpartner in der muslimischen Welt hier bei uns“, sagte Reul bei „Bild Live“ (27. Mai).

Wenn der Islamunterricht organisiert werden soll, brauche es Ansprechpartner. „Bedauerlicherweise ist die Mehrzahl der Muslime nirgendwo organisiert.“ Reul betonte, die Landesregierung habe zu DİTİB zuerst eine klare Abgrenzung gemacht. „Jetzt hat die Schulministerin Verhandlungen geführt und Absprachen getroffen, wo DİTİB sich ganz konkret festgelegt hat auf die Sachen, die für uns wichtig sind“, sagte der NRW-Innenminster. Wenn das nicht funktioniere, dann sei Reul sich „relativ sicher, wird die Schulministerin das Spiel auch wieder zurücknehmen“.