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Sudan: Frauen werden ins Visier genommen

sudan frauen 2025 hilfe

Im April 2024 jährte sich der Konflikt im Sudan zum ersten Mal. Die Nation leidet immer noch unter dem brutalen Krieg gegen ihr Volk, wobei Frauen die Hauptlast der Zerstörung […]

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Eine fatale Tat. Vor 110 Jahren kam es zum Attentat von Sarajevo

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Vor 110 Jahren wurden auf dem Balkan die Weichen für den Ersten Weltkrieg gestellt. Die Auswirkungen sind bis heute spürbar. Ein Besuch in Belgrad, Sarajevo und Wien. (KNA). Wenn der […]

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Sudan: Zahl der Binnenflüchtlinge erreichen neues Rekordhoch

sudan al-faschir

Die IOM warnt, dass die Zahl der durch den Konflikt im Sudan vertriebenen Menschen auf über zehn Millionen ansteigen könnte.

Port Sudan (IOM). Die Internationale Organisation für Migration (IOM) hat davor gewarnt, dass die Zahl der durch den Konflikt im Sudan vertriebenen Menschen auf über zehn Millionen ansteigen könnte. Die schlimmste Binnenvertriebenenkrise der Welt spitzt sich weiter zu, und drohende Hungersnöte und Krankheiten verschlimmern das durch den Konflikt verursachte Chaos.

Sudan: Zahlen könnten auf über 10 Mio. steigen

Die Displacement Tracking Matrix der IOM, die wöchentlich Statistiken veröffentlicht, verzeichnete letzte Woche 9,9 Millionen Binnenvertriebene in allen 18 Bundesstaaten des Sudan – 2,8 Millionen vor dem Krieg im April 2013 und 7,1 Millionen seitdem. Mehr als die Hälfte der Binnenvertriebenen sind Frauen und mehr als ein Viertel Kinder unter fünf Jahren.

„Stellen Sie sich vor, eine Stadt von der Größe Londons wird vertrieben. So sieht es aus, aber es geschieht unter ständiger Bedrohung durch Kreuzfeuer, Hunger, Krankheiten und brutale ethnische und geschlechtsspezifische Gewalt“, sagte IOM-Generaldirektorin Amy Pope. „Der humanitäre Bedarf im Sudan ist enorm, akut und unmittelbar, und dennoch sind erst 19 Prozent der von uns angeforderten Mittel bereitgestellt worden. Um eine drohende Hungersnot abzuwenden, bedarf es einer gemeinsamen internationalen Anstrengung.“

Insgesamt mussten rund 12 Millionen Menschen aus dem Sudan fliehen, mehr als 2 Millionen flohen über die Grenzen in die Nachbarländer, vor allem in den Tschad, den Südsudan und nach Ägypten.

Foto: Abd_Almohimen_Sayed, Shutterstock

Der Krieg gegen die Bürger will nicht enden

Nach Jahren der Krise brach Mitte April 2023 ein Bürgerkrieg aus, als in der Hauptstadt Khartum heftige Kämpfe zwischen den sudanesischen Streitkräften (SAF) und den Rapid Support Forces (RSF) ausbrachen, die sich schnell auf das gesamte riesige Land mit fast 50 Millionen Einwohnern ausweiteten. 

Der Krieg ist brutal, intensiv und wird mit großer Härte geführt. Es wird von schweren Menschenrechtsverletzungen berichtet, darunter ethnische Gewalt, Vergewaltigungen und Massenvergewaltigungen als Mittel der Kriegsführung. 70% der Menschen, die im Sudan zur Flucht gezwungen wurden, versuchen an Orten zu überleben, an denen eine Hungersnot droht.

Der Zugang für humanitäre Hilfe ist lückenhaft oder nicht vorhanden. Die bevorstehende Regenzeit wird die Situation weiter verschärfen und könnte zu klimabedingten Katastrophen und der Ausbreitung von Krankheiten führen.

sudan faschir

Foto: Sudan Envoy

Al-Faschir: Zivilisten sitzen in der Falle

In Al-Faschir, der Hauptstadt von Nord-Darfur, sind mehr als 800.000 Zivilisten aufgrund des sich verschärfenden Konflikts in einem „gnadenlosen Ansturm von Kämpfen und Luftangriffen“ gefangen, wie es das IASC ausdrückt.

Die grundlegende Infrastruktur, einschließlich der Gesundheitsversorgung, ist zusammengebrochen. Die Preise für Lebensmittel, Wasser und Treibstoff sind in die Höhe geschossen, so dass diese grundlegenden Güter unerschwinglich geworden sind.

„Wichtige Straßen aus Al-Faschir sind blockiert, so dass die Zivilbevölkerung keine sicheren Gebiete erreichen kann. Gleichzeitig ist die Versorgung der Stadt mit Nahrungsmitteln und anderen humanitären Hilfsgütern eingeschränkt“, fügt Othman Belbeisi, IOM-Regionaldirektor für den Nahen Osten und Nordafrika, hinzu.

„Wir fordern gemeinsam mit den Vereinten Nationen ein sofortiges Ende der Kämpfe und einen sicheren, ungehinderten und dauerhaften Zugang für humanitäre Hilfe über Grenzen und Frontlinien hinweg. Millionen von Menschenleben hängen davon ab.“

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In Myanmar dreht sich der Krieg auch um Rohstoffe

myanmar

Im Bürgerkrieg in Myanmar geht es nicht nur um eine Befreiung von der Junta und eine Rückkehr zu Demokratie. Es ist auch ein Kampf um Zugriff auf Gas, Öl, Wasser und Seltene Erden.

Yangon (KNA). Die wirtschaftlich bedeutsame Region Rakhine ist weiter der derzeit wichtigste Bürgerkriegsschauplatz in Myanmar. Die mächtige Rebellenmiliz Arakan Army (AA) hat bereits die Kontrolle über mehr als die Hälfte der Städte in dem westlichen Teilstaat erlangt. Mitte Mai hatte die AA die Stadt Buthidaung erobert und die Truppen der Junta vertrieben.

Große Teile von Buthidaung gingen in Flammen auf; 45.000 muslimische Rohingya mussten nach UN-Informationen fliehen. Wer für die durch Satellitenbilder belegte Brandschatzung verantwortlich war, ist auch zwei Wochen später unklar.

AA-Sprecher Khaing Thukh wies im Gespräch mit dem unabhängigen myanmarischen Exilmagazin „Irrawaddy“ eine Verantwortung für die Gewalt zurück: Anschuldigungen, die AA habe Dörfer niedergebrannt, seien haltlos.

Auch den Vorwurf der Diskriminierung von Rohingya wies der Sprecher zurück. Die AA kämpfe unabhängig von Rasse und Religion für eine Befreiung aller Menschen in Rakhine. Die überwiegend buddhistische AA gehört mit geschätzten 30.000 Kämpfern zu den mächtigsten Rebellenarmeen im Bürgerkrieg. 

ls Mitglied einer Allianz von mehreren Milizen der ethnischen Minderheiten ist sie auch in den überwiegend christlichen Regionen Chin und Kachin sowie im buddhistischen Shan aktiv.

Rakhine ist reich an Rohstoffen wie Öl und Gas; zudem ist die Region Myanmars Zugang zum Indischen Ozean und Standort großer Infrastrukturvorhaben des chinesischen Mega-Projekts „Neue Seidenstraße“. Ein Sieg des Widerstands dort könnte laut politischen Beobachtern den Anfang vom Ende der Junta in Myanmar einläuten.

Um Rohstoffe geht es auch im Kampf um Kachin, im Norden Myanmars an der Grenze zu China gelegen. Die Junta hat Berichten zufolge die Prüfung der Wiederaufnahme des Baus des umstrittenen Myitsone-Wasserkraftwerks einer chinesischen Investment-Gesellschaft beschlossen.

Nach vielen Protesten der Bevölkerung stoppte 2011 Myanmars damalige Regierung den Bau. Für den laut Planung 766 Quadratkilometer großen Stausee wären 47 Dörfer sowie buddhistische Tempel und Kirchen geflutet und mehr als 10.000 Menschen der Ethnie der Jingpo vertrieben worden.

Die Nichtregierungsorganisation Global Witness schlägt unterdessen Alarm wegen des rasanten Abbaus Seltener Erden aus Kachin; eine Folge weltweit steigender Nachfrage. 

Die rapide Zunahme des Bergbaus habe verheerende Umweltauswirkungen, heißt es in einem kürzlich veröffentlichten Report von Global Witness mit dem Titel: „Treibstoff für die Zukunft, Gift für die Gegenwart: Myanmars Boom bei Seltenen Erden“. Die Metalle würden hauptsächlich von chinesischen Firmen abgebaut und nach China exportiert.

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Interreligiöser Dialog in Krisenzeiten: ein Stimmungsbild im Krieg

interreligiöser dialog

Welche Folgen hatte der 7. Oktober für den interreligiösen Dialog? Der Mediendienst Integration hat bundesweit bei Initiativen nachgefragt.

(Mediendienst Integration). Seit den 2000er Jahren sind in Deutschland zahlreiche Initiativen zur Förderung des interreligiösen Dialogs entstanden. Sie erfüllen sehr unterschiedliche Aufgaben – von Workshops und Seminaren über Bildungsangebote in Schulen bis hin zu gemeinsamen Veranstaltungen und Feierlichkeiten.

Sie pflegen Kontakte unter anderem zu jüdischen, muslimischen, christlichen, buddhistischen, Hindu-, Eziden- und Bahái-Glaubensegmeinschaften. Ein Großteil ihrer Aktivitäten wird von Ehrenamtlichen geleistet. Von Lina Steiner

Nach dem 7. Oktober wurde Dialog deutlich schwieriger

Nach dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 und der anschließenden Reaktion des israelischen Militärs im Gaza-Streifen ist die Arbeit vieler Initiativen und Projekte im Bereich interreligiöser Dialog in Deutschland deutlich schwieriger geworden.

Der Mediendienst hat bundesweit bei interreligiösen Dialoginitiativen nachgefragt: 15 von 33 angefragten Projekten, Gruppen und Institutionen haben geantwortet. Die Projekte berichten über sehr unterschiedliche Erfahrungen: In einigen Fällen sei der Bedarf nach Austausch zwischen Glaubensgemeinschaften noch stärker geworden. In mehreren Fällen mussten Aktivitäten dennoch eingestellt werden. Etliche Mitarbeiter*innen sprechen von zunehmenden Sorgen und Ängsten.

Foto: Simon Bierwald, Stiftung Mercator

Es komme oftmals zu „Missverständnissen“, „Verstimmungen“ und „gegenseitigen Vorwürfen“. Teilnehmer*innen (besonders aus den jüdischen und muslimischen Glaubensgemeinschaften) hätten sich von den Initiativen zurückgezogen.

Einige Projekte mussten abgebrochen werden

Einzelne Projekte mussten wegen interner Spannungen abgebrochen werden: Ein Projekt endete aufgrund der Angst vor Übergriffen. Ein anderes Projekt mit Schulklassen wurde gestoppt, weil die Referentinnen so widersprüchliche Meinungen zum Nahost-Konflikt hatten, dass ein gemeinsames Auftreten in der Schule nicht möglich gewesen sei. In einem dritten Projekt zog sich die jüdische Gemeinde zurück, was ebenfalls zum Ende des Projektes führte.

Es entstehe das Gefühl, „trotz gutem Willen nichts richtig machen zu können“, wie die Sprecherin einer Initiative in NRW sagt.

Zugleich betonen mehrere Befragte, wie wichtig es gerade jetzt sei, „in Begegnung und Gespräch zu bleiben“. Dass über die Jahre ein Vertrauensverhältnis entstanden ist, hat sich teilweise ausgezahlt: Manche Projekte intensivierten den Austausch. Die Befragung zeigt, dass die meisten Dialogprojekte bestehen blieben.

Trotz Meinungsverschiedenheiten werde der Dialog „konstruktiv“ fortgeführt, „Sensibilität“ und „Achtsamkeit“ seien gestärkt worden, heißt es beispielsweise beim Berliner Forum der Religionen. Auch wenn es großen Diskussionsbedarf gebe, sei der Umgang miteinander nach wie vor „grundsätzlich vertrauensvoll“, teilt eine Initiative aus Hamburg mit.

Ein Projekt aus Baden-Württemberg berichtet von einem „sehr guten, emotionalen, ehrlichen Austausch“ trotz anfänglicher Sorgen. Die gewachsenen Beziehungen hätte sich „als tragfähig auch in der Krise erwiesen“.

Foto: Deutsche Islam Akademie

Berliner DIA entwickelt besondere Angebote

Vier der befragten Projekte haben nach dem 7. Oktober spezifische Angebote zum Thema Krieg im Nahen Osten entwickelt. Ein Projekt hat sich professionelle Beratung zum Thema Umgang mit Konflikten geholt.

Pinar Çetin von der Deutschen Islam Akademie (DIA) bekommt derzeit viele Anfragen für Veranstaltungen zum Thema Dialog in Schulen. Die Politologin leitet seit mehreren Jahren Fortbildungen – unter anderem zum Thema Religion. „Vertrauen ist das wichtigste“, sagt Çetin.

Um eine Vertrauensbeziehung zu Vertreter*innen verschiedener Glaubensgemeinschaften aufzubauen, brauche man Jahre: „Es braucht unheimlich viel Zeit und Kraft. Ja, man muss zusammenkommen, gemeinsam Veranstaltungen organisieren, sich gegenseitig unterstützen und gemeinsame Ziele verfolgen.“

Auch das interreligiöse Projekt „House of One“ in Berlin bekommt derzeit etliche Anfragen für Bildungsangebote zum Thema Krieg im Nahen Osten in Schulen. Die Konflikte seien nicht neu, sagt der theologische Referent des Projektes, Osman Oers.

Sie hätten allerdings aufgrund der jüngsten Eskalation eine neue, viel besorgniserregendere Dimension erreicht: „Wir sehen, dass in Krisenzeiten bestimmte Denkmuster und Feindbilder stärker reproduziert werden.“

Diesen könne man oftmals durch eine gezielte Wissensvermittlung begegnen: „Schüler*innen sind sehr wissbegierig, wenn es um die eigene sowie um andere Religionen geht. Oftmals herrscht aber viel Unwissen. Dadurch kann ein fruchtbarer Boden für gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit entstehen.“ Deshalb sei es umso wichtiger, die Projekte weiterhin anzubieten und durchzuführen.

* Veröffentlicht im Rahmen einer CC-Lizenz.

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Sudan: Heftige Kämpfe in Al-Faschir verschärfen humanitäre Krise

sudan faschir

Zehntausende Tote und Verletzte nach über einem Jahr Konflikt im Sudan. Hilfsorganisation CARE fordert die sofortige Einstellung der Kämpfe und ungehinderten Zugang zu humanitärer Hilfe

Bonn, 16. Mai 2024. 14.000 Tote und fast 30.000 Verletzte: Die Bilanz nach über einem Jahr Konflikt im Sudan ist verheerend. Mehr als sechs Millionen Menschen wurden innerhalb des Landes vertrieben, fast zwei Millionen sind aus dem Sudan geflohen.

Sudan: CARE befürchtet weitere Verschärfung

Mit der Zunahme der Kämpfe in der Stadt Al-Faschir droht eine weitere Verschärfung der humanitären Situation, warnt die Hilfsorganisation CARE.

„Die jüngste Gewalt in Al-Faschir verschlimmert nicht nur das Leid der Menschen in der Stadt, sondern trifft auch die Gemeinden im benachbarten Ost- und Süd-Darfur schwer“, sagt Abdirahman Ali, CARE-Länderdirektor im Sudan.

„Durch die Stadt läuft eine wichtige Transitroute. Die Menschen in der Region sind bereits mit extremer Nahrungsmittelknappheit konfrontiert und es droht eine Hungersnot. Eine Eskalation der Kämpfe wird den Bedarf an humanitärer Hilfe weiter erhöhen.“

Foto: Henry Wilkins/VOA | Lizenz: Public Domain

Hilfsgüter sind unerreichbar

Lebensnotwendige Güter wie Wasser, Treibstoff und Medikamente sind aufgrund von Zugangsbeschränkungen und steigenden Kosten unerreichbar. Nahrungsmittel werden immer knapper. Die humanitären Hilfsteams vor Ort befinden sich angesichts des Ausmaßes der Situation und der fehlenden Ressourcen am Rande ihrer Kapazitäten.

Die medizinische Versorgung bleibt eine Herausforderung. „Wir arbeiten seit Monaten unter katastrophalen Bedingungen, ohne Wasser und Strom. Wir können keine Impfstoffe kühlen und keine medizinischen Vorräte aufbewahren. Das gefährdet das Leben von Müttern, schwangeren Frauen und Kindern“, berichtet eine Gynäkologin und Geburtshelferin in einer von CARE unterstützten Gesundheitseinrichtung.

Foto: Abd_Almohimen_Sayed, Shutterstock

CARE: Sofortige Einstellung der Kämpfe!

CARE fordert eine sofortige Einstellung der Kämpfe zum Schutz der Zivilbevölkerung sowie den sicheren, schnellen und ungehinderten Zugang zu humanitärer Hilfe. Alle Parteien müssen ihren internationalen Verpflichtungen nachkommen und die Sicherheit der humanitären Helfer:innen und der kritischen Infrastruktur, einschließlich der Krankenhäuser, gewährleisten.

„Jeder weitere Tag Konflikt führt zu mehr Leid für die Menschen im Sudan.“

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Wir brauchen mehr vermittelnde Stimmen

kurzmeldungen deutschland vermittelnde

Deutschland: In schwierigen Zeiten sind vermittelnde Stimmen notwendig, also solche, die Brücken bauen und Gräben nicht vertiefen wollen.

(iz). Das ist schwierig, denn es gibt kaum ein Thema, dass seit Jahrzehnten so die Emotionen von Muslimen berührt, wie das Schicksal der Palästinenser. 

Auf der anderen Seite steh: Seit den furchtbaren Taten der Nationalsozialisten ist die Erinnerung an die Zeit der Judenverfolgung wichtiger Bestandteil des kollektiven Bewusstseins. Das Eintreten für eine Zwei-Staaten-Lösung und das Bekenntnis zum Existenzrechts Israels sind Konsens zwischen den demokratischen Parteien.

Viele Deutsche haben das Schicksal der Palästinenser verdrängt. Dennoch ist es logisch, dass wir Deutschen bei diesem Thema kaum unbefangen sein können. 

Das Argument, dass gerade, weil wir diese historischen Verantwortung tragen, keine Doppelstandards zulassen dürfen, wiegt schwer. Welches Land der Erde völlig frei von diesen Doppelstandards ist, wäre eine andere Frage. Klar sind nur zahlreiche Bespiele von Diktaturen, die ohne jeden Standard auskommen.

Gott sei Dank besteht eine überwältigende Übereinstimmung – gerade zwischen Muslimen – dass jüdisches Leben in Deutschland – in welcher Form es sich auch im Alltag zeigt – geschützt werden muss. Jeder, der in Deutschland für eine Synagoge oder eine Moschee Verantwortung trägt, teilt ähnliche Sorgen. Dies sollte zu Denken geben – es gibt zwischen Muslimen und Juden mehr Gemeinsames als Trennendes.

„Deutschland“ ist eine Abstraktion. 

Was mir manchmal Deutschland nennen, setzt sich in Wirklichkeit aus handelnden Menschen und diversen Akteuren zusammen: Regierung, Justiz, Institutionen, Medien, Parteien und Zivilgesellschaft. Wir Muslime sind Teil Deutschlands, schon deswegen macht es wenig Sinn unser Land abstrakt zu verdammen.

Natürlich haben wir unsere eigene Positionen, vertreten sie – hoffentlich auch weiterhin in einer Atmosphäre der Freiheit –, wie sie nur wenige Gesellschaften ermöglichen. Dabei ist es legitim, gegen drohende Einschränkungen der Meinungsfreiheit einzutreten.

Unsere Regierung macht Fehler. 

Seit dem 7. Oktober hätten sich viele Muslime gewünscht, dass Berlin klarer Stellung nimmt gegenüber offensichtlichen Menschenrechtsverletzungen der Regierung Netanyahu und sich klarer von den rechtsradikalen Stimmen dieser Politik absetzt.

Viele Muslime erwarten einen Waffenstillstand, und ein Ende der Rüstungsexporte, zumindest solange nicht ein Gericht die israelische Regierung von den erhobenen Vorwürfen entlastet. Natürlich wehren sich in diesem Kontext engagierte Muslime  gegen den pauschalen Vorwurf des Antisemitismus. 

Für all diese Positionen kann man streiten.

Mit einer Ausnahme: Diejenigen, die auf unseren Straßen einfach die Vernichtung Israels fordern, verlassen die Ebene möglicher Debatten. Gleiches gilt für Positionen, die den Palästinensern generell ein Leben in Würde und politischer Selbstverantwortung absprechen.

Verantwortung hat jede politische Führung.

Wenn wir für eine offene Streitkultur eintreten, muss dies auch für uns selbst gelten. Es ist legitim zu fragen, warum zum Beispiel die Verbündeten der Hamas nicht mehr Druck auf ihre politische Führung ausüben, die kriegerischen Handlungen zu beenden und die Geiseln endlich frei zulassen.

Kritik an der iranischen Politik ist ebenso notwendig. Nicht nur israelische Verantwortungsträger haben die Verantwortung für ihre Taten, dieser Grundsatz gilt für jede politische Führung. Es darf in Deutschland auch keine Stimmung zwischen uns Muslimen geben, die keine Kontrollfragen mehr zulässt, ohne den Vorwurf eines angeblichen Verrats entstehen zu lassen.

Entmenschlichung

Nur eine relativ geringe Zahl von Extremisten phantasiert über die Vernichtung des jeweiligen Gegners. Kein Vernünftiger dieser Welt will absichtlich Kindern und Frauen töten. Aber wer immer die israelische Regierung bedingungslos stützt, muss erklären, wie diese unglaublichen Opferzahlen der palästinensischen Zivilbevölkerung zu verantworten sind. In der deutschen Gesellschaft gibt es zahlreiche Stimmen, die in Gaza keine Verhältnismäßigkeit mehr erkennen. 

Auf der anderen Seite muss ebenso erklärt werden, wie eine dauerhafte Friedenslösung mit extremen Organisationen oder beispielsweise dem Iran zustande kommen soll. Hier gibt es leider keine einfache Antworten und unterschiedliche Meinungen sind möglich. 

Wie immer wir zu diesem Konflikt stehen. Schade wäre es, wenn wir Muslime, gerade unsere Jugend, uns von den gesellschaftlichen Debatten einfach abwenden, statt uns weiterhin sachlich und zivil für unsere Anliegen einzusetzen.

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9 Jahre Krieg im Jemen

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Die Unterernährung im Jemen steigt immer weiter an, da die Menschen die Auswirkungen der jüngsten Kürzungen der humanitären Hilfe zu spüren bekommen, berichtet Islamic Relief. (Islamic Relief Deutschland). Teams von […]

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Opferzahlen in Gaza steigen weiter

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Die Bevölkerung des Gazastreifens leidet derzeit unter der schlimmsten Hungersnot der Welt, die zu einem hohen Grad an Unterernährung, Auszehrung, Verkümmerung und Traumatisierung geführt hat. (IPS). Schätzungen der Sterblichkeitsrate im […]

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Balkan: Drohen neue Kriege?

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Am Nationalfeiertag präsentierte Serbiens Regierung ein neues Militärarsenal – alles angeschafft aus Moskau. Balkan-Experten sehen dunkle Wolken aufziehen. (KNA). Demonstranten, die Brandbomben auf Nato-Soldaten werfen; Extremisten, die sich eine stundenlange […]

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