
Kommentar: Der Krieg muss ein Ende finden und der Logik des universalen Rechts Geltung verschafft werden. (iz). Genug ist genug. Das ist die verbreitete Stimmung in der muslimischen Community angesichts […]
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Bethlehem (dpa, kann, iz). Neben dem Altar liegt ein Haufen Steine, darum herum Holzfiguren. In der Mitte liegt eine Puppe eingehüllt in einen schwarz-weißen Palästinenserschal, wie Fotos zeigen. Von Stefanie Järkel, Maher Abukhater, Emad Drimly und Johannes Schidelko
Angehörige der evangelisch-lutherischen Weihnachtskirche in Bethlehem wollten an die unter Trümmern verschütteten Kinder im Gazastreifen erinnern, sagt Pfarrer Munther Issak. „Die Idee ist, dass Christus geboren ist unter den Unterdrückten und denen, die heute leiden.“ Die Installation ersetze in diesem Jahr den Weihnachtsbaum.
Seit 7. Oktober hat Israel das Westjordanland komplett abgeriegelt und die Übergänge weitgehend geschlossen. Zugleich kommen infolge der weltweiten Reisewarnungen praktisch keine Touristen und Pilger ins Land. Mit katastrophalen Folgen gerade für Bethlehem.
Zum einen haben die vielen palästinensischen Pendler, die täglich zur Arbeit und gutem Verdienst nach Jerusalem fuhren, keine Einreisegenehmigung mehr und sind arbeits- und einkommenslos. Zum anderen ist der Tourismus komplett eingebrochen, von dem die Wirtschaft der 30.000-Einwohner-Stadt zu 60 bis 70 Prozent abhängt.
Foto: Jorge Fernandez Salas, Unsplash
Bethlehem im südlichen Westjordanland – der Überlieferung nach Geburtsort von Jesus Christus – ist einer der heiligsten Orte für Christen. Üblicherweise ziehen gerade in der Weihnachtszeit Massen an Touristen durch die Altstadt und zur weltbekannten Geburtskirche. Doch dieses Jahr überschattet der Gaza-Krieg Weihnachten im Heiligen Land.
Der große Weihnachtsbaum, der sonst in der Adventszeit vor der Geburtskirche steht, fehlt. Bereits im November hatten die Oberhäupter der Kirchen in Jerusalem festgelegt, dass es wegen des Krieges keine Weihnachtsdekoration im Heiligen Land geben soll.
Auf Anordnung von Bürgermeister Hanna Hanania gibt es weder Weihnachtsbaum noch Krippe, weder festliche Musik noch bunte Dekorationen, auf denen sich Krippe und Heilige Familie mitunter kulturübergreifend mit Rentieren und Schlitten vermischten. Wegen des Krieges trauere Bethlehem wie die übrigen Palästinenserstädte und könne diesmal nicht feiern, entschied der Stadt-Obere.
In der Geburtskirche, zusammen mit der Jerusalemer Grabeskirche die heiligste Stätte der Christenheit, herrscht in diesen Tagen gähnende Leere. Nur zwei Polizisten wachen im Eingangsbereich, im armenischen wie im orthodoxen Bereich befüllen Mönche die Öllampen.
Zur Grotte unter dem Hauptaltar, wo vor 2.000 Jahren die Krippe Jesu gestanden haben soll, steht niemand an, bestätigt der diensttuende Franziskaner. Normalerweise warten die Besucher bis zu einer Stunde, bevor sie an dem 14-zackigen Silberstern stehen, der den Ort der Krippe markiert.
Foto: rena, Adobe Stock
Pfarrer Munther Issak sagt, auch die Menschen in Bethlehem hätten Angst, dass der Krieg sich ausweiten werde. Zudem gebe es auch einen starken wirtschaftlichen Druck, weil viele im Tourismus tätig seien.
Der Zugang zur Stadt ist extrem eingeschränkt wegen Straßensperren der israelischen Armee, wie Palästinenser erzählen. Israel hatte im Sechstagekrieg 1967 unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete für einen eigenen Staat mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt.
Im Heiligen Land bilden die sie nur eine sehr kleine Minderheit: Im Gazastreifen leben rund 1000 Christen, bei insgesamt rund 2,2 Millionen Einwohnern. In Israel machen die Christen knapp zwei Prozent der rund 10 Millionen Bürger aus. Im Westjordanland sind es rund 1,5 Prozent der rund 3,2 Millionen Palästinenser.
Am schwierigsten ist die Lage der Christen im umkämpften Gazastreifen. Haitham Saba hat sich sonst jedes Jahr um diese Zeit mit seiner vierköpfigen Familie auf Weihnachten vorbereitet, Dekoration gekauft, neue Kleider und Süßigkeiten. Gemeinsam hätten sie dann in der Griechisch-Orthodoxen Kirche in der Altstadt von Gaza gefeiert, erzählt der 29-Jährige.
Doch dieses Jahr habe er sich auch mit muslimischen Nachbarn in die Kirche zurückziehen müssen, um sich vor israelischen Luftangriffen zu schützen, sagt er. Die Kirche wurde im Oktober nach Kirchenangaben bei einem israelischen Luftangriff getroffen. 18 Menschen, die Schutz gesucht hätten, seien getötet worden, hieß es.
Gaza/Tel Aviv/Berlin (dpa, iz). Die israelische Armee hat nach der Wiederaufnahme der Angriffe in Gaza ihre Operationen auf den Rest des Gebiets ausgeweitet. Momentan finden sie im Zentrum von Khan Younis statt.
Philippe Lazzarini, Leiter des UN-Hilfswerks UNRWA geht davon aus, dass die humanitäre Hilfe vor dem Zusammenbruch steht. „Die begrenzte humanitäre Hilfe, die uns gewährt wird, erschwert unsere Operationen. Die Belagerung könnte zu einer Haupttodesursache werden“, schrieb auf der Onlineplattform X.
„Eine weitere Welle der Vertreibung ist in #Gaza im Gange – die Situation wird jede Minute schlimmer. Es gibt keine ‘sichere‘ Zone, der gesamte #GazaStreifen ist zu einem der gefährlichsten Orte der Welt geworden. Nirgendwo gibt es Schutzräume, auch nicht bei @UNRWA , sind überfüllt“, schrieb die Organisation ebenfalls bei X.
Foto: rawpixel.com / U.S. Department of State
In der US-Administration wird laut einem Medienbericht davon ausgegangen, dass Israels massive Bodenoffensive im Süden noch bis zum Januar andauert. Wie CNN unter Berufung auf US-Regierungsbeamte berichtete, könnte Tel Aviv demnach in einigen Wochen zu einer „weniger intensiven, stark lokalisierten Strategie übergehen“, die auf spezifische Hamas-Terroristen und -Führer abziele.
Das Weiße Haus sei „zutiefst besorgt“ darüber, wie sich die israelischen Operationen in den nächsten Wochen entwickeln werden, wurde ein Beamter zitiert. Die Meinung der Weltöffentlichkeit wende sich zunehmend gegen die gegenwärtige Bodenoffensive, bei der Tausende von Zivilisten getötet werden, berichtete der Sender weiter.
Foto: A-One Rawan, Shutterstock
IKRK-Präsidentin Spoljaric forderte bei einem Besuch in Gaza am 4. Dezember den Schutz von Zivilisten und die Einhaltung der Kriegsgesetze. Sie bekräftigte die Forderung des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes nach der sofortigen Freilassung der Geiseln.
Spoljaric sagte: „Das Ausmaß des menschlichen Leids ist unerträglich. Es ist nicht hinnehmbar, dass die Zivilbevölkerung im Gazastreifen keinen sicheren Zufluchtsort hat, und angesichts der militärischen Belagerung ist derzeit auch keine angemessene humanitäre Hilfe möglich.
Ziel meines Besuchs ist es, die Bemühungen um eine Linderung der verzweifelten humanitären Lage voranzutreiben. Ich werde meine tiefe Besorgnis über die Notlage der Zivilbevölkerung zum Ausdruck bringen und betonen, dass das IKRK alles in seiner Macht Stehende tun wird, um ihr Leid zu lindern.
Wir haben dringend dazu aufgerufen, das Leben der Zivilbevölkerung auf allen Seiten im Einklang mit dem humanitären Völkerrecht zu schützen und zu respektieren, und ich wiederhole diesen Aufruf heute.“
Der Palästinensische Rote Halbmond (PRCS) leistet seit der Eskalation der Kämpfe im Gazastreifen unter extrem gefährlichen Bedingungen Krankenpflege und andere wichtige Gesundheitsdienste. „Viele Mitarbeiter von humanitären Organisationen und des Gesundheitswesens, darunter auch Mitglieder des PRCS, sind in den letzten Wochen bei der Ausübung ihrer Tätigkeit auf tragische Weise ums Leben gekommen.“
Foto: Anas-Mohammed, Shutterstock
Zeitgleich mahnte ein Regierungssprecher die Regierung Netanjahu. Es müsse sich um mehr Hilfsgüter für den Gazastreifen bemühen. „Im Moment wird nicht genug getan“, sagte er am Dienstagabend. Die Zahl der Lastwagen, die derzeit ankomme, belaufe sich in etwa auf 100 pro Tag. Die Menge sei geringer als während der aabgelaufenen Feuerpause. „Sie muss höher sein.“
Das UN-Menschenrechtsbüro beklagte, dass die israelischen Angriffe, die auf zivile Infrastruktur abzielten oder diese träfen, „Anlass zu ernsten Bedenken hinsichtlich der Einhaltung des humanitären Völkerrechts gebe und „das Risiko von Gräueltaten“ erheblich erhöhe.
Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums sind inzwischen mehr als 16.200 Menschen in Gaza getötet worden. Unabhängig lässt sich dies gegenwärtig nicht überprüfen, die UN und Beobachter weisen aber darauf hin, dass sich die Zahlen der Behörde in der Vergangenheit als insgesamt glaubwürdig herausgestellt hätten.
Foto: Deutscher Bundestag, Marc Urban
Bundestagsvizepräsidentin Aydan Özoguz sieht durch den Gaza-Krieg auch in Deutschland Spaltungen der Gesellschaft. „Ein tiefer Riss droht durch unser Land zu gehen. Viel Frustration auf allen Seiten, tief verletzt und verständnislos ziehen sich mehr und mehr Menschen zurück“, schrieb die SPD-Politikerin in einem Gastbeitrag für den „Tagesspiegel“ (Mittwoch).
Die einen – Jüdinnen und Juden – verstünden nicht, warum die Solidarität ihnen gegenüber nach dem Massaker vom 7. Oktober in Deutschland nicht noch deutlicher gezeigt werde. Andere beklagten, dass unschuldige Menschen in Gaza bombardiert würden. „«Was leider viel zu wenig Beachtung findet, ist, dass die Linien nicht ausschließlich und immer zwischen Menschen jüdischen und muslimischen Glaubens verlaufen.“
Es brauche diejenigen, die sich trauten, trotz widriger Umstände miteinander zu reden und zu streiten. „Die deutlich sagen: Wir verurteilen Terror und Terrororganisationen, wir stehen an der Seite des Staates Israel als Zufluchtsort für Jüdinnen und Juden weltweit. Wir verurteilen gleichzeitig jeden Generalverdacht und sind nicht immer mit allem einverstanden, was die israelische Regierung in Gaza oder dem Westjordanland macht.“ Das heiße für sie, selbstbewusst Verantwortung zu übernehmen.
China: Der Krieg in Gaza eröffnet Peking neue geostrategische und ökonomische Chancen im Nahen Osten. (The Conversation). Die Unterstützung der westlichen Welt für Israel bei seinen Angriffen auf den Gazastreifen […]
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Krisen verarbeiten: Dieser Text ist ein Versuch der aktuellen Themenausgabe, Kunst als Chance für Ausdruck und Heilung zu deuten. (iz). Der aktuelle Krieg und das unvorstellbare Grauen für die Zivilbevölkerung […]
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Kapstadt/Buenos Aires (dpa). Der Terrorangriff der Hamas auf Israel und der Krieg im Gazastreifen haben die Welt tief gespalten. Vor allem im globalen Süden wird der Konflikt deutlich anders bewertet als in den Regierungszentralen von Washington, Berlin oder London. Von Kristin Palitza und Denis Düttmann
Aufgrund ihrer eigenen Geschichte sehen viele Menschen in Afrika und Lateinamerika die Ereignisse durch eine postkoloniale Brille: Für sie sind die Palästinenser vor allem Opfer der israelischen Besatzungspolitik.
Foto: GRAPHIC DESIGN BLOG
„Viele Entwicklungsländer sehen in der Haltung des Westens in der Israel-Palästina-Frage den Beweis dafür, dass er internationale Regeln und Normen selektiv anwendet – je nach geopolitischen Interessen und nicht auf universelle Weise“, schreibt der deutsch-brasilianische Politikwissenschaftler Oliver Stuenkel in der Fachzeitschrift „Foreign Policy“.
Viele afrikanische Staaten haben das israelische Bombardement des Gazastreifens als Reaktion auf die Angriffe der Hamas verurteilt. Besonders in überwiegend muslimischen Ländern herrscht große Solidarität mit den Palästinensern.
Neben einigen Statements, die ausdrücklich von Israel als „Unterdrücker“ sprechen, fordern viele Regierungen ein Ende der Gewalt gegen Zivilisten und die Umsetzung der Zwei-Staaten-Lösung. Die Afrikanische Union hatte „die Verweigerung der Grundrechte des palästinensischen Volkes“ als „Hauptgrund“ des Konflikts bezeichnet.
Allen voran nimmt Südafrika – eines der wirtschaftsstärksten und modernsten Länder Afrikas und damit Vorbild und Sprachrohr für viele Staaten des Kontinents – eine „radikale und äußerst kritische“ Haltung gegenüber Israel ein, sagte Ran Greenstein, politischer Analyst der Universität zum Witwatersrand im südafrikanischen Johannesburg, der Deutschen Presse-Agentur.
Außenministerin Naledi Pandor bezeichnete Israels Reaktion auf den Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober als „Kollektivbestrafung“ der Palästinenser, die eine „fortwährende Tötung von Kindern und unschuldigen Zivilisten“ einschließe. Südafrika spricht von Kriegsverbrechen durch israelische Streitkräfte, will seine Diplomaten aus Israel zurückrufen und droht mit einer möglichen Ausweisung des israelischen Botschafters.
Südafrikas Regierungspartei Afrikanischer Nationalkongress (ANC), die sich seit vielen Jahren für ein „freies Palästina“ ausspricht, zählt oft Hamas-Vertreter zu ihren Gästen bei politischen Konferenzen. Gleichzeitig lebt in Südafrika nach Angaben des Jüdischen Weltkongress mit mehr als 75 500 Juden die größte jüdische Gemeinde Afrikas und die zwölftgrößte der Welt.
Foto: Islamic Relief Worldwide
Südafrika – und vielen anderen Ländern des globalen Südens – gehe es letztendlich um einen strategischen Balanceakt, sagt Priyal Singh, Analyst des Instituts für Sicherheitsstudien (ISS).
Einerseits habe man sich einer anti-kolonialen, anti-imperialistischen Weltsicht verschrieben; andererseits wolle man die guten wirtschaftlichen und diplomatischen Beziehungen zu westlichen Nationen, die Israel in dem Konflikt unterstützen, wie Deutschland, die USA oder Großbritannien, nicht gefährden. „Es ist ein heikler Tanz zwischen Ideologie und Pragmatismus“, so Singh.
Auch in Lateinamerika wird viel Kritik an dem israelischen Militäreinsatz im Gazastreifen laut. Die brasilianische Regierung verurteilte das Massaker der Hamas an Zivilisten in Südisrael vor gut einem Monat zwar, rief aber gleichzeitig „alle Parteien auf, größtmögliche Zurückhaltung zu üben, um eine Eskalation der Situation zu verhindern“.
Eine von Brasilien im UN-Sicherheitsrat eingebrachte Resolution scheiterte am Veto der USA, weil sie Israels Recht auf Selbstverteidigung nicht erwähnte.
Argentinien verurteilte die Angriffe der israelischen Streitkräfte auf zivile Infrastruktur und mahnte die Wahrung des humanitären Völkerrechts an. Jüdische Verbände in dem südamerikanischen Land kritisierten diese Position. Mit 175 000 Menschen ist die jüdische Gemeinschaft in Argentinien die größte in Lateinamerika.
Klar auf der Seite der Palästinenser stehen die linken autoritären Regierungen von Kuba, Venezuela und Nicaragua. Sie kritisieren den israelischen Militäreinsatz im Gazastreifen und relativieren die Gewalt der Hamas.
Das kubanische Außenministerium bezeichnete den Konflikt als „Folge von 75 Jahren permanenter Verletzung der unveräußerlichen Rechte des palästinensischen Volkes und der aggressiven und expansionistischen Politik Israels“. Venezuelas Präsident Nicolás Maduro warf Israel vor, ein System der Apartheid errichtet zu haben und im Gazastreifen Völkermord zu verüben.
Bolivien brach nach Beginn der Angriffe auf den Gazastreifen die diplomatischen Beziehungen zu Israel ab. Chile und Kolumbien beorderten ihre Botschafter zu Konsultationen zurück. Wie auch Südafrika bezeichnet Chile Israels Bombardierungen als „kollektive Bestrafung der palästinensischen Zivilbevölkerung“. In dem südamerikanischen Land lebt die größte palästinensische Diaspora außerhalb des Nahen Osten.
Die Standpunkte der Länder des globalen Südens sind ernst zu nehmen, sagte Greenstein: „Ihre Haltung ist ein schwerer Schlag für Israels Versuch, seine Beziehungen zur arabischen Welt und den islamischen Ländern zu normalisieren“.
Vor Beginn des Gaza-Konflikts habe Tel Aviv noch daran gearbeitet, die Beziehungen mit Saudi-Arabien zu verbessern, was zu besseren Verhältnissen mit anderen islamischen Ländern wie Malaysia und Indonesien geführt haben könnte. „Das alles ist nicht mehr möglich. Der Konflikt verursacht bleibende Schäden, von denen es nahezu unmöglich sein wird, sich zu erholen“, sagte Greenstein.
Köln (iz). Am 7. November veröffentlichte der Koordinationsrat der Muslime in Deutschland (KRM) eine gemeinsame Stellungnahme zum „herrschenden Diskurs in Deutschland“ über den Krieg im Nahen Osten. Dieser spalte unsere Gesellschaft.
Derzeit würden Medien in den Augen der AutorInnen den Eindruck erzeugen, es gäbe im Land nur ein pro-israelisches und ein pro-palästinensisches Lager. „Wer genau hinschaut, sieht: Die allermeisten Menschen fordern das Ende der Gewalt und Frieden – auf beiden Seiten.“ Laut dem Gremium ignorierten die mediale und die politische Behandlung des Krieges diesen Konsens.
Aus diesem Grund fordert er eine „Versachlichung der Debatte“ und sieht die Notwendigkeit für ein differenzierteres Denken. Denn diese würden Vorurteile schüren sowie zu verbalen oder tätlichen Angriffen auf Juden und Muslime in Deutschland führen.
„Jüdinnen, Juden und jüdische Einrichtungen sind antisemitischen verbalen und tätlichen Angriffen ausgesetzt. Seit der Gewalteskalation in Nahost leben sie in großer Sorge vor Übergriffen.“
Von dieser, in seinen Augen handfesten, Gewalt seien hiesige MuslimInnen und Moscheen auch betroffen. So sei es seit dem Terror der Hamas zu „Dutzenden Angriffen auf Muslime und Moscheen“ gekommen. Eine Reaktion darauf blieb bisher aus, so der KRM. „Den antimuslimischen wie auch antisemitischen extremistischen Spektren wird geradezu in die Hände gespielt.“
Foto: Koordinationsrat der Muslime
Der Koordinationsrat beklagte darüber hinaus „mangelnde öffentliche Anteilnahme an den schrecklichen Entwicklungen in Nahost“. Diese forderten mittlerweile tausende tote Zivilisten. Das habe zu Unverständnis in der muslimischen Community geführt.
„Hinzu kommen die gebetsmühlenartig wiederholten Distanzierungsforderungen vom Terror, die nicht nur das Verstehen erschweren, sondern auch frustrieren lassen, weil man sich nicht verstanden sieht. Wird der Terror verurteilt, wird die Aussage in Zweifel gezogen. Dieser Generalverdacht führt insbesondere bei jüngeren Muslimen zu einer Entfremdung – eine zutiefst besorgniserregende Entwicklung“, heißt es in dem KRM-Papier.
Polizeischutz vor einer Synagoge in Berlin. (Foto: Tobias Arhelger, Shutterstock)
Zum Abschluss betonte der Koordinationsrates ausdrücklich, dass es ihm nicht darum gehe, „den Terror zu relativieren oder gar zu unterstützen. Wer Verbrechen verteidigt, muss selbstverständlich Gegenwind ernten“.
Forderungen und legitime Beiträge, das „Leid des palästinensischen Volkes“ auszudrücken und die Solidarisierung mit ihm, sollten jedoch gehört werden.
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