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Ökologie: Wie funktioniert „grüner Islam“?

grüner islam

Grüner Islam: Während die Welt mit unzähligen Umweltproblemen zu kämpfen hat, zeigen immer mehr Studien, dass Religion dabei eine wichtige Funktion hat.

(The Conversation/iz). Sie beeinflusst die Weltanschauung der Menschen, einschließlich ihrer Einstellung zur Natur und ihrer Rolle darin. Dies gilt ebenfalls für den Islam, eine der größten und am schnellsten wachsenden Glaubensbewegung der Welt. Von Eva F. Nisa & Faried F. Saenong

Seine Lehren zum Schutz der Umwelt können uns hier helfen, besser auf die ökologische und klimatische Krise zu reagieren. Die muslimische Sphäre kann dabei insbesondere auf Beispiele wie Indonesien blicken, wo die „Green Islam“-Bewegung wächst.

Auch in Deutschland gibt es ebenso Ansätze, die seit Jahren unter großer Anteilnahme von Projekten wie NourEnergy dargelegt werden.

Schauen wir uns also einmal genauer an, wie die islamischen Lehren den Schutz der Natur fördern und eine gemeinsame Grundlage für Umweltmaßnahmen über Glaubens- und Kulturgrenzen hinweg schaffen.

Im Din werden wir als Khalifa oder Verwalter der Welt bezeichnet. Die Lehre besagt auch, dass der Islam „eine Gnade für alle Geschöpfe“ ist. Das bedeutet, dass Muslime für das Wohlergehen sämtlicher Lebewesen auf der Erde verantwortlich sind – Menschen, Tiere, Pflanzen, Land und Wasser. Der Schutz der Umwelt gilt als Akt der Verehrung.

Die Farbe Grün hat seit jeher eine Bedeutung. Sie soll die Lieblingsfarbe des Propheten Muhammad, Heil und Segen auf ihm, gewesen sein und symbolisiert Hoffnung, Paradies und neues Leben. Der Qur’an – die heilige Offenbarung des Islam und Hauptquelle seiner Lehre – befasst sich häufig mit der Natur.

Er beschreibt den Himmel, Bäume, Flüsse und Tiere sowie ihre Schönheit. Er erinnert die Menschen auch daran, in Mizan, im Gleichgewicht mit der Umwelt, zu leben, beispielsweise in Versen wie: „Den Himmel hat Er emporgehoben und die Waage aufgestellt, damit ihr beim Wägen nicht das Maß überschreitet.“ (Ar-Rahman, Sure 55, 7)

Die Hadithe, eine weitere Quelle der Lehre, fördern ebenfalls den Umweltschutz. Sie sind eine Sammlung von Worten, Taten und Zustimmungen, die dem Gesandten Allahs, Heil und Segen auf ihm, zugeschrieben werden.

Die Geburt eines „Grünen Islam“

Während der Qur’an und die Hadithe schon seit Langem über die Natur sprechen, ist die Bewegung des „Grünen Islam“ erst vor kurzem entstanden. Muslimische Gelehrte wie Seyyed Hossein Nasr gehörten zu den frühen Stimmen, die diese Idee formulierten.

In den späten 1960er Jahren argumentierte er, dass Umweltprobleme nicht nur physischer, sondern auch geistiger und moralischer Natur seien. Er war der Ansicht, dass Menschen unabhängig von ihrem Glauben wieder zu spirituellen Werten zurückfinden sollten, die Achtsamkeit und Ausgewogenheit lehren.

In den folgenden Jahrzehnten, als sich die Degradierung der Ökologie verschärfte, wurden immer mehr Stimmen laut, die eine auf islamischen Grundsätzen basierende Verantwortung für die Umwelt forderten. Dies wurde durch eine wachsende Zahl von Forschungsarbeiten unterstützt, die sich mit der Beziehung zwischen Allahs Din und dem Umweltschutz befassten.

In den letzten 25 Jahren hat sich der „grüne Islam“ von der Theorie zur Praxis entwickelt. Heute werden diese Ideen in vielen muslimischen Ländern und Gemeinschaften auf der ganzen Welt umgesetzt.

Foto: Langgeng A. Utomo

Indonesien steht im globalen Rampenlicht

Indonesien steht vor einer Reihe dringender Umweltprobleme, darunter Entwaldung, Luftverschmutzung und Meeresverschmutzung. Dieser Staat gehört außerdem zu den zehn heftigsten Treibhausgasemittenten der Welt.

Indonesien ist ebenfalls das größte mehrheitlich muslimische Land der Erde und steht an der Spitze der Bewegung für einen „grünen Islam“. Dort trägt sie dazu bei, Führungskräfte und Gemeinden für den Umweltschutz zu mobilisieren.

Ökologie wird an muslimischen Bildungseinrichtungen im ganzen Land unterrichtet. Dies wird durch das nationale Programm „Grüne islamische Internatsschulen“ (Pesantren Hijau) unterstützt. Seine religiösen Internate (oder Pesantren) sind groß und gut etabliert. Ihre Lehrer und Lernenden genießen hohes Ansehen.

Dadurch eignet sich das Schulnetzwerk besonders gut, um umweltfreundliche Praktiken sowohl innerhalb der Schulen als auch in der breiteren Bevölkerung zu fördern.

Im Jahr 2022 wurde die nationale Moschee des Landes, Istiqlal, als weltweit erste Kultstätte von der International Finance Corporation als naturbewusst zertifiziert. Das Gebäude verfügt über reflektierende Farbe für das Dach und die Außenwände, energiesparende Beleuchtung, intelligente Energiezähler und Sonnenkollektoren.

Außerdem sind Wasserhähne mit geringem Durchfluss und ein Wasserrecyclingsystem installiert. Professor Nasaruddin Umar, ihr Großimam, sagte, sie sei zu einem „Zentrum der Aufklärung für den Umweltschutz” geworden.

Die indonesische Regierung hat religiöse Führer dazu aufgefordert, Umweltthemen in ihre Predigten aufzunehmen. So hat beispielsweise das Ministerium für religiöse Angelegenheiten im April dieses Jahres Prediger dazu ermutigt, anlässlich des Earth Day während der Freitagsgebete über den Naturschutz zu sprechen.

Foto: NourEnergy, RootsRetreat 2024

Ein konstruktives Beispiel aus Deutschland

Längst hat die Bewegung des „Grünen Islam“ auch in muslimischen Gemeinschaften, die als Minderheiten bspw. im Westen leben, Fuß gefasst. Zuerst fand das im englischsprachigen Raum unter dem Begriff „Green Deen“ statt. Einer ihrer Gründer war Ibrahim Abdul Matin, der in den USA ein gleichnamiges Buch veröffentlichte.

Darin ging es nicht bloß um theoretische oder abstrakte Fragen. Zu mehreren Themen wurden ebenfalls praktische Ratschläge erteilt.

Das gilt auch für Deutschland. Ein relevanter Repräsentant ist das aktive und renommierte Projekt „Halal & Tayyib: Vom Erbe zum Bewusstsein“ von NourEnergy e.V. Im Mai letzten Jahres publizierte der Verein ein wichtiges Buch. Mit ihm legt er – nach einführenden Kapiteln – einen Schwerpunkt auf konkrete Veränderungen in der Lebensführung deutscher Muslime.

Sein Ziel besteht darin, Einzelne und ihre Gemeinschaften für die Verbindung zwischen der Praxis von „halal“ (erlaubt) und „tayyib“ (nachhaltig oder vollwertig) zu sensibilisieren. Über die rein islamrechtliche bzw. juristische Betrachtung aus dem Bereich „halal“ soll die ethische und lebenspraktische Dimension von „tayyib“ in den muslimischen Diskurs gerückt werden.

Außerdem stellen die MacherInnen eine Verbindung zwischen islamischen Traditionen und zeitgenössischen Herausforderungen vor. Der Titel soll aufzeigen, wie traditionelle Konzepte in Allahs Din auf aktuelle Themen wie Umweltschutz, faire Arbeitsbedingungen und verantwortungsvollen Konsum angewendet werden können.

Dass es dabei nicht bei bloß theoretischen Vorstellungen und Anforderungen bleibt, verdeutlichen diverse Kapitel des Bandes durch ihre praktischen Ansätze, Vorschlägen zu Änderungen des Lebensstils sowie einem umfangreichen Anhang mit Rezepten.

Wie NourEnergy e.V. in seinem Vorwort schreibt, ist „Halal & Tayyib“ das Ergebnis einer „langen, inspirierenden Reise“. Als Ausgangspunkt gilt der Qur’anvers: „Darum esst nun von den erlaubten (halal), guten (tayyib) Dingen, womit Allah euch versorgt hat. Und seid dankbar für Allahs Huld, wenn Er es ist, dem ihr dient.“ (An-Nahl, Sure 16, 114)

Dieser Ansatz soll eine Suche nach den „vielfältigen Facetten und Bedeutungsebenen“ dieses Verses sein. Dabei stellen sich einige wesentliche Fragen die nach dem Platz des Menschen in der Schöpfung, nach der menschlichen Verantwortung sowie der Beziehung zwischen Konsum (und demnach Ressourcenverbrauch) in der materiellen Welt und Nähe zu Allah.

Es macht in seiner Gesamtheit deutlich, dass es sich dabei um relevante Aspekte handelt und kein bloßes Beiwerk. Die gegenwärtige ökonomische Ordnung der Welt – „Globalisierung, Kapitalismus und technischer Fortschritt“ –, an der Muslime wie der Rest der Menschheit Anteil haben, bringe nicht nur Vorteile, „sondern vor allem auch eine Vielzahl an Leid und folgenschweren Problemen für Mensch und Mitwelt“.

Diese schwerwiegenden Herausforderungen beträfen die gesamte Schöpfung – und damit ebenso „unsere Lebenrealität“. Mit diesem nötigen Wissen im Gepäck könnten Muslime sich auf den Weg zu ihren Spuren machen.

Ein großer Aspekt des Buches stellt die Frage nach der Lebensweise – und wie wir diese nachhaltiger und unserem Schöpfungszweck angepasst wandeln können. Die gegenwärtige sei, so die AutorInnen, aus dem Gleichgewicht geraten. Massenproduktion (auch Massentierhaltung), Gier und Habsucht, maßloses Kaufverhalten und Profitsucht hätten bewirkt, dass der Mensch „kein gesundes und friedliches Leben“ führen könne.

Foto: kenchiro168, Adobe Stock

Blick in eine grüne Zukunft

Prominente Beispiele für einen „grünen Islam“ finden sich auf der ganzen Welt. In Marokko gibt es beispielsweise eine Bewegung für entsprechende Moscheen. In Ägypten hat das Dar al-Ifta eine Fatwa erlassen, die Aktivitäten verbietet, die der Natur schaden.

Und viele Länder unterstützen Umweltinitiativen durch Instrumente zur Finanzierung umweltfreundlicher Projekte, die mit den Grundsätzen von Allahs Din übereinstimmen.

In einer Zeit wachsender ökologischer Herausforderungen sind alle Quellen der Weisheit von entscheidender Bedeutung. Die Lehren des Islam bieten ebenso wie weitere spirituelle Traditionen Orientierung für ein Leben im Einklang mit der Natur. Gemeinsam können sie zu sinnvollen und praktischen Maßnahmen für unseren Planeten inspirieren.

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Bosnien als Reiseziel

bosnien reisen

Bosnien ist eine Reise Wert: Zu Besuch an der Kreuzung von Kulturen und Religionen.

(iz). Überlegen Sie noch, wo Sie Ihren Urlaub verbringen könnten? Sie wollen endlich wieder einmal raus aus der Routine, Körper und Geist von dem Mief der langen Stubenhockerei entlüften, sich bewegen, Neues entdecken, lernen und gleichzeitig rundum entspannen? Nun, wie wäre es mit einer Reise nach Bosnien?

Manchen wird dieser Vorschlag erstaunen, sind doch unsere Vorstellungen von diesem Land nachhaltig von den jahrelang andauernden Kriegshandlungen auf dem Balkan bestimmt. Die Spuren des Krieges sind auch heute noch, mehr als zehn Jahre danach, vielerorts in Gestalt von ausgestorbenen Dörfern, Häuserruinen und zerbombten Fassaden allgegenwärtig und nicht zu übersehen.

Foto: H. Marusic, Unsplash

Bosnien hat viele andere Seiten als den Krieg

Aber daneben gibt es auch zahlreiche andere Seiten des Landes. Da gibt es Sarajevo mit seinem alten Handwerkerviertel, der Bascarsija, und den Dutzenden kleinen alten Moscheen, seinen Kirchen und Museen. Oder das mit viel Mühe und Liebe restaurierte Mostar mit seinen legendären Brückenspringern auf der wiederaufgebauten Alten Brücke. Oder die alte Tekija aus dem 16. Jahrhundert in Blagaj an der Quelle der Buna.

Oder die faszinierende Natur der bosnischen Berge, das blaue klare Wasser der Neretva, die letzten Urwälder Europas im Sutjeska-Nationalpark oder die kargen Karstgipfel der Herzegowina. Und nicht nur in der Gegend von Grabovica, auf der Schwelle zwischen kontinentalem Gebirgsklima und mediterranem Seeklima gelegen, kann man sich von einer Vielzahl endemischer Arten in Flora und Fauna bezaubern lassen.

Auch für Sportler aller Couleur hat das Land viel zu bieten. Rafting oder Kajakfahren auf der Neretva, Una oder Drina sind unvergessliche Erlebnisse. Genauso wie Wanderungen oder Klettertouren durch die Bergwelten. Wer es ruhiger mag, der wird zum Angeln zahlreiche idyllische und ertragreiche Plätze finden.

Foto: Shutterstock

Landschaft und Geschichte

Doch in Bosnien bewegt man sich nicht nur in einer einzigartigen Landschaft, sondern immer auch auf geschichtsträchtigem Boden. Schon lange vor unserer Zeitrechnung ließen sich die ersten Menschen in dieser Gegend nieder.

Von dieser ersten Besiedlung zeugen noch heute mancherorts zu findende Grabhügel. Später bauten die Römer Straßen und Städte. Reiche Römer genossen schon damals die heilende Wirkung der Thermalquellen von Ilidza.

Im Mittelalter entstand der erste bosnische Staat. Relikte einer Besonderheit der christlichen Religionsgeschichte, der bosnischen Kirche, die Stecci, sind vielerorts noch zu bewundern. 

Und natürlich haben auch die über 400 Jahre andauernde Herrschaft der Osmanen und die eher kurze Periode unter Habsburger Vorherrschaft dem Land seine Stempel aufgedrückt. Durch diese lange, wechselvolle Geschichte entstand letztlich die einzigartige Mischung aus Kulturen und Religionen, welche einen Großteil der Faszination Bosniens ausmacht.

Foto: Imran Hecimovic, Unsplash

Eine muslimische Atmosphäre in Europa

Darüber hinaus ist besonders für den muslimischen Reisenden eine Reise nach Bosnien auch ein Quell der geistigen Erbauung und birgt eine besondere Entspannung in sich. Sich auf europäischem Boden zu bewegen und zu sehen, wie muslimischer Alltag Teil europäischen öffentlichen Lebens ist, ist wirklich wohltuend.

Das Aufstehen zum Frühgebet wird einem leicht, wenn sich zum Morgengrauen über Sarajevo die Gebetsrufe von den Minaretten der Stadt erheben. Egal wo man sich gerade befindet, ob in der Stadt oder irgendwo auf dem Land – wenn die Zeit zum Gebet naht, wird man mühelos eine Moschee für sein Gebet finden. Und keiner schaut einen schief wegen des Kopftuchs an.

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Die Natur steht vor einem Wendepunkt

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Die Natur befindet sich an einem Wendepunkt. Durch menschliche Aktivitäten sind bis zu Million Pflanzen- und Tierarten vom Aussterben bedroht. (IPS). Daher ist die Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung und die […]

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Reiseziele: Indonesien – Gewürze, Sarongs und Muslime

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Indonesien hat eine Ausdehnung von 5.150 Kilometern, was der Distanz zwischen England und dem Irak entspricht. (iz). Indonesien besteht im wahrsten Sinne des Wortes aus Inseln, nämlich aus 17.500 kleinen […]

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Indigenes Leben in Harmonie mit der Natur

Vor dreißig Jahren fand in Rio de Janeiro die Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung (Earth Summit) statt. Sie machte den Weg frei für drei wichtige Konventionen zur […]

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Die Idee der sozialen Plastik: Die Bienen regen Wissenschaft und Geist an

Unabhängig ob man in der Natur ein göttlich inspiriertes Wirken oder nur ein logisches Ergebnis der Evolution sieht, die Sorgen um die Umwelt verbindet heute große Teile der Gesellschaft. Gerade […]

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Das kleine Glück oder die Flucht in das Private

pflegekinder familie

(iz). In Krisenzeiten spielt das Privatleben naturgemäß eine große Rolle. Die Familie ist für viele der klassische Rückzugsort, idealerweise zieht man sich in die eigene Wohnung oder sogar in ein Haus im Grünen zurück.

Für Arme ist ein solches Idyll kaum finanzierbar, zudem wächst durch die inflationären Preise der ökonomische Druck. Die Bemühungen um das kleine Glück scheitern häufig. In Deutschland wird laut dem Statistischen Bundesamt jede dritte Ehe geschieden.

Ob in der Familie oder alleine: An den deutschen Stränden suchen Millionen Urlauber temporäre Erholung und genießen dieses Jahr den vermeintlichen Traumsommer, wären da nicht die medial verbreiteten Alpträume über die Klimakrise, Wassermangel und brennende Wälder. In Gesprächen wird deutlich, dass viele Menschen sich bewusst von den großen gesellschaftlichen Fragen dieser Zeit abwenden. Wer harmonisch mit Freunden zusammen sitzen will, meidet Themen wie die Covid-Strategie, den Ukrainekrieg oder die Inflation, Streitfragen, die immer mehr Zeitgenossen potentiell spaltet statt zusammenführt.

Die Flucht in das Private, in den Alltag, zu den kleinen Freuden des Lebens bestätigt indirekt den massiven Druck einer allgegenwärtigen Öffentlichkeit. Ironischerweise bedroht heute das Phänomen Homeoffice und die sozialen Medien eben diese Privatsphäre und die Idee einer Abkehr von den sich andrängenden Fragen der Zeit wird häufig zur Illusion. Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr, dichtete Rainer Maria Rilke unter dem Eindruck der Moderne.

Hier ist nicht nur das Beziehen eines realen Gebäudes gemeint, sondern die Notwendigkeit einer tragenden Philosophie zu folgen. Die Kunst und die Religion stiften diese Räume, die eine spirituelle und geistige Erfahrung ermöglichen. Gleichzeitig gibt es einen Trend, sei es in Bürgerinitiativen oder alternativen Projekten, gemeinsame Aktionen der Flucht ins Private entgegenzusetzen.

Das Phänomen der Depression, dass das Glück der Massen gefährdet, erklärt sich unter anderem aus der Ohnmacht, die viele Menschen angesichts der riesenhaften Probleme erleben. Die Politik rät heute zur Entsagung und zum Sparen, bereitet uns so auf das Ende der sorglosen Konsumgesellschaft vor. Wo sind die neuen Maßstäbe?

Goethe bietet uns eine zeitlose tragende Philosophie an, die über den Materialismus hinausweist: „Welch Glück, geliebt zu werden! Und lieben, Götter, welch ein Glück!“ Erleben wir, trotz oder gerade wegen der Krisen, neue Räume, wo Menschen gemeinsam unterwegs sind und die Dialektik von privat und öffentlich überwinden?

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Nach Paris, Kyoto und Glasgow: Wie sieht der muslimische Diskurs beim Thema Klima und Umwelt aus?

Globale ökologische Trends belegen, dass wir vor Kipppunkten und unumkehrbaren Veränderungen der Umwelt und ihrer Fähigkeit, das menschliche Leben in all seinen Dimensionen zu unterstützen und zu erhalten, stehen. Dieser […]

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Die Menschheit muss ihren Krieg gegen die Schöpfung beenden, will sie noch eine Chance haben

(iz).In der Sprache der Chronisten ausgedrückt hat ein ungewöhnlich gefährliches globales Ereignis die Menschheit getroffen und die Welt in ihren Grundfesten erschüttert. Ende 2019 wurden Medien mit Nachrichten einer bedrohlichen […]

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Die Welt im Ganzen

(iz). Irgendwie haben moderne Medien unsere Welt übernommen. Sie präsentieren „Breaking News“, fluten uns mit Informationen, oder takten unsere Empfindungen im „Gefällt mir“ Modus. Das Leben, so wie wir es zu betrachten gewohnt waren, wird zu einer unübersichtlichen Struktur, zersetzt in unzählige kleine Einzelteile.

Die wichtigen Phänomene lassen sich aber nur in größeren Zusammenhängen verstehen. Das Wesen von Reichtum, Gesundheit oder Frieden zu bestimmen bedarf immer der Offenbarung und einer Philosophie. Wissenschaft dagegen denkt nicht, bestimmt aber zunehmend unsere Blickrichtung und die Gier nach neuen Details. Der Modus des „Machens“ macht uns Menschen zu Arbeitern, die selbst noch in der Freizeit arbeiten müssen. Das moderne Lebensgefühl hat so auch etwas mit Entfremdung zu tun: was ist wirklich, was ist gut, was ist wahr? Umso wichtiger ist es für uns Muslime den Überblick zu wahren. „Die Welt ist wunderbar im Ganzen“, heißt es bei Ernst Jünger, gerade auch im Angesicht schrecklicher Kriege und menschlicher Verwirrungen. Über allem thront die Schöpfung, die unheimlichen, perfekten Zusammenhänge.

In der Offenbarung erleben wir das Wunder der Sprache und erhalten gleichzeitig Hinweise, wie wir die Welt im Ganzen erfahren können – ohne uns je an sie zu verlieren. Während der Atheismus in allen Zusammenhängen einen Zufall erkennen will, ist der Gläubige von der Harmonie alles Geschaffenen fasziniert. Er sucht nach einer ganzheitlichen Wissenschaft, die nicht zersetzt, sondern vielmehr zusammenfügt. Er erkennt auch die existentiellen Bedingungen unserer Wirklichkeit an. Am Himmel geht der Mond auf und unter, gibt uns den Takt vor.

Dieser Mond ist ein ganz Anderer, als ihn die Astronauten vorzufinden glauben. Überhaupt ist die Schöpfung nach ganz anderen Zeitmaßstäben erschaffen. Die Erzählung über die Schaffung der Welt in wenigen Tagen ist ein Gleichnis. Unsere Lebenszeit auch. Der Gläubige findet, auch in größter Not, Trost im Glauben an das Schicksal. Er versteht den Satz Hölderlins, dass diejenigen, die auf Erden das Paradies erschaffen wollten, nichts als die Hölle gebracht haben.

Die Schöpfung lehrt uns das Maß, wir sind jenseits von Macht- und Ohnmachtsphantasien unterwegs. Der Schöpfer weiss vom Blatt, dass vom Himmel fällt, weiss von uns. Wir müssen bei allem Spektakel, dass unsere Medien vermitteln, nach den tieferen Bedeutungen suchen. Unsere Aufgabe ist es, das Werk des Schöpfers zu preisen, auch wenn wir es mit keiner Wissenschaft je ganz umfassen können. Ohne Besinnung auf das Wesentliche kann das Leben nicht gelingen.