Die Islamische Zeitung wünscht allen einen gesegneten Ramadan

Berlin (iz). Endlich ist es für die Muslime in Deutschland soweit: Wir sind im Monat Ramadan angekommen. Weltweit finden Muslime am Vorabend zum gemeinsamen Tarawwih-Gebet zusammen, um die ersten Verse aus dem Qur’an, den sie während der nächtlichen freiwilligen Gebete bis zum Ende des Fastenmonats vollständig gelesen haben werden, zu rezitieren. Die Tage werden sie damit verbringen, ihren Schöpfer anzubeten – durch das Pflichtgebet, das lebendige Befolgen der Sunna unseres geliebten Propheten Muhammad, Allah segne ihn und schenke ihm Frieden, durch die Enthaltung von Nahrung, Wasser und ehelichen Genüssen, durch die Wohltat den Nachbarn, Verwandten und Fremden gegenüber und insbesondere durch die Dankbarkeit, diese gesegnete Zeit in Gesundheit erreicht zu haben.
Der Ramadan ist nicht besonders, weil wir in ihm fasten. Wir fasten in ihm, um seine gewaltige Bedeutung schmecken zu können. Der Verzicht kostet uns Kraft und fordert uns bis in die Zellen heraus. Doch er gibt uns ungemein mehr: Die Erkenntnis, dass Allah es ist, Der uns am Leben und in Bewegung hält, Der uns die Energie für unsere täglichen Aufgaben gibt und uns in Momenten der Müdigkeit und Schwäche daran erinnert, innezuhalten, Ruhe zu suchen.
Auch sie ist ein Geschenk unseres Herrn, sie zeigt uns, dass die Welt nicht untergeht, wenn wir den Tag langsamer werden lassen. Ramadan belebt uns, weil er unser Dasein auf den Kopf stellt. Jedes Jahr sind wir alle verblüfft darüber, wie wir es geschafft haben, nachts im Gebet zu stehen, das Suhur zu uns zu nehmen, während andere schlafen und unsere wachen Stunden mit dem Gedenken an Allah zu verbringen. All dies kommt nicht von uns selbst. Es ist die Gnade Allahs, die in diesem heiligen Monat, in dem uns der Qur’an offenbart wurde, so zu spüren ist wie zu keiner anderen Zeit des Jahres. Und deswegen weiß nur Allah um die Belohnung des Fastenden, sie ist Sein Geheimnis und unser Schlüssel zum Paradiesgarten.
Deutschlandweit werden nun Muslime zum gemeinsamen Fastenbrechen einladen. Muslime wie auch Nichtmuslime werden sich an den Köstlichkeiten, der Baraka des Zusammenseins, dem gemeinsamen Lachen und der Liebe, die durch das Teilen von Essen entsteht, erfreuen. Überall im Land gibt es Moscheen, die offene Iftare anbieten, sei es in Zelten, in den Moscheeräumlichkeiten oder bei besonderen Veranstaltungen – jeder ist willkommen! Der einsame Muslim, der vor Kurzem erst die Schahada sprach und noch niemanden hat, mit dem er den Ramadan verbringen kann, wie auch der Suchende, die Neugierige, die Weltoffene, oder schlichtweg die Nachbarn, die sich alle fragen, was so besonders am Ramadan sei.
Auch diejenigen, die sich nur schwer eine nette Mahlzeit leisten können, und von ihnen gibt es unter Jung und Alt in unserem Land mehr als wir vermuten, sind herzlich eingeladen, in die Moscheen zu kommen, um den Magen mit Nahrung und das Herz mit Freude zu füllen. Vielleicht kosten sie ja so nicht nur von der Süße der Datteln, sondern auch von jener des Glaubens.
Die Islamische Zeitung wünscht allen Lesern einen gesegneten Ramadan!

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Ramadan ist eine Zeit, sich neu zu erfinden

Bosnien

(iz). Im kosmischen Geschick und seinem menschlichen Ausdruck, der Lebensweise des Islam, spielt Ramadan eine wiederkehrende Rolle. In dieser unvergleichlichen Zeit können sich die Anbetenden neu erfinden. Das Fasten – […]

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Was ist unser Verhältnis zu dieser Welt?

Im vorliegenden Text des jungen marokkanischen Gelehrten Schaikh Murtada Elboumashouli geht es um ein ausgeglichenes Verhältnis zu den Dingen dieser Welt. Eine balancierte Lebensweise besteht, in der Nachfolge des Propheten und seiner Gemeinschaft, weder in einer vollkommen weltabgewandten „Askese“, noch im Festhalten an diese vergängliche Welt. Sie beschreibt vielmehr die islamische Praxis des „in der Welt Sein“, ohne dabei den Blick auf ihren Schöpfer und das nächste Leben zu verlieren. Somit korrespondieren die Worte des Gelehrten mit einer der grundlegenden Realitäten des Ramadan. Der gesegnete Monat, dessen Kommen sich bereits ankündigt, vermittelt durch seinen existentiellen Schock des zeitweisen Verzichts auf die Dinge der Welt – und das geht weit über das bloße materielle Essen und Trinken hinaus – dieses Wissen auf einer fundamentalen Erfahrungsebene.
(iz). Schaikh Muhammad ibn Al-Habib sagte in seinem Diwan: „Wer von uns abgeschnitten ist, hat nicht von der Süße des Lebens gekostet.“ Das Leben, von dem er hier spricht, ist nicht die diesseitige Welt (arab. dunja). Sondern vielmehr das Leben, über welches der Gesandte Allahs sagte, möge ­Allah ihn segnen und ihm Frieden geben: „Es gibt kein Leben außer dem Leben des Jenseits (arab. akhira).“
Niemand von uns kann in dieser Welt vollkommen in Frieden sein. Seid nicht zufrieden mit ihr und glaubt nicht, ihr hättet ein sorgloses Leben. Einer der Dichter sagte: „Bei Allah, würde ein Mann in dieser Welt tausend Jahre in Vollbesitz seiner Sinne und Kräfte leben, gesegnet mit jedem Luxus und wertvollem Ding (…).“ Das heißt, wenn er sich in jedem dieser tausend Jahre an den wertvollsten aller dieser diesseitigen Segnungen erfreut. „(…) sich an den besten Segnungen der Zeitalter erfreut, in denen er lebt (…)“ also in diesen eintausend Jahren. „(…) und kein einziges Mal von Krankheit heimgesucht wird (…)“, also in dieser ganzen Periode nicht erkrankt. „(…) wahrlich, er würde keine einzige Sorge fühlen (…).“ Kein einziges Mal in tausend Jahren hätte er Grund zur Sorge. Wäre das nicht gleich eines paradiesischen Lebens, voller Luxus und sorgenlos? Der Dichter fährt fort: „All das macht nicht die erste Nacht wett, die er in seinem Grab verbringt.“ In dieser ersten Nacht wird er befragt, „hast du jede Freude in der Dunja gesehen?“, und er wird antworten: „Nein, ich sah nichts. Ich war nur einige kurze Momente dort.“
Unser Meister Nuh (der Prophet Noah) lebte 1.700 Jahre. 950 davon verbrachte er, die Leute zu Allah zu rufen. Und obwohl er das tat, glaubten nur wenige an ihn. Der Gesandte Allahs, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, widmete der Da’wa 25 Jahre und Millionen Leute folgen ihm. „Wie war es, all diese lange Zeit zu leben?“, wurde der Prophet Nuh gefragt. „Es war wie, wenn jemand einen Raum durch eine Tür betritt und ihn unmittelbar durch eine andere verlässt.“
Diejenigen, die von diesem Leben getäuscht werden, meinen, es würde für immer dauern. Sie sind ahnungslos und im Zustand des größtmöglichen Vergessens. Allah sagt im Qur’an: „Und das diesseitige Leben ist nur trügerischer Genuss.“ (Al-Hadid, 20)
Qarun war ein Mann von immensem Reichtum und er dachte, er habe das wirkliche Leben erlangt. Allah erwähnt im Qur’an, dass seine Schatzhäuser viele Schlüssel hatten. Diese allein waren so zahlreich, dass es einige Kamele brauchte, um sie von einem Ort zum nächsten zu bringen. Allah sagt: „Und Wir gaben ihm solche Schätze, dass deren Schlüssel wahrlich eine schwere Last für eine Schar kräftiger Männer gewesen wären.“ (Al-Qasas, 76) Die Leute seines Volkes kamen zu Qarun und erinnerten ihn an seinen Platz mit den Worten: „Sei nicht übermütig, denn Allah liebt nicht diejenigen, die zu übermütig sind.“ (Al-Qasas, 76) Denn Qarun war stolz auf seinen Reichtum und sagte: „Es ist mir nur gegeben worden aufgrund von Wissen, das ich besitze.“ (Al-Qasas, 78) Das heißt, er glaubte, alles wurde ihm gegeben wegen seiner Ideen, seiner Entscheidungen und seiner Kenntnisse. Dann nahm Allah seinen Reichtum in einem einzigen Moment hinweg – seinen Besitz, sein Haus. Er veranlasste die Erde, Qarun zu verschlingen. „Da ließen Wir mit ihm und mit seiner Wohnstätte die Erde versinken.“ (Al-Qasas, 81) Einige der Qur’ankommentatoren erwähnen, dass er mit jedem vergehenden Tag auf der Erde eine Körperlänge tiefer versinke.
In seiner Zeit – und das gilt auch für unsere, denn es ist so, als richtet sich der Vers auch an uns – gab es Leute, die genauso wie er sein wollten. Sie sagten: „Oh hätten doch wir das gleiche wie das, was Qarun gegeben worden ist! Er hat wahrlich gewaltiges Glück.“ (Al-Qasas, 79) Sie meinten, die Dinge, die ihm gegeben wurden, seien das wahre Glück. Als sie aber sahen, wie die Erde Qarun schluckte: „Und diejenigen, die sich am Tag zuvor (an) seine(r) Stelle (zu sein) gewünscht hatten, begannen zu sagen (…)“ (Al-Qasas, 81) Was sagten sie? Sie waren erstaunt von der Macht Allahs. In einem Augenblick wurde ein Reicher nicht nur arm, sondern verlor alles – sein Selbst und sein Leben eingeschlossen. „Ah sieh! Den Ungläubigen wird es nicht wohl ergehen.“ (Al-Qasas, 82) Wer nicht dankbar ist für die Segnungen Allahs und sie leugnet, wer arrogant ist und übermütig, wird niemals Erfolg haben.
Als der Prophet, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, einmal spazieren ging, sprachen die Berge mit ihm auf eine versuchende Weise. Sie riefen ihm mit Honigworten: „Gesandter Allahs, willst du, dass wir uns in Berge voller Gold verwandeln, sodass du zum reichsten Mann aller Zeiten wirst?“ Aber er wies ihr Angebot zurück und entschied stattdessen, ein Mann zu sein, der ohne die Dinge dieser Welt (arab. zuhd) auskommt. Als er, Heil und Segen Allahs auf ihm, auf seiner Nachtreise (arab. miradsch) war, stieg er in den Himmel in Gesellschaft des Engels Dschibril (Gabriel) auf. Sie trafen auf eine Frau, die nach ihm rief. Als er sie sah, wandte sich der Engel an den Propheten und sagte: „Sprich nicht mit dieser Frau.“ Der Gesandte Allahs wollte wissen, wer sie sei. „Sie ist die Dunja“, sagte Dschibril. Imam Al-Busairi bezog sich in seiner „Qasida Burda“ auf diese Begebenheit, als er schrieb: „Hohe Berge aus Gold versuchten, ihn in Versuchung zu bringen, aber er verweigerte sich wegen seines großen Mutes. Seine Not diente einfach dazu, seinen Zuhd zu stärken.“
Das war ein Beweis dafür, dass der ­Prophet ein Mann des Zuhd war. Bereits zuvor kamen seine Leute zu ihm und boten ihm an, ihn zum reichsten Mann zu machen. Sie gingen zu seinem Onkel Abu Talib und sagten diesem: „Wenn es Reichtum ist, was er will, dann machen wir ihn zu unserem König. Willst Du Macht und Ruhm, dann machen wir Dich zu unserem Herrn und Führer. Unsere einzige Bedingung ist, dass Du die Leute nicht mehr zur Anbetung eines einzigen Gottes aufrufst.“ Als Entgegnung schwor der Prophet, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, einen Eid: „Mein Onkel, selbst wenn sie die Sonne in meine rechte Hand und den Mond in meine linke geben würden im Austausch dafür, dass ich diese Sache hinter mir lasse, würde ich das nicht tun. Ich werde nicht von ihr ablassen bis zu dem Moment, in dem ich sterbe.“
Der Gesandte Allahs verstand die Haqiqa, die Wahrheit. Diejenigen, die in der Dunja versunken sind, vergessen das wirkliche Leben, das Jenseits (arab. akhira). Sie befinden sich im größten Zustand des Vergessens. Die Liebe zur diesseitigen Welt schafft einen Schleier auf ihren Herzen. Der Prophet, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, gab seinem Gefährten Abu Huraira einen Rat: „Abu Huraira, wenn Liebe zur Dunja das Herz betritt, verschwindet Liebe zu Allah. Und wenn Liebe zu Allah in das Herz kommt, verschwindet die Liebe zur Dunja.“ Daher dürfen wir es niemals zulassen, dass sich die Dunja in unseren Herzen festsetzt.
Die Schaikhs sagen, dass die abstoßendste Sache, die ein Suchender tun kann, darin besteht, in der Gesellschaft der Leute dieser Welt zu sitzen. Sie fürchteten sich vor Zirkeln, in denen es bloß um weltliche Dinge geht. Das ist gefährlich für das Wohlergehen des Herzens.
Als Menschen bedürfen wir der Dinge dieser Welt. Aber das Recht sagt uns, dass wir in allen Dingen den Mittelweg wählen müssen. Daher darf diese Welt nicht unsere einzige Sorge sein. In einem der Bittgebete, die wir in unserer Litanei rezitieren, findet sich ein Gebet vom Propheten: „Mache diese Welt nicht zu unserer größten Sorge.“ Aber warum rezitieren wir nicht: „Mache diese Welt nicht zu unserer Sorge“? Allah will, dass wir uns für einen mittleren Weg entscheiden. Weder sollen wir uns ausschließlich auf diese Welt fokussieren, noch bloß auf die Akhira, sodass wir die Angelegenheiten dieser Welt ignorieren. Schaikh Muhammad ibn Al-Habib sagte in einem seiner Vorträge: „Sie sind beide Quellen für Schaden. Sobald man mit der einen zufrieden ist, verursacht die andere Schaden. Also steht in der Mitte zwischen ihnen.“
Es gibt zwei Verständnisse von Zuhd, die in der Lehre und in Anekdoten beschrieben werden. Für manche ist es, sich selbst von der Dunja und der Welt abzutrennen. Aber das ist etwas, über das der Prophet, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, sagte: „Es gibt kein Mönchstum im Islam.“
Und die andere Sicht, die korrekte und wahre, beschreibt eine Person, die sich inmitten der Dunja befindet. Ihr Herz aber ist von der Welt abgeschnitten. Und so gehen wir zu den Worten des Propheten zurück: „Es gibt kein Leben außer dem Leben des Jenseits (arab. akhira).“
Daher müssen die Mu’minun den Mittelweg nehmen und sagen: „Unser Herr gib uns das Beste in der Dunja und das Beste in der Akhira“. Und sie müssen es vermeiden, wie jene zu sein, über die ­Allah sagt: „Unter den Menschen gibt es manch einen, der sagt: ‘Unser Herr, gib uns im Diesseits!’ Doch hat er am Jenseits keinen Anteil.“ (Al-Baqara, 200)

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Echte Dankbarkeit beweist sich

(iz). Ein wichtiges Thema, welches uns in der heutigen Zeit beschäftigt und Sorgen bereitet, welches unser Leben bestimmt und unse­re Herzen vereinnahmt, ist unser Lebensunterhalt. Es ist die Sorge darum, […]

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Der NSU-Komplex: „Man weigert sich, über die Ursachen zu sprechen“

Dr. Mehmet Gürcan Daimagüler ist Strafverteidiger und Buchautor türkischer Abstammung. Seit Ende 2011 vertritt er Angehörige von Opfern des „NSU“. Wir sprachen mit ihm über seine juristischen wie auch persönlichen Erfahrungen während des langjährigen Prozesses sowie über die gesellschaftliche Verantwortung im Hinblick auf anti-muslimischen Rassismus.
Islamische Zeitung: Lieber Herr Dr. Daimagüler, lässt sich nach den Jahren der Ermittlungen und des Hauptverfahrens ein Resümee des NSU ziehen?
Dr. Mehmet Daimagüler: Zwar werden die Angeklagten am Ende des Tages alle verurteilt und das ist gewiss kein geringer Verdienst, aber die großen Fragen wurden nicht beantwortet. Es handelt sich dabei um drei große Fragen. Erstens: Wie groß war oder ist der NSU wirklich? Die Behauptung, es sei eine isolierte Zelle aus drei Personen ist grober Unfug. Vielmehr ist der NSU teil einer größeren Naziorganisation, wozu Gruppen wie Blood and Honour und andere rechtsextremistische Organisationen gehören.
Die zweite große Frage ist die nach der Rolle von Verfassungsschutzbehörden. Die gesamte Naziszene ist mit V-Leuten besetzt und trotzdem will niemand etwas vom NSU mitbekommen haben? Die Bundeskanzlerin hat volle Aufklärung versprochen und während sie das sagte, haben Verfassungsschutzbehörden deutschlandweit Akten zerstört. Mindestens 300 Aktenbestände wurden bei den verschiedensten Verfassungsschutzbehörden vernichtet.
Und drittens: Man hat sich gescheut, über institutionellen Rassismus zu sprechen. Es ist nun mal so, dass die Menschen, die migrantischen Opfer, aus rassistischen Gründen umgebracht wurden und dass aus rassistischen Gründen die Taten weder verhindert noch aufgeklärt wurden. Wir wissen nicht, wieso Frau Kiesewetter, die Polizeibeamtin, umgebracht wurde. Aber die neun migrantischen Opfer wurden umgebracht, weil sie türkeistämmig sind beziehungsweise, weil man bei Herrn Boulgaridis gedacht hatte, dass er Türke sei. Und wenn man sich die Frage stellt, was denn den Türken vom Spanier, Italiener oder Engländer unterscheide, dann ist es wichtig festzuhalten, dass wir es hier letztlich mit einer islamophob motivierten Tat zu tun haben. Der einzige Unterschied zwischen einem Türken und einem Spanier ist der Glaube. Warum wird kein Spanier umgebracht? Auch der Bombenanschlag in der Probsteigasse richtete sich gegen eine Familie aus dem Iran. Der Bombenanschlag in der Keupstraße in Köln richtete sich gegen eine Straße, in der überwiegend Türken, Kurden und Araber leben und arbeiten. Dieser rassistisch-islamophobe Aspekt wurde kaum thematisiert.
Ein Tiefpunkt des Verfahrens war sicherlich, als ein BKA-Beamter als Zeuge zu der sogenannten 10.000er-Liste  vernommen wurde. Diese Liste wurde im letzten Unterschlupf des NSU-Kerntrios gefunden und man geht davon aus, dass es sich um eine Art „Todesliste“ künftiger Anschlagsziele handelt. Auf dieser Liste finden sich zahlreiche sind muslimische Einrichtungen wie Moscheen. Der Beamte hatte die Aufgabe, diese Liste zu analysieren und dem Gericht seine Erkenntnisse vorzustellen. Er tat dies und sprach ständig von einer „islamistischen“ Moschee hier, und einer „islamistischen“ Moschee dort und so weiter und so fort. Bei der dritten oder vierten Moschee fragte ich schließlich, wieso denn diese islamistisch seien. Darauf antwortete mir der Beamte, ob islamisch oder islamistisch, das sei doch dasselbe. Wenn ein BKA-Beamter den Unterschied nicht kennt oder kennen will, dann darf man sich wohl auch nicht wundern, dass islamophobe Tatmotivation keine Rolle im Saal spielte.
Islamische Zeitung: Würden Sie also sagen, da ist nicht genug Aufklärung als solche geschehen, und nicht genug Wille zur Aufklärung gezeigt worden?
Dr. Mehmet Daimagüler: Es gab nicht genug Willen zu einer wirklich umfassenden Aufklärung. Es wurde auch nicht die Frage erörtert, wieso sich junge Leute rassistisch radikalisieren. Wieso sie Juden, Türken und Muslime hassen, obwohl in ihrem Umfeld weder Juden, Türken oder Muslime leben. Eine Ursache ist doch, dass Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit durch die Sprache von Erwachsenen ausgelöst und gefördert werden. Wenn sie beispielsweise ständig auch von demokratischen Parteien hören „Der Islam gehört nicht nach Deutschland“. Oder wenn sie sehen, dass bei Vertretern der bürgerlichen Mitte eine sprachliche Verrohung stattfindet. Wenn Herr Seehofer in einer Rede sagt, dass wir bis zur letzten Patrone gegen die Einwanderung in die Sozialkassen kämpfen werden, dann ist das eine geradezu eine gewalttätige Sprache. Die Islamophobie wird oft angetrieben von einer sogenannten „Islamkritik“, die oft nur der alte Rassismus im neuen Gewand ist, mit dem Unterschied, dass diese „Islamkritik“ gesellschaftlich nicht als Rassismus gewertet wird, damit gesellschaftlich akzeptiert und somit in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist.
Man weigert sich, über die Ursachen zu sprechen, denn wenn man sich die Dinge offen und ehrlich anschaut, landet man sehr schnell bei sich selbst. Es ist einfach, Nazis und Skinheads abzulehnen. Aber die anti-islamische und rassistische Rhetorik kommt ja nicht nur von ihnen. Jeder Nazi ist ein Rassist, aber nicht jeder Rassist ist ein Nazi. Und unter den Rassismusbegriff fällt eben auch Islamophobie. Ein Sarrazin ist kein Nazi, aber er ist ein Rassist. Und wir reden nicht über die Ursachen der Radikalisierung, weil wir dann tatsächlich darüber diskutieren müssten, wie wir eigentlich heute mit unseren religiösen Minderheiten in Deutschland umgehen. Das betrifft nicht nur Muslime, sondern auch Juden. Man erinnere sich bloß an die Beschneidungsdebatte, und die Art, wie über Juden und Muslime gesprochen wurde. In einer Demokratie sollte grundsätzlich alles kritisiert und debattiert werden. Dies gilt auch und besonders für das Thema Religion. Ich glaube auch, dass man kritisch über Aspekte muslimischen Lebens diskutieren kann, darf und manchmal auch muss. Und es gibt genug Menschen in Deutschland, die eine ernsthafte, respektvolle Diskussion führen wollen und es auch tun. Vielen „Islamkritikern“ geht es aber eben nicht um den kritischen Dialog, sondern um Diffamierung, Stigmatisierung und Ausgrenzung.
Islamische Zeitung: Wie würden Sie Ihre Erfahrungen des Prozesses zusammenfassen? Von wem haben Sie besondere Unterstützung erfahren? Wer oder was war dabei die größte Enttäuschung? Gab es Überraschungen?
Dr. Mehmet Daimagüler: Ich wusste ja, dass nicht alle Fragen in diesem ­Verfahren beantwortet werden würden. Das wussten auch meine Mandanten. Sie waren nicht naiv. Die größte Über­ra­schung und Enttäuschung war aber, dass man bestimmte Fragen insgesamt verhindern wollte, geschweige denn, ­Ant­worten zu geben.
Deshalb werden dieses Verfahren und sein Urteil auch nicht den Rechtsfrieden wiederherstellen. Die Wunde wird nicht verheilen, sie wird schmerzhaft und eitrig bleiben. Man kann die Wahrheit aber nicht für immer einmauern. Viele meiner Kolleginnen und Kollegen aus der Nebenklage sind fest entschlossen, weiterzumachen. Wir haben Unterstützung von verschiedensten Menschen erhalten, von Konservativen, Linken, Deutschen, Türken, Muslimen, Juden. Deswegen wissen wir: wir sind nicht allein und das gibt mir Hoffnung.
Islamische Zeitung: Was war der emotionalste Moment für Sie?
Dr. Mehmet Daimagüler: Zweifellos, als Herr Yozgat sich auf den Boden gelegt hat, vor die Füße von Frau Zschäpe und die des Richters, weil er sprachlich nicht genau beschreiben konnte, wie er seinen sterbenden Sohn im Internetcafé vorgefunden hatte. Weil er es nicht ausdrücken konnte, hat er sich hingelegt und es gezeigt. Er lag da auf dem Boden, genau vor mir, vor unseren Füßen. Man muss schon ein Herz aus Stein haben, um da nicht ergriffen zu sein. Aber dann schaute ich mir das Gesicht von Frau Zschäpe an und sie schaute einfach gelangweilt herunter.
Ich dachte mir, was muss einem im Leben passieren und zustoßen, damit man ein solcher Mensch wird? Sehen Sie, ich habe Mitleid mit meinen Mandanten, das ist selbstverständlich. Aber ich habe auch Mitleid mit den Tätern. Stellen Sie sich einmal vor, sie müssten mit dieser Schuld leben und hätten keinen Weg, aus dieser herauszukommen. Sie müssten jeden Tag in den Spiegel schauen und sich selbst ertragen. Egal was Sie tun, egal wo Sie sind, Sie können Ihrer selbst nicht entkommen. Das ist eine noch härtere Strafe als 20 Jahre Gefängnis.
Islamische Zeitung: Wird es Ihrer Meinung nach jemals eine befriedigende Aufklärung des NSU-Komplexes geben? Und glauben Sie daran, dass die entsprechenden Stellen die nötigen Konsequenzen gezogen haben?
Dr. Mehmet Daimagüler: Wir werden nicht die volle Wahrheit erfahren, aber wir werden immer wieder Aspekte der Wahrheit erfahren. Juristisch, politisch medial – so viele Menschen sind entschlossen, weitere Fragen zu stellen, damit die Sache nicht abgeschlossen ist. Ich habe schon Klage erhoben. Notfalls werde ich bis zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gehen.
Sind die Konsequenzen gezogen? Ich sehe, dass bei verschiedenen Behörden in einigen Bundesländern, in den Polizeibehörden, ein erstes Umdenken stattfindet. Dass man darüber nachdenkt, wie wir eigentlich mit migrantischen Tatverdächtigen und Opfern umgehen. Ein Prozess des Umdenkens findet statt, aber es geschieht viel zu wenig und viel zu langsam.
Auf politischer Ebene haben wir offensichtlich gar nichts gelernt. Sehen Sie sich einmal an wie über Migranten vor dem 4. November 2011 gesprochen wurde und wie heute über sie gesprochen wird. Insbesondere auch über Muslime. Neun Menschen wurden umgebracht, weil man sie für muslimische  Migranten hielt und weil man eben der Meinung war: die gehören nicht nach Deutschland. Wieso reden wir nicht darüber? Wieso reden wir nicht über den Hass gegen Muslime und darüber, was der Anteil der bürgerlichen Mitte an dieser Hassentwicklung ist? Wenn wir darüber nicht sprechen, wird sich ergeben, dass nach dem NSU vor dem NSU ist.
Wir sehen doch, dass der Hass täglich zuschlägt. Wie viele Moscheen und ­Migranten werden angegriffen? Die Polizeistatistik sagt, dass wir letztes Jahr fast 1000 Angriffe auf Muslime und Moscheen hatten. Aber diese Statistik ist ­unzureichend, weil die Polizei sich in vielen Fällen jeden politischen Kontextes entledigt. Eine meiner Mandantinnen wurde verprügelt. Gleich zu Beginn haben die beiden Männer ihr das Kopftuch vom Kopf gerissen und auf den Boden geschmissen. Das Verfahren wurde eingestellt. Ich sagte der Staatsanwaltschaft, dies sei doch ein rassistischer Aspekt, weil in diesen Fällen dann besonders ermittelt werden muss. Und die Staatsanwaltschaft tat so, als hätte dies mit Hass oder ­Islamophobie nichts zu tun. Doch wenn man dieses Problem nicht genau beim Namen nennt und es nicht als solches annimmt, dann können wir es auch nicht lösen.
Islamische Zeitung: Welchen Einfluss haben bei solchen Ermittlungen beziehungsweise Aufklärungsbemühungen die Interessenlagen und die Einstellungen der Beteiligten? Es hat ja bis zur Aufdeckung der Zwickauer Zelle gedauert, bis die Behörden den rechtsradikalen Hintergrund der Taten anerkannten.
Dr. Mehmet Daimagüler: Früher­ ­haben wir die Erfahrung gemacht, dass von den Behörden die Gefahr des Rechtsterrorismus immer runtergespielt wurde. Obwohl es seit der Wiedervereinigung fast 200 Tote durch rechtsradikale Gewalt gab. Vor einigen Jahren wurde im Bundesamt für Verfassungsschutz von drei Abteilungen eine geschlossen. Die eine war dem Kampf gegen Linksextremismus gewidmet, die zweite dem gegen Rechtsextremismus und die dritte war dem Kampf gegen Islamismus gewidmet. Sie können raten, welche geschlossen wurde – die gegen Rechtsradikalismus. Das heißt, man sieht die Gefahr, die durch linksradikale islamistische Gewalt entsteht, aber nicht jene, die von Rechtsradikalismus ausgeht. Wenigstens da ­hatte ich gehofft, dass sich etwas ändern würde.
Positiv ist, dass die Bundesanwaltschaft dies inzwischen anerkennt, wie etwa bei Mitgliedern der „Gruppe Freital“, die in Dresden auf Antrag der Bundesanwaltschaft zu hohen Haftstrafen verurteilt wurden. Das geht in die richtige Richtung. Früher allenfalls belächelte Extremisten wie die sogenannten Reichsbürger werden jetzt erstmalig als Gefahr für ­unser Land gesehen und dies erst, als ein Polizeibeamter sein Leben durch die Hand einer dieser Extremisten verloren hatte.
Aber die Dinge verändern sich nicht von selbst. Man braucht gesellschaft­lichen Druck, man braucht die Zivilgesellschaft. Und da muss man sagen: Wo war die muslimische Zivilgesellschaft im NSU-Kontext? Wir haben Zehntausende von Muslimen, die in München leben, Türken wie auch andere. Wo waren sie während des Verfahrens? Die Zuschauerbank war immer voll, aber es war kaum ein türkisches Gesicht zu sehen. Ich hätte mir gedacht, dass eine Moscheegemeinde mal sagen würde, wir gehen dort gemeinsam hin, wir zeigen uns solidarisch mit den Opfern des NSU.
Wenn wir die Teilnahmslosigkeit der Mehrheitsbevölkerung kritisieren, wenn es um Antisemitismus, Rassismus oder Homophobie geht, dann müssen wir auch feststellen, dass, obwohl uns einige dieser Themen viel stärker betreffen, wir viel weniger bereit sind, uns zu enga­gieren. Solange wir das nicht tun, wird diese Stimme fehlen. Und das ist eine Enttäuschung für mich. Ich hätte mir gewünscht, dass wir da mehr Unterstützung bekommen hätten.
Islamische Zeitung: Lieber Dr. Daimagüler, wir bedanken uns für das ­Gespräch.

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Wir brauchen eine ökonomische Vision

Es ist Zeit, dass Muslime wieder anfangen, Spitzenleistungen anzustreben. Zu lange waren wir damit zufrieden, gerade gut genug zu sein. Islam soll aber erneut ein Symbol für Herausragendes werden. Wenn wir in unsere Geschichte zurückschauen, ­sehen wir eine Vergangenheit der Errungenschaften. Was hat diese Vortrefflichkeit hervorgebracht? Wie haben sie das gemacht?

Muslimischer Handel hat im Mittelalter jede andere Art des Handels übertroffen. Die damaligen Muslime brachten herausragende kaufmännische Kulturen hervor. Wir denken heute häufig, es ginge in unserem Din bloß um das Seelenleben und das Jenseits. Doch der Prophet, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden schenken, begann selbst als Händler. Als einer, der ehrlich (arab. sadiq) und vertrauenswürdig (arab. amin) war. Sein Haus war der Ort, an dem die Leute Wertsachen hinterlassen konnten, weil diese dort sicher waren. Dies war eine Zeit, als es noch keine Sicherheitsschlösser, Überwachungskameras und Banken gab. Wenn man in Mekka wertvolle ­Güter hatte und sie an einem vertrauenswürdigen Ort aufbewahren wollte, so ging man zu Al-Amin, Allahs Segen und Friede auf ihm. Er war Teil des kaufmännischen Lebens seiner Gemeinschaft. ­Seine erste Frau Khadidscha war seine Arbeitgeberin.

Die muslimischen Kulturen brachten es fertig, den Handel als Teil der Religion mit dem spirituellen Leben zu verknüpfen. Im Islam waren sie nicht voneinander getrennt. Und somit schufen sie ausgezeichnete Institutionen und Handelsrouten, welche zur Grundlage der weltweiten Wirtschaft wurden. Dies wurde beeinflusst durch eine spezifische Sicht auf Wohlstand und Reichtum.

Schauen wir uns also den Begriff der Wirtschaftsethik an, um zu verstehen, wie man ins Paradies gelangen kann. Nicht trotz, sondern gerade durch das Betreiben eines Unternehmens. Einige der Prophetengefährten (arab. sahaba) waren sehr arm, oder sie wurden reich und waren später wieder arm. Wie etwa Abu Bakr as-Siddiq, der dadurch ver­armte, dass er den Armen, Waisen, Witwen und anderen Bedürftigen half. Dies war seine Berufung und er wurde dafür geliebt.

Die Armen kamen einmal zum ­Propheten und sagten: „Oh Gesandter Allahs, die Reichen haben alle Vorzüge, die wir auch haben, denn sie beten wie wir es auch tun, aber sie geben zudem Sadaqa und wir sind nicht in der Lage dazu.“ Er antwortete: „Dies ist Allahs Gunst und Er gibt sie, wem Er will.“ Der Wohlstand einer Person hat in unserer Religion, die uns lehrt, dass das Herz der einzige Maßstab ist, keinen wirklichen Wert. Es ist sogar so, dass Eigenschaften wie Weichherzigkeit für gewöhnlich den Armen zueigen sind. Der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, traf die Entscheidung, mit den Armen zu leben.

Aber der zweite Kalif des Islam, ­‘Uthman ibn ‘Affan, wurde zum Beispiel „Al-Ghani“ (der Reiche) genannt. Und dies hat seinen berechtigten Platz in unserer Religion, denn dies gehört zur Reichhaltigkeit des Islam. Es gibt viele Punkte in der Gesellschaft, von derer aus auf die Ka’aba geblickt werden kann; viele Wege, auf denen jemand das Seelenheil erlangen kann. Diese Vielfältigkeit war einer der Gründe, wieso sich die mus­limische Gesellschaft vollkommen auf Allah ausrichten konnte. Wieso die Moscheen so schnell gebaut werden konnten – und auf so herausragende architektonische Art. Gleichzeitig bildete sich eine Wirtschaftsordnung und Handelsstruktur heraus, welche das Mittelalter prägen und den weltweiten Handel bis ins 16. und 17. Jahrhundert dominieren sollte.

Wir haben also diese ehrenvolle Tradition des Handels. Sie bildet die Grundlage, um die islamische Wirtschaftsethik zu verstehen. Der Begriff des „Adab al-Kasb wa Ma’ischa“ – die gute Art, den Lebensunterhalt (arab. kasb) zu verdienen und mit anderen umzugehen (arab. ma’ischa) – wird in Hunderten von ­Büchern behandelt. Al-Ghazali spricht in einem der Bücher seiner „Ihja ‘Ulum ad-Din“ über kasb. Man könnte fast grenzenlos über die Prinzipien unserer ökonomischen Vision sprechen.

Ein wichtiger Aspekt ist dabei die ­Zakat. Sie stellte sicher, dass eine sehr langanhaltende Anhäufung von Kapital nur schwierig umzusetzen ist. Sie ist einer der Gründe, wieso sich das Feudalsystem in der muslimischen Welt nie so entwickelte wie im Westen. Das Kapital wurde von der Zakat verbraucht und wenn jemand starb, wurde es nicht an den ältesten Sohn weitergegeben, sondern an eine Reihe von Erben. Angehäuftes Kapital wurde also mit jeder Generation aufs Neue aufgebrochen und umverteilt. Die Vorschriften zur Zakat und zur Erbschaft machten den fundamentalen Unterschied zwischen den muslimischen und christlichen Kulturen der Vergangenheit aus. Der Grund für diese Gesetze war die Gewährleistung, dass Reichtum im Umlauf bliebt. Unter den ersten Versen der Offenbarung des Qur’an waren Botschaften gegen die Plutokraten von Mekka. Sie teilten nicht mit den Armen. „Die Vermehrung lenkt euch ab, bis ihr die Friedhöfe besucht.“ (At-Takhaatur, 1-2). Die Gegner des Propheten waren auch Händler, aber von anderer Natur. Sie waren hartherzig, misshandelten Sklaven und Waisen und horteten ihre Reichtümer. Dies ist also ein wichtiges Prinzip in der qur’anischen Offenbarung; etwas, das gleich zu Beginn dargelegt werden musste.

Wir sehen, dass die Notwendigkeit des Umlaufs von Reichtum und der damit einhergehenden Fürsorge für die Armen die klassischen muslimischen Kulturen zum Resultat hatte. Hier gab es eine weitaus kleinere Polarisierung zwischen den Armen und den Reichen als wir sie in anderen Gesellschaften finden, wie etwa in den modernen USA. In Wahrheit gibt es dort weniger Möglichkeiten, die Erfolgsleiter zu erklimmen, als vielen bewusst ist. Und die Polarisierung wird mit dem neuen Steuersystem nur weiter vorangetrieben werden, was einer der Skandale der modernen Welt ist. Und es ist wohl auch die Achillesferse der Moderne.

Die Universität von Maryland in den USA veröffentlichte kürzlich eine Studie zum Aufstieg und Verfall von Kulturen. Zwei Faktoren sind demnach Ausgangspunkte, anhand welcher sich der Kollaps einer Zivilisation vorhersagen lasse. Die Umweltkrise ist der erste Aspekt – der Sauerstoff könnte uns ausgehen. Der zweite Aspekt ist die wachsende Ungleichheit zwischen Superreichen und ­extrem Armen. Sie würde zu immer ­größeren sozialem Unbehagen führen und sich auf mehr und mehr Länder ausweiten.

Im Kontext der klassischen muslimischen Kulturen hat dies nicht stattgefunden, denn wir hatten praktische Konzepte wie Sadaqa, Zakat und Stiftungen (arab. Auqaf). Die Waqf-Institutionen in Istan­bul wurden in den 1920er Jahren von den republikanischen türkischen Nationalisten zerstört. Ein Drittel des Lands in Istanbul war zuvor im Besitz der Auqaf. Ihre Funktion war grundlegend gemeinnützig. Soziale Dienste wurden demnach nicht durch den Staat, sondern die Großzügigkeit der Menschen sichergestellt. So wurden etwa Suppenküchen, Krankenhäuser oder öffentliche Brunnen zur Verfügung gestellt. Die muslimischen Gesellschaften erkannten eine wunderbare Art, Probleme zu lösen, ohne dass es dafür einer endlosen staatlichen Intervention bedurfte. Die Schönheit des ­Islam liegt darin, dass ein Gemeinwesen eigentlich nicht viel tut, während die Menschen durch ihre Verpflichtung ­Allah gegenüber sehr viel tun.

Imam Al-Ghazali sagt in seinem vorher erwähnten Buch, dass das erste Prinzip des Handels ist, dass wir in Erinnerung behalten werden. Allah beobachtet uns. Wir sprechen nie auch nur ein Wort, ohne dass Er uns hört. Das ist die Grundlage der islamischen Ökonomie. Steuern zu hinterziehen, ist ein säkulares Unterfangen. Wir können jedoch nichts vor dem Schöpfer geheim halten. Und die Zakat ist eine Pflicht. Sie zu umgehen, ist eine Art, mit Allah Spielchen zu spielen. Der kluge Gläubige wird dies nicht anstreben.

Der Prophet, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden schenken, beobachtete das in seiner Gesellschaft: Die Basis des damaligen kaufmännischen Verhaltens waren Täuschung und Lüge. Also sagte er: „Alles hat seinen Schwachpunkt, und jener der Ökonomie ist es, zu lügen.“ Ich kenne die Versuchung ja selbst. Wenn ich etwas auf Ebay verkaufen möchte, mache ich mir wirklich die Mühe, jede Einzelheit zu wissen, die es über das ­Produkt, welches ich verkaufen möchte? ­Al-Ghazali beschrieb die trügerische ­Eigenschaft, Dinge als etwas zu präsentieren, was sie nicht sind. Der Gläubige muss die Wut des Propheten dagegen verspüren, andere zu täuschen. Der Muslim oder die Muslimin möchte als ehrenvolle Person mit Kunden ehrlich umgehen und Dinge ehrenhaft machen. Der Händler möchte Al-Amin, dem Vertrauenswürdigen, folgen.

Muslime haben weite Teil der Welt nicht durch Missionierung zum Islam gebracht, sondern durch Handel. Sie gingen nicht als Missionare nach Indonesien, China, Ostafrika, sondern um Güter zu verkaufen. Sie waren aber so großartig, ehrlich und wurden derart respektiert, dass die Leute neugierig wurden. Was machte sie zu dem, was sie waren? Was bewirkte diese herausragenden Charaktereigenschaften in ihnen? Was war so faszinierend am muslimischen Händler, der gleichzeitig auch ein brillanter Geschäftsmann war? Sie waren Menschen mit Würde und Ehre – denn sie wussten, dass Allah sie beobachtet.

Einiges in Al-Ghazalis Buch könnte uns heute obsolet erscheinen. In Wirklichkeit ist es das aber nicht. Der Prophet hat es zum Beispiel verboten, Fremde einen höheren Preis zahlen zu lassen als Einheimische. Die Menschen kannten damals nicht die Preise eines anderen Ortes. In Sarajevo vor 300 Jahren sorgten Zünfte dafür, dass ihre Profession nicht in Verruf gebracht wird. Wenn jemand einen Besucher hinterging, indem er ihn einen höheren Preis zahlen ließ, wurde gleich eine Zeremonie abgehalten. Ein grünes, seidenes Tuch mit den Versen des Qur’an wurde dann über die Güter dieses Händlers gelegt, er musste in seinem Laden mit offenen ­Türen sitzen und durfte so lange nichts verkaufen, bis der Obermeister der Zunft entschied, dass er seine Lektion gelernt hatte. Dann musste er etwas aus dem Qur’an rezitieren und der Meister entfernte das Tuch von seiner Ware, ­damit er sie wieder verkaufen durfte. Man brauchte keinen Staat, kein Finanzamt. Es war schlichtweg entgegen der Ehre dieser Gesellschaft, entgegen der Praxis der Futuwwa, seinen Kunden zu betrügen.

Ein anderes Beispiel ist das Wiegen von Gold und Silber. Die muslimische Praxis war es, immer zu Gunsten des Kunden etwas mehr in die Waagschale zu legen, als eigentlich vorgesehen. Dies gehört zum Adab des Händlers; sicherzustellen, dass der Kunde nicht zu wenig zurückbekommt. Auch wenn wir heute nicht mehr mit Gold handeln und es­ ­abmessen, ist das Prinzip jedoch immer noch gültig. Wir müssen sicherstellen, stets exakt zu sein. Eine weitere Regel ist, dass Fehler in der Ware niemals ver­heimlicht werden dürfen. Der Prophet sagte zu dieser Sache: „Wer betrügt, gehört nicht zu uns.“ Eine sehr alarmierende Aussage! Schauen wir uns touristische Orte in der arabischen Welt an: Es grenzt an ein Wunder, nicht betrogen zu ­werden.

Als Muslime wissen wir, dass wenn wir unseren Verdienst, unseren Handel, auf ehrenhafte Weise vollziehen und all die strikten Vorschriften einhalten, die uns der Prophet, auferlegt hat, eine Baraka al-Mal darin sein wird. Unser Geld wird eine Baraka, einen Segen innehaben. Und zahlreiche wundervolle Dinge werden mit diesem Geld und durch diesen Segen passieren. Gleichzeitig können Leute haufenweise Geld haben. Wenn jedoch keine Baraka darin ist, wird es zu Asche; nichts Gutes tritt daraus hervor. Dies ist ein immens wichtiges islamisches Prinzip.

Eine weitere wichtige Angelegenheit sind Schulden. Der Muslim ist dazu verpflichtet, seine Schulden schnellstmöglich zu begleichen. Dies ist Teil seiner Würde. Ebenso ist der Muslim, der anderen Geld leiht, dazu geneigt, ihnen das Begleichen ihrer Schulden so einfach wie möglich zu machen. Oft wird er ihnen die Schulden einfach erlassen. Auch dies gehört zur Ehre des Muslims. Es ist eine qur’anische Tugend.

Diese Gesetze sind dazu da, uns Ehre zu verleihen und die Vollzüglichkeit unseres Dins tatsächlich zu spüren zu bekommen.

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Wie nähert man sich dem Fastenmonat?

In sehnsüchtiger Erwartung des Anfangs des gesegneten Ramadan, wünsche ich allen ein angenommenes und gereinigtes Fasten. Wir beten dafür, dass diese Zeit eine Spanne der spirituellen Erneuerung wird. Eine Zeit, […]

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Muslimfeindlichkeit in Europa: Anstieg und Desinteresse machen Dokumentation nötig

„Obwohl Islamophobie objektiv eine Bedrohung europäischer Demokratien darstellt, leugnen viele europäische Intellektuelle und Politiker (…) die Existenz und Gültigkeit des Konzepts. Ihre Sorgen um Terrorangriffe und Einwanderung hindern sie an der Anerkennung des täglichen Rassismus, vor dem Muslime in Europa stehen.“ (Burhanettin Duran, SETA-Generalkoordinator)
Berlin/Straßburg (iz). Laut Angaben der Europäischen Agentur für Grundrechte (FRA) fühlen sich mehr als 75 Prozent der befragten Muslime ihren europäischen Heimatländern verbunden. Gleichzeitig hätten 31 Prozent in den letzten fünf Jahren Diskriminierungserfahrungen im Arbeitsleben gemacht. Aber nur 12 Prozent hätten ihre Erfahrungen an offizielle Stellen weitergegeben. Nach Ansicht von Beobachtern sei das ein Hinweis darauf, dass das Ausmaß der realen antimuslimischen Diskriminierung höher sei als die offiziellen Zahlen zur Islamfeindlichkeit und damit verbundenen Hassverbrechen in Europa nahelegten. FRA-Direktor Michael O‘Flaherty betonte, der Bericht seiner Agentur widerspreche dem Narrativ, Muslime seien kein Teil europäischer Gesellschaften. Im Gegenteil, ihr Vertrauen in die demokratischen Einrichtungen sei höher als im europäischen Durchschnitt.
Zu den Projekten, die hier Abhilfe schaffen wollen, gehört der seit drei Jahren erscheinende „European Islamophobia Report“ (EIR). Die Dokumentation des Phänomens auf europäischer Ebene sowie in ausgesuchten europäischen Staaten inner- und außerhalb der Europäischen Union (EU) ist nun für das Jahr 2017 erschienen. In jedem Frühjahr erscheint die Sammlung in elektronischer und gedruckter Form. Sie richtet sich an Interessierte, aber insbesondere an relevante Akteure, Politiker, Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und anti-rassististische Aktivisten.
Veröffentlicht wird der EIR von der türkischen Denkfabrik SETA. Herausgegeben wird die Aufstellung von den beiden Politikwissenschaftlern Dr. Enes Bayrakli und Dr. Farid Hafez. Die Länderberichte stammen von relevanten Experten sowie zivilgesellschaftlichen Aktivisten aus ganz Europa. Sie schreiben jeweils über das Land, von dem sie die größte Fachkenntnis haben.
Obwohl der Begriff „Islamophobie“ Einzug in den öffentlichen Diskurs sowie in die akademische Welt fand, bezieht er sich für die Herausgeber nicht notwendigerweise auf die Kritik einzelner Muslime oder ihrer Religion. Für sie stellt sie das Herrschaftsinstrument einer dominanten Gruppe zur Dominanz einer Minderheit und der Kontrolle von Privilegien dar. Islamfeindlichkeit funktioniere, indem das Bild einer statischen „muslimischen“ Identität gezeichnet werde, das man in negativen Begriffen verallgemeinernd allen Muslimen zuschreibe. Gleichzeitig seien islamophobe Bilder wandelbar und veränderten sich je nach Zusammenhang.
„Die Leugnung der eigentlichen Existenz von Islamfeindlichkeit, antimuslimischem Rassismus und antimuslimischer Hassverbrechen in Europa durch viele demonstriert den Bedarf nach angemessenen Anstrengungen und dem politischen Willen zum Umgang mit diesem normalisierten Rassismus und seinen Manifestationen“, heißt es in der Ankündigung zum EIR 2017. Diese fände sich nicht nur bei extremen Rändern der Gesellschaft. Vielmehr hätten sich politisch weit rechts stehende Diskurse in die Mitte der politischen Macht bewegt. Als Folge verließen sich nicht nur Rechte auf antimuslimische Propaganda. Auch Sozialdemokraten, Liberale, Linke und Konservative seien gegen sie nicht immun.
Den Herausgebern des „European Islamophobia Reports 2017“ geht es um die Offenlegung von strukturellem anti-muslimischen Rassismus. Auf jährlicher Basis analysiere man die Trends und Entwicklungen in beinahe allen europäischen Ländern – von Russland bis Portugal und von Malta bis nach Norwegen.
In Europa seien auf Ebene der Nationalstaaten einige Trends zu beobachten. Das rechtsextreme Lager sei vom Rand in die Mitte gerückt und nun ein integraler Bestandteil der politischen Landschaft in Europa. In Ländern wie Österreich, Bulgarien und Finnland säßen sie nicht mehr in der Opposition, sondern in der Regierung. Wie auch immer sich ihr Einfluss gestaltet: Der von ihnen geführte islamfeindliche Diskurs wurde von Parteien der ehemaligen Mitte übernommen. Für die Herausgeber des „European Islamophobia Report 2017“ stellt der Aufstieg dieser Parteien „eine wichtige Bedrohung für die demokratische Ordnung in Europa“ dar.
Ein weiteres Problem sei die Leugnung von Islamfeindlichkeit. Führende Journalisten in Ländern wie Österreich und Norwegen verlagerten ihren Fokus von Islamfeindlichkeit als ein Problem auf Islamophobie als „Kampfbegriff“. Daher gäbe es eine zögerliche Haltung bei der Verwendung des Begriffs.
Zu den beunruhigenden Entwicklungen in Europa gehören für die EIR-Herausgeber terroristische Angriffe gegen Muslime. Obwohl Rassisten, Nationalisten und Separatisten für den größten Teil des Terrors in Europa verantwortlich seien, liege der Fokus auf dem Dschihadismus. Es gebe aber Anzeichen, dass rechtsextreme Terrorgruppen und Einzelgänger ihre Aktivitäten steigerten und Muslime in Europa ins Visier nähmen. In Deutschland beispielsweise stiegen sie bei Häufigkeit und Gewaltgrad an.
Das Ziel liegt aber nicht nur in der Dokumentation des Phänomens. Der Bericht zielt auch auf Veränderungen ab. „Er repräsentiert“, so die Webseite des Projekts, „ein nützliches und wertvolles Werkzeug für jeden Aktivisten und Politiker, der Islamfeindlichkeit entscheidend angehen will“. Die Autoren der jeweiligen Länderberichte entwickelten spezifische Empfehlungen für das von ihnen behandelte Land.
Der Kampf gegen Islamfeindlichkeit auf nationaler und regionaler Ebene sei wichtig, aber nicht genug. Daher brauche es Anstrengungen auf europäischer Ebene. Das wird durch Bülent Senay unterstrichen. Senay ist OSZE-Kommissar für den Kampf gegen Intoleranz gegen und Diskriminierung von Muslimen. Auf supranationaler Ebene fehle es noch an entsprechenden Mitteln. Zu den von den EIR-Machern gemachten generellen Empfehlungen gehören beispielsweise:

  • Die entscheidende Anerkennung, dass es einen spezifischen Rassismus gibt, der sich gegen Muslime richtet; oder jene, die als solche gesehen werden.
  • EU-Einrichtungen müssen Islamfeindlichkeit als Form des Rassismus anerkennen und politisch behandeln.
  • Die rechtliche und politische Wahrnehmung von Islamophobie ist von herausragender Bedeutung. Daher muss auf europäischer Ebene eine Konferenz zum Thema eingerichtet werden, die mit der Unterstützung eines EU-Mitgliedes oder des Europaparlaments organisiert wird.
  • EU-Mitgliedsstaaten sollten nationalen Maßnahmen gegen Rassismus beschließen, die Muslimfeindlichkeit als spezifische Form des Rassismus ansprechen.
  • Europa braucht mutige Führungspersonen und Aktivisten, die sich antimuslimischen Diskursen und Narrativen im Zeitalter weit rechts stehender Parteien stellen können.

In der Einleitung des mehr als 700-seitigen Dokuments schreiben die EIR-Herausgeber, dass Projekte wie das ihrige keine täglichen Dokumentationsmechanismen bieten könne. Es sei die Pflicht der Nationalstaaten, entsprechende Mechanismen zu realisieren und jährliche Daten zu veröffentlichen. Namentlich wurde die Bundesrepublik erwähnt, die im vergangenen Jahr antimuslimische Hassverbrechen als Unterkategorie einführte.

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In Gesellschaft leben, ist Teil des menschlichen Seins

(iz). Allah sagt in Seinem Edlen Qur’an: „Oh ihr Menschen, Wir haben euch ja von einem männlichen und einem weiblichen Wesen erschaffen, und Wir haben euch zu Völkern und Stämmen […]

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Von der Schönheit des Lesens

(Metmuseum.org). Die technischen Aspekte der Kalligraphie, Illustration und des Buchbindens sind wichtige Facetten im Studium der muslimischen Buchkünste. Abhandlungen der persischen Autoren Qazi Ahmed und Sadiqi Beg aus dem 16. […]

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