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Verletzte bei Protesten in Pakistan

Khan Pakistan Proteste
Foto: Sharaf Maksumov, Adobe Stock

Anhänger des inhaftierten Ex-Premiers Imran Khan wollen dessen Freilassung erzwingen. Sicherheitskräfte setzen Schlagstöcke und Tränengas gegen die Demonstranten ein, um sie aufzuhalten. 

Islamabad (dpa). In Pakistan ist es bei Protestmärschen Richtung Islamabad zu teils schweren Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten gekommen. Polizisten hätten versucht, Tausende Anhänger des inhaftierten Ex-Premiers Imran Khan daran zu hindern, in die Hauptstadt vorzudringen, sagte ein Polizeisprecher. Dabei seien Tränengas und Schlagstöcke eingesetzt worden. Mindestens 50 Demonstranten und 20 Polizisten seien verletzt worden, hieß es weiter. Nach Angaben des Informationsministeriums wurden Hunderte Demonstranten festgenommen. 

Zuvor hatte Khans Partei PTI Tausende Arbeiter dazu aufgerufen, sich vor dem Parlament in Islamabad für eine Protestkundgebung zu versammeln. Es wurde auch in Aussicht gestellt, die Veranstaltung in einem Sitzstreik zu versammeln, bis Khan freigelassen werde. Viele der Demonstranten waren von Khans Hochburg aus, der Provinz Khyber Pakhtunkhwa, in Richtung der Hauptstadt Pakistans aufgebrochen. 

Pakistans Ex-Premier Khan weiter beliebt 

Der weiter beliebte Ex-Premier Khan sitzt seit August 2023 nach einem Schuldspruch wegen Korruption in Haft, Dutzende weitere Strafverfahren gegen ihn laufen. Er bestreitet jegliche Vorwürfe, seine Partei bezeichnet die Verfahren als politisch motiviert. Khans Anhänger protestieren regelmäßig für seine Freilassung. Im Mai 2023 randalierten sie nach einer Festnahme Khans in mehreren Städten und griffen auch Militäreinrichtungen an. 

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Die Regierung hatte in den vergangenen Monaten bereits mehrfach die Hauptstadt abgeriegelt, um Demonstrationen zu unterbinden. Vergangene Woche hatte ein Gericht die Proteste der PTI für rechtswidrig erklärt, Berichten zufolge aufgrund einer fehlenden Genehmigung im Vorfeld. Seit dem Wochenende sind die Zufahrten nach Islamabad erneut mit Schiffscontainern blockiert und das mobile Internet gesperrt. 

Aktuell ist der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko für einen Besuch in der Stadt. Die Regierung werde dafür sorgen, dass der Besuch ohne Störungen ablaufen werde, sagte Informationsminister Atta Tarar Journalisten.