Vorsichtige Hoffnung auf Frieden

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Kabul (dpa). Die von Deutschland und Katar ausgerichtete inner-afghanische Dialogkonferenz hat in Afghanistan vorsichtige Hoffnung auf Frieden ausgelöst. „Wir sind generell optimistisch“, sagte ein Sprecher des Hohen Friedensrates, Asadullah Zairi, am Dienstag. Man glaube, dass die aktuellen Bemühungen zu einer „großen Entwicklung hin zum Frieden“ im Land führen könnten.
Laut der in der Nacht zu Dienstag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung zum Ende der Konferenz in Doha beabsichtigen die Seiten eine Reduzierung der Gewalt in dem kriegszerrissenen Land. Frauen wurde die Aufrechterhaltung ihrer Rechte in den Bereichen Soziales, Wirtschaft, Bildung und Kultur „im Rahmen der islamischen Werte“ zugesichert, ohne diesen Rahmen näher zu erläutern. Unklar blieb zunächst, ab wann diese Zielsetzung gelten soll.
Analysten zufolge ist das Ergebnis als Absichtserklärung zu werten. An dem Treffen hatten Taliban sowie Afghanen aus Politik und Zivilgesellschaft teilgenommen. Am Ende der Konferenz gab es von mehreren Seiten großes Lob für den deutschen Afghanistan-Beauftragten Markus Potzel.
Ein Sprecher des Regierungsgeschäftsführers Abdullah Abdullah nannte die Konferenz einen „wichtigen Schritt“. Man hoffe, dass das Treffen in der Folge zu Direktgesprächen zwischen den Taliban und Kabul führe. Bisher weigern sich die Taliban, mit der Regierung zu sprechen, die sie als Marionette des Westens sehen. In Doha waren zwar mehrere Regierungsvertreter präsent, allerdings nahmen alle Teilnehmer als Privatpersonen teil.
Um den Konflikt in Afghanistan beizulegen, laufen intensive diplomatische Bemühungen. Seit Juli 2018 führen die USA direkte Gespräche mit Taliban-Vertretern. Dabei geht es vor allem um Truppenabzüge und Garantien der Taliban zur Terrorismusbekämpfung. Gleichzeitig wird versucht, innerafghanische Friedensgespräche zwischen den Taliban und der Regierung in die Wege zu leiten. Die siebte Runde der USA-Taliban-Gespräche in Doha wird am Dienstag fortgesetzt.