Baroness Warsi meldet sich zu Wort

Ausgabe 236

(OnIslam.net). Baroness Sayeeda Warsi hat die Koalitionsregierung in London heftig für ihr Scheitern kritisiert, sich mit der muslimischen Gemeinschaft zu beschäftigen. Dieses Scheitern habe anti-islamische Vorurteile unter den Briten nur noch angeheizt. „Seit beinahe sechs Jahren (…) hat die Regierung eine Politik der Nichtbeteiligung gegenüber vielen Gemeinschaftsorganisationen und -aktivisten eingenommen“, schrieb sie am 25. Januar in der Tageszeitung „Observer“.

Viele Gruppen und Einzelpersonen seien als „vollkommen inakzeptabel“ eingestuft worden. Darüber hinaus hätte die Koalition sogar ein hochrangiges Komitee ins Lebens gerufen, das zu entscheiden habe, ob eine Gruppe oder eine Person mit einem Minister in Kontakt treten dürfe oder nicht.

Warsis Kommentar war ihre erste große Wortmeldung zur Beziehung zwischen Muslimen und der Regierung, nachdem sie vor fünf Monaten aus dem Kabinett ausgeschieden ist. Sie warf der Koalition vor, ihre Politik habe zu tiefem Unbehagen und Groll gegenüber der Regierung geführt. Die Antwort der Regierung auf die Gefahren des Extremismus beschränke sich darauf, nur ein „Dutzend Leute“ im Namen einer Gemeinschaft von über drei Millionen zu treffen.

Anlass für ihre Wortmeldung war der Brief des Ministers für Gemeinschaften, Eric Pickles, vom 19. Januar an mehr als 1.000 Gemeinschaftsführer. Darin forderte er britische Muslime auf, zu „erklären und zu demonstrieren, wie der Glaube des Islam Teil einer britischen Identität werden kann“. Warsi berichtete, wie das Schreiben Muslime verärgert habe. Ein solches Schreiben, ohne gegenseitiges Vertrauen und Kontaktpflege durch die Regierung, könne leicht giftig werden, schrieb Baroness Warsi.