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Folter in fünf Staaten angeprangert

Foto: Sandra Sanders, Shutterstock

Frankfurt (KNA). Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) prangert Folter von politischen Gefangenen in mehreren Staaten an. „Folter ist kein Relikt des Mittelalters, sondern auch im 21. Jahrhundert gegenwärtig“, erklärte IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessenthin am Freitag in Frankfurt. „Die Grausamkeit, mit der Staaten wie Belarus, China, Kuba, Iran oder die Türkei Menschenrechte verletzen, ist für viele in Deutschland unvorstellbar.“

Anlässlich des Internationalen Tages zur Unterstützung von Folteropfern am Samstag wolle die IGFM aufzeigen, „mit welchen Methoden Belarus, China, Kuba, Iran und die Türkei Gefangene foltern – teilweise bis zum Tod“. Durch brutale Verhöre und Misshandlungen sollten Informationen erpresst, Geständnisse erzwungen oder Regimekritiker bestraft werden, hieß es weiter. Den Machthabern seien „alle Mittel recht“, obwohl die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte Folter verbiete.

In China gibt es laut IGFM eine „lange Liste schockierender Foltermethoden“: Schläge, Tritte, Verdrehen und Überdrehen von Gliedmaßen, erzwungenes Verharren in schmerzhaften Positionen, Schlafentzug, Isolation, Aufhängen, Elektroschocks, Verbrennen, Hunger-Folter und sexuelle Gewalt. Aus dem Iran erreichten die IGFM Berichte über Isolationshaft, sexuelle Misshandlung und extrem lange Verhöre bis zur völligen Erschöpfung.

Aus Kuba hätten ehemalige politische Gefangene von einer grausamen Foltermethode („La Shakira“) berichtet, bei der die Person mit Ketten an Armen und Hüfte aufgehängt werde. Besonders häufig griffen kubanische Sicherheitsbeamte aktuell zur „Ofenfolter“. Dabei werde die Person stundenlang unter praller Sonne ohne Wasser oder Luftzufuhr in einen Polizeiwagen gesperrt, wobei es zum Tod durch Dehydrierung, Erbrechen oder Ersticken kommen könne.

Die Menschenrechtsorganisation erfährt zudem „regelmäßig von Folter in türkischen Gefängnissen und in Polizeihaft“. Besonders oft seien in den vergangenen Monaten auch regierungskritische Journalisten betroffen gewesen. In Belarus seien nach Anti-Regierungs-Protesten aktuell noch mehrere hundert politische Gefangene in Haft. Auch deren Behandlung sei zum Teil „unmenschlich“.