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Auf dem Teppich bleiben

Ausgabe 354

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Foto: Rahatnook

Von Strohmatten bis zur Industrieware – die Gebetsmatten und -teppiche findet sich fast überall auf der Welt.

(iz). Der Gebetsteppich („Sajjada“ auf Arabisch und „Namazlik“ auf Türkisch) gehört mit dem Tasbih zu den häufigsten Utensilien, die für die Anbetung seitens der Muslime in aller Welt benutzt wird. Vorgeschrieben ist sie nicht. Man kann im Grund auf jeder Oberfläche beten, die prinzipiell und konkret rituell rein ist.

Ihre Formen sind heute extrem vielfältig – von den Strohmatten, die in einer Lesart der malikitischen Schule obligatorisch sind, über familiäre Erbstücke bis zu Plastikschrott, der meist in China oder Südasien hergestellt wird.

Sein Hauptzweck besteht darin, dem Betenden während der fünf täglichen Gebete einen rituell reinen Raum zu bieten. Diese Textilien weisen oft aufwendige Designs auf, die geometrische Muster, florale Motive und manchmal Bilder bedeutender Wahrzeichen wie der Kaaba in Mekka enthalten können. Sie stellen keine Lebewesen dar, um den Grundsätzen des Islam zu entsprechen.

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Foto: placesyoullpray.com

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Eine Gebetsmatte wird so platziert, dass seine Oberseite in Richtung der Kaaba in Mekka zeigt, auf die Muslime während des Gebets blicken. Diese Teppiche werden in der Regel aus Materialien wie Wolle, Baumwolle oder Kunstfasern hergestellt und können von schlicht bis hin zu verziert reichen. Sie sind groß genug, um einer Person Platz zu bieten.

Die Verwendung eines Gebetsteppichs ist eine religiöse sowie eine kulturelle Tradition und kann die Vielfalt der islamischen Kunst und Handwerkskunst aus verschiedenen Regionen der muslimischen Welt widerspiegeln.

Foto: Drazen, Adobe Stock

Persische Gebetsteppiche sind für ihre aufwendigen floralen Muster und leuchtenden Farben bekannt. Sie weisen oft detaillierte Designs und Medaillons auf. Sie werden für ihr Kunsthandwerk und Schönheit geschätzt.

In der Türkei haben diese Teppiche oft kräftige geometrische Formen und Muster. Sie enthalten oft Motive wie „Gül“ (Blume) und „Buta“ (Paisley), die in der regionalen Kunst sinnbildlich sind.

Nordafrikanische Exemplare, z.B. aus Marokko, haben oft leuchtende Farben und kräftige geometrische Designs. Sie können Symbole wie den Baum des Lebens oder Sternmuster enthalten.

Indische Teppiche dieser Art können eine Mischung aus persischen und lokalen Designs mit komplizierten Mustern und leuchtenden Farben aufweisen. Sie beinhalten oft Blumenmotive und stellen manchmal Szenen aus der Natur dar.

Viele Gebetsteppiche sind handgefertigt und spiegeln die Kunstfertigkeit und das Geschick der Weber wider. Verschiedene Regionen haben ihre eigenen, unverwechselbaren Stile und Techniken. Diese Textilien können, wenn sie aus einer seriösen Handwerksquelle stammen, über Generationen hinweg weitergegeben werden und zu geschätzten Familienerbstücken werden. Sie haben oft eine persönliche und historische Bedeutung für die Familien, denen sie gehören.