„Wir waren der Meinung, dass die Deutsche Islam-Konferenz zu sehr den Sicherheitsdiskurs geführt hat und weniger über das diskutiert hat, was im Interesse der Muslime ist.“ (Burhan Kesici/FAZ)
Berlin (kann/iz). Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat heute die nächste Phase der Deutschen Islamkonferenz (DIK) eröffnet. In einer Rede bei der Auftaktveranstaltung wollte sie Schwerpunkte der künftigen Integrationspolitik benennen. Die DIK ist das zentrale Forum für den Dialog zwischen Staat und Muslimen. Sie besteht seit 2006.
Ergebnisse waren bisher etwa der Aufbau islamischer Theologieseminare an deutschen Universitäten, Initiativen für die Ausbildung von Imamen in Deutschland und eine verstärkte Zusammenarbeit mit den Moscheegemeinden.
Mitglieder der Islamkonferenz muslimische Verbände, die den Großteil der Moscheen in Deutschland unterhalten, sowie Musliminnen und Muslime aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Vor Beginn der neuen Konferenzrunde gab es Forderungen vonseiten individueller TeilnehmerInnen, die Entwicklung eines sogenannten liberalen und weltoffenen Islam stärker zu fördern.
Islamratsvorsitzender Kesici stellt Format infrage
Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ)“ zitierte Burhan Kesici, Vorsitzender des Islamrates, damit, dass man jetzt darüber diskutieren müsse, „inwiefern die Deutsche Islam-Konferenz in diesem Format noch berechtigt ist oder nicht“. Gelegentlich entstünde durch die bisherige Struktur der Eindruck, wonach Länder, öffentliche Einrichtungen sowie die lokale Politik nicht selbst an Fortentwicklungen arbeiten würden, „weil sie sagen: Ja, das kann im Rahmen der Deutschen Islamkonferenz behandelt werden“.
Der Vorsitzende des Dachverbands, der laut Eigenangaben rund 440 Mitgliedsgemeinschaften vertrete, zeigte sich offen für eine Fortsetzung der DIK. Allerdongs sollte noch einmal über ein neues Format nachgedacht werden.