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Malik Özkan über Körper, Geist und Seele

(iz). Von einer islamischen Perspektive aus betrachtet ist die Gesundheit eines der größten Geschenke, welches Allah der Menschheit gegeben hat. In einer Überlieferung des Propheten Muhammad gilt sie als größte Segnung nach dem Glauben an Allah. „Der letzte Gesandte Allahs, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, bestieg das Minbar, dann weinte er und sagte: ‘Bittet Allah um Vergebung und um Gesundheit, denn nach dem Geschenk der Gewissheit gibt es nichts besseres als die Gesundheit.’“ (Überliefert von Tirmidhi)
Die Gesundheit ist sicherlich eine Gnade, die wir als gegeben hinnehmen. Wir sollten Allah dafür dankbar sein, und wir sollten uns bestmöglichst darum bemühen, diese zu erhalten. Allah hat uns für eine vorherbestimmte Zeit unsere Körper gegeben. Er wird uns dafür zur Verantwortung ziehen, wie wir damit umgegangen sind und zu welchem Zweck wir unsere Gesundheit und unsere Körper verwendet haben. Auf diesen Aspekt verweist eine weitere prophetische Aussage: „Niemand kann sich von seinem Ort am Tag des Jüngsten Gerichts entfernen, bis er darüber befragt wurde, wie er sein Leben verbracht, sein Wissen angewandt, sein Geld verdient und ausgegeben und für welche Zwecke er seine Gesundheit gegeben hat.“ (Überliefert von Tirmidhi)
Die Bewahrung der göttlichen Segnung kann nur durch einen sorgsamen Umgang mit der eigenen Gesundheit gelingen. Dazu muss jede Maßnahme angewandt werden, diese zu erhalten und zu verbessern. Das gesunde Leben – heute gerne als „Wellness“ kommerzialisiert und verkauft – ist ein Element des islamischen Verhaltensmusters. Im Qur’an und in der prophetischen Lebensweise finden sich die grundlegenden Lehren, die zeigen, wie ein Muslim seine Gesundheit bewahren kann.
Tägliches Gebet
Vom Gebet und von anderen Handlungen der Anbetung (Fasten) leiten sich direkt gesundheitliche Vorteile ab. Das Gebet im Islam besteht unter anderem auch aus körperlicher Bewegung und geistiger Konzentration. Fünf Mal am Tag zu bestimmten Tageszeiten bietet das islamische Gebet ein ­gutes Mittel für den Kreislauf, die Atmung und Geschmeidigkeit der Gelenke. Auch wenn es körperlich nicht allzu fordernd ist, so wissen wir doch, dass alles, was moderat, aber regelmäßig betrieben wird, besser ist als jene übermäßigen und unregelmäßigen Handlungen.
Gebetswaschung
Bevor ein Muslim seine Gebete macht, muss er sich zuvor auf vorgeschriebene Art und Weise waschen. Dazu zählen die Hände, der Mund, Nase, Ohren, das Gesicht, die Arme (bis zu den Ellbogen) und die Füße (bis zu den Knöcheln). Dieses Ritual der eigenen Reinigung, wenn es fünf Mal täglich gemacht wird, hinterlässt den Anbetenden sauber, frisch und bereit, seinem Schöpfer zu begegnen. Muslime sind ebenfalls verpflichtet, sich nach dem Gang zu Toilette in beiden Fällen mit Wasser zu waschen. Darüber hinaus geht die Ganzkörperwaschung (Ghusl), die im Falle der großen rituellen Unreinheit verpflichtend und vor der Teilnahme am Freitagsgebet eine Sunna ist.
Ernährung und Diät
Verschiedene qur’anische Verse und Texte innerhalb des Islam fördern die Aufnahme gesunder, vollwertiger Nahrung sowie mäßiges Essen. Allah sagt deutlich im Qur’an: „O ihr, die ihr glaubt, ­esst von den guten Dingen, die Wir euch bereitet haben“ (Al-Baqara, 172) und „O ihr Menschen, esst von dem, was es auf der Erde an Erlaubtem und Gutem gibt“. (Al-Baqara, 168)
Eine gesunde Ernährung muss ausgewogen sein, um das Gleichgewicht, in dem Allah alle Dinge erschaffen hat, zu bewahren. Über dieses Gleichgewicht sagt Allah im Qur’an: „Und Er hat das (richtige) Abwiegen zum Gebot gemacht, auf dass ihr euch in der Waage nicht vergeht; so setzt das Gewicht in gerechter Weise und betrügt nicht beim Wiegen.“ (Ar-Rahman, 7-9)
Wie jeder weiß, führt das übermäßige Essen zur Schädigung unseres Systems. Viele Krankheiten leiten sich aus dem unkontrollierten Essen her. Dazu zählen Diabetes, Gefäß- und Herzerkrankungen, Schlaganfälle, Infarkte etc. Es wird gesagt, dass der „Magen die Heimat der Krankheiten“ ist, und dies hat in der Regel etwas mit ungesunder Lebensweise zu tun. Im Islam werden wir angehalten, mäßig zu essen. „Esst nun von den guten Dingen, die Wir euch gegeben haben, doch überschreitet dabei nicht das Maß.“ (Ta Ha, 81) Und vom Gesandten Allahs wurde uns der folgende Ratschlag überliefert: „Kein Mensch hat jemals ein schlechteres Behältnis gefüllt als seinen Magen. Der Sohn Adams braucht nicht mehr als einige Bissen, um seine Stärke zu erhalten. Wenn er dies tut, sollte er ein Drittel des Magens für Essen, ein Drittel für Getränke und ein Drittel für die Atmung verwenden.“ (Überliefert von Ibn Madschah)