Muslime in der Hansestadt beteiligten sich an einer Aktion des „Bündnisses gegen Rechts“

Hamburg (iz). Für den 12. September hatten Neonazis, Hooligans, Pegida und andere Rechtsradikale aus ganz Deutschland zu einem Aufmarsch in Hamburg mobilisiert, um unter dem Motto „Tag der deutschen Patrioten“ gegen „Überfremdung und Islamisierung“ zu demonstrieren. Tausende zum Teil gewaltbereite Extremisten wurden erwartet. Der Tag wurde für die Rechten dann aber zu einer großen Enttäuschung: Die Polizei verbot deren Demonstration und das Verbot wurde anschließend durch die Verwaltungsgerichte und das Bundesverfassungsgericht bestätigt.

Stattdessen gingen insgesamt über 20.000 Menschen gegen Rassismus und für Flüchtlinge auf die Straße bei einer Demonstration des „Hamburger Bündnis gegen Rechts“ und einer Ansprache von Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) vor dem Rathaus. Den Aufruf des Bündnisses hatten über 600 Organisationen, Vereine und Initiativen unterzeichnet – darunter auch SCHURA Rat der Islamischen Gemeinschaften in Hamburg. Gemeinsam verstand man sich als „antifaschistische Zivilgesellschaft“ der Hansestadt. Der Ansprache des Bürgermeisters lag ein Aufruf „Hamburg bekennt Farbe“ zugrunde, der neben Senat und Bürgerschaft der Hansestadt von Gewerkschaften, Handelskammer, Religionsgemeinschaften und Parteien initiiert worden war.

Hamburger Muslime nahmen mit eigenen Plakaten und Transparenten an der Demonstration des „Bündnisses gegen Rechts“ teil. Zuvor war bei den Freitagsgebeten vieler SCHURA-Mitgliedsmoscheen auf die Demonstration hingewiesen worden. SCHURA-Vorsitzender Mustafa Yoldas sprach neben dem Präsidenten des FC St. Pauli sowie den örtlichen Vorsitzenden von DGB und Ver.di auf der Kundgebung. Yoldas forderte, dass für Rassismus und Islamfeindlichkeit in der Stadt kein Platz sein dürfe. Rechtsradikale würden vor allem durch das Schüren von Hass gegen Flüchtlinge und Muslime versuchen, auch in der Mitte der Gesellschaft salonfähig zu werden. Dagegen lobte der SCHURA-Vorsitzende das große Engagement von vielen Hamburgerinnen und Hamburgern für Flüchtlinge als „gelebte Solidarität“.

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