Nach Terror klare Worte von Politik und Religionen

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Bonn/Wien (KNA). Mit Betroffenheit reagieren Politiker und Religionsvertreter auf den Terroranschlag in Wien. Von überall her treffen Mitgefühl und Appelle für Zusammenhalt ein. Am Abend des 2. November kurz nach 20.00 Uhr waren nahe der U-Bahnhaltestelle Schwedenplatz die ersten Schüsse gefallen, später auch an weiteren Tatorten in der Nähe. In der Gegend befindet sich unter anderem die Wiener Hauptsynagoge. Vier Menschen wurden getötet, weitere teils schwer verletzt. Die Polizei erschoss einen mutmaßlichen Täter.

Von Christian Michael Hammer und Christoph Schmidt

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) drückte dem Nachbarland Anteilnahme und Solidarität aus. Der islamistische Terror sei „unser gemeinsamer Feind“, und der Kampf gegen die Mörder und ihre Anstifter „unser gemeinsamer Kampf“. Sie sei in Gedanken bei den Opfern, Angehörigen und Sicherheitskräften.

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, kündigte indes an, den Dialog mit den Muslimen fortzusetzen. „Die Gesellschaft wird sich nicht auseinandertreiben lassen“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Ähnlich äußerten sich auch die beiden großen Kirchen in Deutschland. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, will Terror keinen Raum geben. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche, Heinrich Bedford-Strohm, sprach von einem „Anschlag auf die Menschlichkeit“.

Klare Worte kamen auch von muslimischer Seite. Der türkisch-islamische Verband DITIB erklärte: „Terroristen und jenen, die mit ihnen sympathisieren, sagen wir: Ihr seid eine verachtenswerte Gruppe gescheiterter Individuen, die in diesem und im nächsten Leben mit der gerechten Strafe rechnen müssen.“

Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, sagte: „Die Terroristen trachten nach unserem Leben, nach unserer Freiheit und wie wir hier in Europa leben.“ Ähnlich äußerte sich der Sprecher des Koordinationsrates der Muslime, Burhan Kesici.

Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, sagte, die Islamisten verachteten „religiöse Toleranz und unsere pluralen Gesellschaften“. Der Moskauer Oberrabbiner und Vorsitzende der Europäischen Rabbinerkonferenz Pinchas Goldschmidt forderte in einem Tweet eine „neue Religionspolitik in Europa“.