Obama an Iran und Israel: „Ich bluffe nicht“

Washington (dpa). US-Präsident Barack Obama hat kurz vor seinem Treffen mit der israelischen Führung betont, dass er den Iran notfalls auch mit Gewalt am Atomwaffenbesitz hindern werde. Auch eine «militärische Komponente» sei nicht ausgeschlossen, betonte Obama in einem am Freitag veröffentlichten Interview des Magazins «The Atlantic». Obama empfängt am Montag Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu im Weißen Haus.

Obama, der sich im November zur Wiederwahl stellt, versucht, eine Eskalation des Konflikts zu verhindern. Es wird erwartet, dass er Netanjahu dazu raten wird, etwaige Pläne für einen israelischen Angriff auf iranische Atomanlagen in den kommenden Monaten zu vertagen. Netanjahu reist anlässlich der Jahrestagung der proisraelischen Lobby-Organisation AIPAC nach Washington.

Ausdrücklich wies der US-Präsident sowohl das Teheraner Regime als auch Israel darauf hin, dass sie die amerikanische Entschlossenheit ernst nehmen sollten, den Iran mit allen nötigen Mitteln am Bau einer Atomwaffe zu hindern.

Obama wies in dem Interview auch darauf hin, dass internationale Sanktionen gegen den Iran Wirkung zeigten und ein frühzeitiger Militärschlag dem Iran ungewollt sogar helfen könnte. «Wollen wir zu einer Zeit, da es nicht viel Sympathie für den Iran gibt und sein einziger wirklicher Verbündeter (Syrien) in den Seilen hängt, eine Ablenkung der Art, dass sich der Iran plötzlich als Opfer porträtieren kann?» fragte Obama.