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Pandemie: Hoffnung auf eine Rückkehr der Normalität

Ausgabe 321

Foto: DITIB Zentralmoschee Köln

(iz). Wie kein anderes Thema hat die Covid-19-Pandemie und die zu ihrem Ende beschlossenen Maßnahmen die Menschen und die politische Debatte in diesem Land beschäftigt. Seit Anfang des Jahres bestätigen sich Annahmen, dass sich die heute dominante Mutante des Virus, die Omikron-Variante, durchgesetzt hat. Trotz enormer Virulenz hat die Pandemie damit – zumindest jetzt – einen Teil ihres Schreckens verloren.

Nach wochenlangen Debatten und Diskussionen änderte sich mit dem Aufkommen der neuen Mutation auch im gewohnheitsmäßig vorsichtigen Deutschland die gesundheitspolitische Großwetterlage. Wie bei vielen europäischen Nachbarstaaten hat sich die deutsche Politik zu einer breiten Lockerung der Pandemiemaßnahmen entschieden.

Obwohl es je nach dem konkreten Bundesland zu unterschiedlichen Entscheidungen und Abläufen kommen kann, kündigte die Politik eine Reihe an Erleichterungen an. Diese reichen von privaten Zusammenkünften, Lockerungen für den ökonomisch wichtigen Einzelhandel, Gastronomie, Veranstaltung und eine Aufhebung der Homeoffice-Pflicht. „Basisschutzmaßnahmen“ wie die Maskenpflicht in Innenräumen gelten weiterhin. In einem vorerst „letzten Schritt“ sollen dann „alle tiefgreifenden Schutzmaßnahmen“ jenseits von Basisregelungen entfallen.

Deutschlands Muslime gehören zusammen mit den anderen Religionsgemeinschaften zu den gesellschaftlichen Segmenten, die von wenigen Ausnahmen abgesehen nicht nur Pandemiemaßnahmen aktiv mittrugen, sondern seit März 2020 auch konsequent umsetzten. Jenseits vieler Debatten und wütender Reaktionen in der Gesamtgesellschaft mussten Kirchen-, Synagogen- und Moscheegemeinden von dieser meist unbeachtet mit einer teils drastischen und neuen Realität umgehen.

Die Veränderungen reichten im Falle von MuslimInnen teils recht weit. Während überall nach einigen Monaten der kompletten Einstellung von allen gemeinschaftlichen Zusammenkünften Gemeinschaftsgebete wieder möglich wurden, war das nur mit drastischen Änderungen möglich. Seit mehr als eineinhalb Jahren beten Deutschlands MuslimInnen nur mit Sicherheitsabständen von 1,5 Metern. Auch andere soziale Momente wie Bildung, Unterricht für Kinder und insbesondere die gemeinschaftlichen Aspekte im Ramadan wurden ganz oder teilweise verunmöglicht.

Angesichts der für einige Gemeinden hohen Nebenwirkungen (angefangen bei einem sinkenden Spendenaufkommen) wäre zu wünschen, dass auch sie ihren „Freedom Day“ erfahren.