Präsidentenwahl im Libanon scheitert

Beirut (KNA). Im Libanon ist zum 13. Mal in fünf Monaten die Wahl eines neuen Staatspräsidenten gescheitert. Unmittelbar im Anschluss rief Großmufti Abdel Latif Derian alle politischen Parteien zu einer raschen Einigung auf. Ein neues Staatsoberhaupt sei der erste Schritt, um Sicherheit und Stabilität im Libanon zu wahren, sagte der oberste Geistliche der libanesischen Sunniten laut der Zeitung «Daily Star» (Onlineausgabe) bei einer Begegnung mit Ministerpräsident Tamman Salam in Beirut. Den Posten des Staatspräsidenten bekleidet traditionell ein Christ. Derian, der sein Amt als Großmufti Mitte September antrat, traf am Donnerstag erstmals offiziell mit dem Regierungschef zusammen.

Zu der Abstimmung im Parlament erschienen laut der staatlichen Nachrichtenagentur NNA nur 57 der 128 Abgeordneten. Parlamentssprecher Nabih Berri bestimmte den 29. Oktober als Termin für einen neuen Versuch.

Das Mandat des bisherigen Staatspräsidenten Michel Suleiman endete am 25. Mai. Als Grund für die Probleme bei einer Neuwahl gilt die Blockadehaltung pro-syrischer Politiker. Der Posten des Staatsoberhaupts wird nach dem sogenannten Nationalpakt stets an einen maronitischen Christen vergeben. Parlamentssprecher ist jeweils ein schiitischer Muslim, der Ministerpräsident ein Sunnit.