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Ramadan: Eine Woche ohne Luftangriffe im Jemen

Foto: Husam Al-Sharmani, YHMA

i-Arabien angeführten Bombardements im Jemen vor sieben Jahren hat das Bürgerkriegsland eine ganze Woche ohne Luftangriffe erlebt. Das teilte das unabhängige Yemen Data Project am 11. April mit, das im Jemen die Luftangriffe der saudisch geführten Militärkoalition sowie zivile Kriegsopfer zählt. „Das ist beispiellos“, twitterte das Projekt. Im „Luftkrieg“ halte die vereinbarte Waffenruhe.

Die Koalition begann im März 2015 mit Angriffen im Jemen, um die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen zurückzudrängen. Das Yemen Data Project zählte in den fast 2600 Tagen dieses Militäreinsatzes mehr als 25.000 Luftangriffe und fast 9.000 getötete sowie 10.000 verletzte Zivilisten. Das Analyseprojekt ACLED zählte im selben Zeitraum mehr als 150.000 Todesopfer des Krieges, darunter 14.000 Zivilisten. ACLED erfasst auch Kämpfe am Boden oder etwa Todesopfer durch Sprengsätze.

Die Waffenruhe – die erste landesweite Feuerpause seit 2016 – trat am Samstag vor einer Woche in Kraft, zeitgleich zum Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan. Kurz vorher meldete das Yemen Data Project die höchste Zahl an Luftangriffen und zivilen Opfern seit vier Jahren.

Mit der Waffenruhe und dem überraschenden Rücktritt von Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi, der seine Befugnisse vor einigen Tagen an einen neuen Präsidialrat übertrug, ist die Hoffnung auf eine Entspannung des Konflikts gewachsen.

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Der UN-Sonderbeauftragte für den Jemen, Hans Grundberg, traf am Montag erstmals seit seiner Ernennung auf den Posten in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa ein. Er wolle dort mit der Huthi-Führung im Dialog sein und darüber sprechen, wie die geltende Waffenruhe sich umsetzen und festigen lasse, teilte sein Büro via Twitter mit.

Die Huthis kontrollieren Sanaa sowie weite Gebiete im Norden und Westen des Landes. Seit mehr als einem Jahr versuchen sie, auch die strategisch wichtige Stadt Marib einzunehmen. An den jüngsten Verhandlungen über den Jemen in Riad nahmen sie nicht teil, weil sie anstelle Saudi-Arabiens ein neutrales Gastgeberland fordern. In dem Konflikt trat auch der Oman als Vermittler auf.