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Muslimische Verbände reagieren mit Bestürzung auf Anschlag in Solingen

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Foto: Dennis Kvarda, Shutterstock

Entsetzen und Bestürzung: Mit großem Schrecken haben muslimische Verbände und Flüchtlingsinitiativen auf den Terroranschlag von Solingen reagiert.

Hamburg/Köln (iz). Entgegen der Dauerunterstellung, muslimische Stimmen würden sich angesichts von Attentaten wie dem in Solingen nicht zu Gewalt von muslimischen Tätern zu Wort melden, haben Verbände und Initiativen direkt nach den Untaten reagiert.

Muslime reagieren bestürzt auf Solingen

Mit tiefster Bestürzung und Entsetzen haben die beiden Schuren aus Hamburg und aus Schleswig-Holstein vom brutalen Attentat in Solingen am 23. August 2024 erfahren. „Wir verurteilen diesen abscheulichen Akt der Gewalt auf das Schärfste. Solche Taten sind zutiefst menschenverachtend und widersprechen allen Werten, die wir als Gesellschaft teilen“, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung.

Ihre Gedanken und Mitgefühl seien bei Opfern und Angehörigen. In dieser schwierigen Zeit stünden sie als Religionsgemeinschaft an der Seite der Betroffenen. Beide riefen „zu Solidarität, Frieden und Zusammenhalt“ auf. Es sei jetzt wichtiger denn je, „dass wir uns geschlossen gegen jede Form von Extremismus und Hass stellen“.

Zentralrat der Muslime: „ein feindlicher und menschenverachtender Akt gegen unsere freie Gesellschaft“

„Wir verurteilen diesen abscheulichen Anschlag aufs Schärfste“, erklärte der Zentralrat der Muslime am 26. August. „Wir sind erschüttert und schockiert über den tödlichen Messerangriff auf friedliche Bürgerinnen und Bürger in Solingen. Wir trauern mit den Hinterbliebenen und Angehörigen und beten für die Opfer und die baldige Genesung der Verletzten.“

Dieser „feige Anschlag ist ein feindlicher und menschenverachtender Akt gegen unsere freie Gesellschaft“. Deshalb müsse man alles dafür tun, die Wertegrundlage einer freien, offenen und vielfältigen Gesellschaft zu schützen. „Hass, Hetze, Extremismus und Radikalismus jeglicher Couleur dürfen in Deutschland keinen Platz haben.“

Auch die Islamische Gemeinschaft Milli Görüs (IGMG) trauert nach eigenem Bekunden in ihrer Stellungnahme vom Montag mit Solingen. „Der Angriff in Solingen ist ein Attentat auf unser Zusammenleben, unsere Freiheit, unsere Gesellschaft. Wer wahllos unschuldige Menschen mit Tötungsabsicht angreift, hat jedweden menschlichen und moralischen Kompass verloren. Die Islamische Gemeinschaft verurteilt diesen feigen, entsetzlichen Anschlag zutiefst“, sagte Generalsekretär Ali Mete.

Am kommenden Freitag werde das Solinger Mitglied der IGMG den Verstorbenen gedenken und für sie beten. Darüber werde man das Thema in allen IGMG-Gemeinschaften in der Freitagspredigt behandeln.

Syrische Flüchtlinge melden sich zu Wort

Am Montag veröffentlichte auch der Syrisch-Deutsche Kulturverein in Magdeburg seine Stellungnahme zum Terror in Solingen. Man möchte den Betroffenen und Opfern das Mitgefühl ausdrücken. Den Opferfamilien gelte ihnen die „volle Solidarität in dieser schweren Zeit“.

„Wir verurteilen aufs Schärfste jegliche Gewaltakte oder Hassverbrechen, die sich gegen unschuldige Menschen richten, unabhängig von ihrer Herkunft (…).“ Diese Vorfälle erinnern an die Bedeutung des friedlichen Zusammenhalts und der gesellschaftlichen Toleranz.

Tuisa Hilft - Kurban

Gleichzeitig lehnt der Verein alle Aufrufe ab, „die versuchen, das Bild von Geflüchteten zu verzerren und sie unter Generalverdacht zu stellen.“ Geflüchtete hätten das Recht, in Würde und Sicherheit zu leben. „Als Syrisch-Deutscher Kulturverein werden wir uns weiterhin für den Dialog und das gegenseitige Verständnis zwischen den Kulturen einsetzen.“